Magdeburg. Die Kurpfalz-Achse funktionierte auch im Bördeland, als Otmar Schork, der gebürtige Wald-Michelbacher und nun schon seit drei Jahren Manager des Fußball-Zweitligisten 1. FC Magdeburg, in den Katakomben der Getec-Arena Uwe Gensheimer suchte – und dann auch fand. Es wurde geplaudert und vielleicht gab es für den Sportchef der Rhein-Neckar Löwen auch etwas Trost unter Landsmännern, denn die Löwen hatten sich am Ostersamstag beim 27:30 (11:13) gegen den klaren Favoriten schließlich teuer verkauft. Teurer als manch einer nach dem bitteren Pokal-Frust von Köln und der personellen Lage vielleicht erwartet hatte.
Entsprechendes Lob nahmen die Löwen am späten Samstagabend vor den Osterfeiertagen deshalb gerne mit auf die lange Heimfahrt, allerdings sind die Spieler des Mannheimer Handball-Bundesligisten auch Profis genug, um sich damit nicht zufriedenzugeben. „Deshalb gehen wir mit einem schlechten Gefühl nach Hause, weil wir gewinnen wollten“, brachte es Torhüter David Späth vor der Abfahrt auf den Punkt. „Aber mit einem guten Spiel und einer knappen Niederlage können wir alle ganz gut leben“, versuchte der National-Keeper, die positiven Aspekte mitzunehmen.
Rhein-Neckar Löwen zeigen gegen Magdeburg Moral und taktische Schauwerte
Schließlich boten die Löwen über die gesamten 60 Minuten eine engagierte Abwehrleistung, mit der die individuellen Fähigkeiten des hochkarätigen SCM-Kaders lange eingehegt werden konnten, hielten die Partie lange offen und zeigten angesichts des 18:24-Rückstands nach einem 0:4-Lauf bis in die 45. Minute eine sehenswerte Moral und taktische Schauwerte, als Löwen-Coach Sebastian Hinze mit dem siebten Feldspieler und dabei vier Rückraumspielern agieren ließ.
„Da haben wir noch mal richtig Druck gekriegt“, attestierte SCM-Coach Bennet Wiegert mit Blick auf das 26:24 (53.) den Löwen Comeback-Qualitäten der besonderen Art. „Doch dem Druck haben wir standgehalten“, atmete Wiegert durch – auch weil die Löwen bei eigenem Ballbesitz erst einen Ball an den Kreis verloren und Gustav Davidsson aus kürzester Distanz scheiterte.
Diese Szenen waren beispielhaft dafür, warum den Löwen nicht mehr als ein achtbarer Auftritt bei einem Top-Team der Liga gelang. Zudem gewann Magdeburg das Torhüter-Duell und legte mit 14 Toren aus dem Tempospiel den Grundstein für die zehnte Löwen-Niederlage der Saison, auf der sich laut Coach Hinze dennoch „aufbauen lässt“.
Weiterhin Verletzungspech bei den Rhein-Neckar Löwen
Schließlich hatten sich die Löwen nach der bitteren Erfahrung von Köln nochmals zusammengesetzt, um die Saison nun nicht einfach so austrudeln zu lassen. Es ging um Ziele, um den Umgang miteinander, den Weg, neue Energie zu sammeln, wie es Sportchef Gensheimer vor dem Magdeburg-Spiel formulierte und von dem Trainer Hinze am Samstag einiges auf dem Parkett wiedererkannte.
„Da waren ganz viele Themen dabei und eine Verlässlichkeit in Dingen, die wir tun wollen. Man hat eine Mannschaft gesehen, die die Saison sehr gut zu Ende bringen will“, sagte Hinze, dem vor der Heimpartie am Donnerstag (19 Uhr, SAP Arena) gegen den SC DHfK Leipzig aber das Verletzungspech treu blieb. So knickte Kapitän Patrick Groetzki in Magdeburg um und musste Mitte der zweiten Halbzeit passen, Sebastian Heymann (Bizepssehne) war erneut nur Zuschauer. „Dennoch war das in Magdeburg ein wichtiger Schritt, nach dem wir jetzt gegen Leipzig Punkte holen wollen.“
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