Kassel. Hängende Köpfe, leere Blicke: Die Rhein-Neckar Löwen haben in der Handball-Bundesliga das Verfolgerduell bei der MT Melsungen mit 23:30 (12:16) verloren. Vor 4500 Zuschauern in der ausverkauften Kasseler Rothenbach-Halle war Jannik Kohlbacher mit sechs Treffern bester Torschütze des deutschen Pokalsiegers, der vor allem im Angriff seine Probleme hatte.
Trainer Sebastian Hinze entschied sich dafür, mit Mikael Appelgren, Joel Birlehm und David Späth drei Torhüter in den Kader zu nehmen, weshalb es Rückraum-Rechtshänder Arnór Óskarsson nicht ins 16-köpfige Aufgebot schaffte. Der Isländer schaute neben dem verletzten Uwe Gensheimer vom Spielfeldrand aus zu – und sie sahen einen schlechten Start ihrer Mannschaft.
Neun Minuten ohne eigenen Treffer
Einmal mehr begann Gustav Davidsson mit einem technischen Fehler, Melsungen legte im Gegenstoß gleich mal ein 2:0 (2.) vor. Bis zum 3:2 (4.) blieben die Löwen zwar dran, danach zog aber erst einmal die MT davon, weil die Mannheimer neun Minuten lang ohne eigenen Treffer blieben. Niclas Kirkeløkke legte vier Fehlwürfe in Folge hin, Juri Knorr und Jannik Kohlbacher scheiterten frei am Melsunger Keeper Nebojsa Simic.
Aus dem Rückraum strahlten die Löwen überhaupt keine Torgefahr aus – immerhin ließ sich aber Kirkeløkke nicht beirren. Der Däne suchte als einziger den Torabschluss und war es auch, der auf 3:6 (13.) verkürzte. Zwei, drei Minuten lang sah es danach aus, dass die Mannheimer nun tatsächlich in die Begegnung finden. Doch nachdem Davidsson die nächste dicke Möglichkeit ausgelassen hatte, um auf 6:7 (17.) heranzukommen, setzte sich Melsungen wieder ab. Was auch an den Torhütern lag.
Problem blieb der Angriff
Während MT-Schlussmann Simic bis zur Pause auf acht Paraden kam (Fangquote (40 Prozent), musste Mikael Appelgren (2 Paraden, 15 Prozent) beim zweifachen deutschen Meister seinen Platz zwischen den Pfosten nach 21 Minuten räumen. Für ihn kam Joel Birlehm, der sich gleich mit zwei Glanztaten einführte. Doch das große Problem blieb eben der Angriff, der im Prinzip nur aus Kirkeløkke bestand. Der Linkshänder warf in der ersten Halbzeit 13 Mal (!) aufs Tor, kam dabei allerdings nur auf fünf Treffer. Die Folge war ein 12:16-Pausenrückstand.
Auch Durchgang zwei begann mit einem Ballverlust und einem Schrittfehler von Davidsson, Knorr vergab dazwischen einen Siebenmeter. Melsungen erhöhte auf 18:12 (34.), bei den Löwen feierte nun Halil Jaganjac nach erneuter Schulter-Operation sein Comeback im Innenblock. Mit ihm im Abwehrzentrum und dank drei Paraden von Birlehm kamen die Mannheimer nun ins Tempospiel und somit zurück in die Begegnung. Beim 18:19 (42.) war alles wieder offen – und zuvor sogar noch mehr drin. Doch Davidsson passte ins Aus und Knorr vergab den nächsten Strafwurf. Keine Frage: Der Pokalsieger hatte das Momentum auf seiner Seite, nutzte es aber nicht. Sondern er verlor den Kopf. Und das wurde bestraft: Bei der MT meldete sich Simic mit drei Paraden zurück, schon stand es wieder 23:18 (50.) Bei den Löwen kehrte nun die vergessen geglaubte Siebenmeter-Seuche zurück, auch Olle Forsell Schefvert scheiterte am überragenden Simic und Melsungen traf zum 24:18 (52.).
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