Mannheim. Mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg am Samstag (14 Uhr) startet der SV Waldhof in seine dritte Saison in der 3. Fußball-Liga. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur neuen Spielzeit in der untersten deutschen Profiklasse.
Wie hat sich das Feld der 3. Liga verändert?
Die Attraktivität ist leicht gesunken. Mit Dynamo Dresden und Hansa Rostock haben zwei Traditionsvereine mit großer und reisefreudiger Fanbasis die Liga nach oben verlassen. Für die Vorjahres-Aufsteiger Eintracht Braunschweig und die Würzburger Kickers ging es nach nur einer Saison in der 2. Liga direkt wieder zurück. Aus der 3. Liga abgestiegen sind der KFC Uerdingen (keine Lizenz), der FC Bayern München II, der VfB Lübeck und die SpVgg Unterhaching. Die vier Neulinge dürften die Gästekurven nicht gerade füllen: Der SC Freiburg und Borussia Dortmund schicken die von der Konkurrenz generell eher ungeliebten zweiten Mannschaften, dazu kommen der Hannoveraner Vorort-Club TSV Havelse und der FC Viktoria 1889 Berlin.
Wer sind die größten Namen in dieser Drittliga-Saison?
Einen hat der SV Waldhof neuerdings unter Vertrag: Der Heidenheimer Kult-Spieler Marc Schnatterer sucht mit 35 Jahren noch einmal eine neue sportliche Herausforderung in Mannheim. Viktoria Köln hat Derbyheld Marcel Risse vom großen Nachbarn FC nach einer Leihe nun komplett verpflichtet, musste aber den überraschenden Abgang von Kapitän Mike Wunderlich nach Kaiserslautern verkraften. Felix Götze, Bruder von Weltmeister Mario Götze, bleibt zudem am Betzenberg. Torschützenkönig Sascha Mölders, der Stürmer mit Bäuchlein und Bundesliga-Historie, will den TSV 1860 München diesmal wirklich in die 2. Liga schießen. Der MSV Duisburg griff bei Marvin Bakalorz zu, der schon für Eintracht Frankfurt und Hannover 96 kickte.
Wem werden die besten Chancen auf den Aufstieg zugerechnet?
Wenn es nach den Trainern der 20 Drittligisten geht, dann sind die Favoritenrollen für den Aufstieg in die 2. Liga klar verteilt. Mit großem Abstand wurden Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig (16 Stimmen) und der Vorjahres-Vierte TSV 1860 München (15) am häufigsten als Titelaspiranten genannt. Mit dem 1. FC Kaiserslautern (neun) folgt ein weiterer ehemaliger Bundesligist. Der SV Waldhof bekam keine Stimme. „Meine Aufstiegstipps heißen TSV 1860 München, Eintracht Braunschweig und eine Überraschungsmannschaft“, sagt SVW-Coach Patrick Glöckner. Als Geheimfavoriten unter den Drittliga-Trainern gelten der 1. FC Magdeburg (sechs Nennungen), Osnabrück, Türkgücü München, Wehen Wiesbaden (je vier) sowie der 1. FC Saarbrücken und Würzburg (je drei).
Und welche Clubs gelten als potenziell gefährdet?
Es läuft auf die üblichen Verdächtigen hinaus. Der SV Meppen blieb nur durch den Uerdinger Lizenzentzug nachträglich in der 3. Liga, auch die vier Aufsteiger werden erst einmal um den Klassenerhalt kämpfen müssen. Der FSV Zwickau, der aufgrund seines kleinen Etats in den vergangenen Jahren immer als möglicher Absteiger genannt wurde, scheint sich allerdings diesmal clever verstärkt zu haben. Der SC Verl schloss seine Premierensaison als starker Siebter ab - aber ob sich das so wiederholen lässt?
Was ist sonst noch gut zu wissen vor dem Saisonstart?
Es gibt einen neuen Spielball, den „Conext 21 Pro“ von Adidas. Das FIFA-zertifizierte Spielgerät tritt die Nachfolge des „Uniforia“ an. Türkgücü München wird einen Teil seiner Heimspiele im altehrwürdigen Olympiastadion austragen, während der DFB Verl kurzfristig dazu verdonnerte, in Lotte zu spielen, da das eigene Stadion zu klein ist. Aufsteiger Havelse weicht in die große HDI Arena in Hannover aus, Viktoria Berlin spielt im Jahnsportpark. Uwe Koschinat, der frühere Zweitliga-Coach des SV Sandhausen, hat Saarbrücken übernommen, der Würzburger Aufstiegstrainer Michael Schiele ist nun in Braunschweig unter Vertrag. Und alle Vereine freuen sich darüber, dass zum Start endlich wieder Fans live im Stadion dabei sein dürfen.
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