Göppingen. Joel Birlehm entschärfte den letzten Ball, dann gab es kein Halten mehr auf der Löwen-Bank. In einem dramatischen Landes-Derby setzten sich die Rhein-Neckar Löwen am Samstagabend mit 27:25 (13:14) bei Frisch Auf Göppingen durch und bleiben in der Spitzengruppe der Handball-Bundesliga. Dabei sahen die Mannheimer im zweiten Durchgang schon wie der Verlierer aus, konnten vor 5600 Zuschauern den Kopf mit einer taktischen Umstellung aber noch rechtzeitig aus der Schlinge ziehen. Vor allem Albin Lagergren und Joel Birlehm im Tor sorgten für den Umschwung
Für den erneut wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade fehlenden Uwe Gensheimer bot Trainer Sebastian Hinze neben Benjamin Helander Nachwuchsmann Lion Zacharias auf und hinter der Bank versuchte sich Halil Jaganjac als Glücksbringer. Der Kroate kehrte nach seiner Schulter-OP Anfang Dezember am Freitag nach Deutschland zurück, um Teil zwei seiner Reha-Maßnahmen vor Ort zu absolvieren und ließ es sich nicht nehmen, das Team gleich nach Göppingen zu begleiten.
Der weiter schmerzlich vermisste Rechtshänder musste aber wie die zahlreich mitgereisten Löwen-Fans lange auf den ersten Treffer der Mannheimer warten. Erst nach sechs Minuten glich Juri Knorr zum 1:1 aus, die Löwen taten sich gegen die beweglich und immer wieder auf die Halbpositionen heraustretende Frisch-Auf-Abwehr schwer und machten auch nicht den frischesten Eindruck. Das ließ sich an einigen schlampigen Querpässen festmachen, die Göppingen gerne attackierte, dazu gesellten sich Mitte der ersten Halbzeit auch Probleme im Abschluss. Gleich mehrfach scheiterten die Löwen-Werfer relativ unbedrängt an Göppingens Torwart Marin Sego. Frisch Auf machte deshalb aus einem 5:7-Rückstand (15.) eine 10:8-Führung (20.) – der erste Vorsprung seit dem 1:0 (4.). Löwen-Coach Hinze nahm daraufhin die erste Auszeit und konnte so den Lauf der Heimmannschaft zumindest stoppen, dass aber Göppingen mit einem 14:13 in die Pause ging, hatte aber vor allem mit den vergebenen Bällen der Löwen zu tun.
Löwen drehen die Partie
Dieses Manko setzte sich auch im zweiten Durchgang fort, unfreiwilliger Protagonist war beispielsweise Spielmacher Juri Knorr, der beispielsweise zwei Mal in Folge vom Siebenmeterpunkt scheiterte. Erst parierte Daniel Rebmann, dann stand der Pfosten im Weg (42.). Statt mit dem 17:17 auf Augenhöhe zu bleiben, liefen die Löwen nun ständig einem Rückstand hinterher, beim 21:18 der Schwaben (48.) legte Hinze zum zweiten Mal die grüne Karte und versuchte es nun mit zwei Linkshändern im Rückraum, zudem führte sich Torhüter Joel Birlehm mit einem gehaltenen Strafwurf und zwei weiteren Paraden prächtig ein. Beim 21:20-Anschluss (52.), drückte Frisch-Auf-Coach Markus Baur den Buzzer.
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Vor allem Albin Lagergren, der zuvor relativ blutleer bis unglücklich agierte, blühte in der neuen Formation regelrecht auf und avancierte regelrecht zum Matchwinner. Mit einem Dreierpack Doppelschlag drehte der Schwede die Partie vom 20:22-Rückstand in eine 23:22-Führung des Tabellenzweiten. Ein Tempogegenstoß von Niclas Kirkeløkke setzte das 24:22 drauf (56.). Diesen Vorsprung gaben die Löwen in der dramatischen Schlussphase dann nicht mehr ab.
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Birlehm (ab 49.), Späth (n.e) – Helander (2), Kohlbacher (3), Groetzki (2) – Nilsson (3), Knorr (4/2), Lagergren (7/2) – Schefvert (1), Gislason, Kirkeløkke (3), Horzen, Timmermeister (n.e.), Zacharias (n.e.), Michalski (n.e.).
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