Fußball

Das ist der neue Trainer des SV Waldhof

Wenn es einen Wunschkandidaten für den Cheftrainerposten beim SV Waldhof gegeben hat, dann wohl Rüdiger Rehm. Mit dem Ex-Profi der Blau-Schwarzen übernimmt nun ein Coach das Ruder, der mächtig Stallgeruch hat

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Thorsten Hof
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Rüdiger Rehm (l.), neuer Cheftrainer, und Tim Schork, Sportgeschäftsführer des SV Waldhof. © SV Waldhof Mannheim

Mannheim. Pünktlich um 19.07 Uhr stieg am Montagabend dann doch überraschend schnell weißer Rauch an der Geschäftsstelle des SV Waldhof auf und der neue Trainer des Mannheimer Drittligisten dürfte dieses Mal tatsächlich als Wunschlösung durchgehen. Nicht nur, dass Rüdiger Rehm beispielsweise beim SV Wehen Wiesbaden und bei der SG Sonnenhof Großaspach bereits bewiesen hat, wie er Mannschaften nach oben führen kann, sondern der Nachfolger von Christian Neidhart hat auch den nötigen Stallgeruch: Der 44-jährige gebürtige Heilbronner lief bereits als Spieler von 1997 bis 2001 in 97 Partien für den SV Waldhof auf und kennt die Gegebenheiten am Alsenweg und im Carl-Benz-Stadion nur zu genau.

„Es ist wirklich ein sehr schönes Gefühl, wieder in Mannheim arbeiten zu dürfen. Als Spieler habe ich hier bereits eine tolle Zeit gehabt“ wurde Rehm in einer Mitteilung des Drittligisten zitiert und nahm damit Bezug auf seine aktive Zeit im Trikot der Blau-Schwarzen. Als Linksverteidiger mit enormen Vorwärtsdrang prägte Rehm zu Mannheimer Zweitliga-Zeiten die Ära eines durchaus als extrem modern geltenden Spielsystems unter Uwe Rapolder, der mit seinem 4-4-2-System für bleibende Akzente sorgte. Daran erinnerte sich Rehm immer gerne - selbst wenn es als Trainer wie beispielsweise zuletzt mit dem FC Ingolstadt gegen seinen Ex-Club ging.

„Das ist etwas Spezielles“

„An den Verein habe ich unglaublich schöne Erinnerungen. Ich habe dort als 19-Jähriger meinen ersten Profivertrag unterschrieben, bin mit dem Club in die 2. Liga und fast sogar in die Bundesliga aufgestiegen - das ist etwas Spezielles, etwas Unvergessliches“, sagte Rehm dieser Redaktion etwa vor dem Aufeinandertreffen beider Clubs im vergangenen September. „Zumal ich vier Jahre in Mannheim gespielt habe. Bei keinem anderen Verein bin ich länger geblieben“, betonte Rehm, den es in seiner aktiven Laufbahn dann unter anderen noch nach Saarbrücken, Reutlingen und Aue zog.

Seine Karriere ließ er letztlich bei der SG Sonnenhof Großaspach ausklingen, wo er auch die ersten Schritte im Trainergeschäft unternahm und 2014 den Aufstieg in die 3. Liga schaffte. Nach Stationen bei Arminia Bielefeld und dem SV Wehen Wiesbaden, mit dem ihm 2019 der Sprung in die 2. Liga gelang, war Rehm zuletzt beim ambitionierten FC Ingolstadt tätig, wo er nach dem verpatzten Rückrundenstart mit drei Niederlagen in Folge im Januar dieses Jahres gehen musste. Insgesamt konnte der Heilbronner beim FCI zwar einen Punkteschnitt von 1,55 Zählern vorweisen - für den ehemaligen Zweitligisten mit traditionell gut ausgestattetem Etat war das aber insgesamt wohl zu wenig.

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In Ingolstadt stand der 44-Jährige zuletzt noch formell unter Vertrag, weshalb sich die Verhandlungen mit Blick auf eine Vertragsauflösung bei den „Schanzern“ noch etwas hinzogen. Einigkeit zwischen Rehm und dem SVW bestand bereits früher, am Wochenende und sogar noch am Montag wurde nun auch diese letzte Hürde gemeistert. Nun kann sich der neue SVW-Coach ohne Einschränkungen seinem neuen Projekt widmen. „Jetzt gilt es, die weitere Kaderplanung mitzugestalten. Wir haben bereits ein gutes Grundgerüst und schon einiges an Vorarbeit geleistet“, sagte Rehm, vor dem einige Arbeit liegt. Schließlich haben nicht weniger als 14 Profis den SV Waldhof verlassen, darunter einige Leistungsträger. Doch Rehm geht die Aufgabe positiv an. „Parallel freue ich mich, die Mannschaft und alle Mitarbeiter kennenzulernen. Gemeinsam packen wir es an“, wird der neue Chefcoach der Blau-Schwarzen zitiert.

„Rüdiger verkörpert Leidenschaft“

Zufriedenheit über die gefundene Lösung herrschte auch beim SV Waldhof, in dessen Umfeld Rehm schon unmittelbar nach der Trennung von Christian Neidhart als einer der Favoriten für dessen Nachfolge gehandelt wurde. „Unser Ziel war es, einen Trainer zu finden, der sich zu hundert Prozent mit dem Verein und dem gesamten Umfeld identifizieren kann. Nicht nur als Spieler beim SV Waldhof, sondern auch in den letzten Jahren als Trainer verkörpert Rüdiger viel Leidenschaft, Überzeugung und Intensität. Diese Werte benötigen wir auf und neben dem Platz“, kommentierte Sportgeschäftsführer Tim Schork die bislang wichtigste Personalie.

„Er kennt dazu die Liga sehr gut und hat in unseren Gesprächen gezeigt, dass er für diese Aufgabe hier beim SVW brennt“, so Schork weiter. Dieses Feuer wird Rehm auch benötigen, denn viel Freizeit wird der 44-Jährige nach seiner unfreiwilligen Pause nun nicht mehr haben. Neben der Kaderplanung steht in der letzten Juni-Woche bereits der Trainingsauftakt an.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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