Handball

Rhein-Neckar Löwen in Lauerstellung

Die Rhein-Neckar Löwen spielen am Samstag als Tabellenzweiter in Göppingen. Im Titelrennen wird anderen Clubs aber mehr zugetraut

Von 
Marc Stevermüer
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Für Patrick Groetzki (rechts, hier gegen den Stuttgarter Milan Vujovic ) und die Löwen ist in dieser Saison viel drin. © Binder

Mannheim. So richtig rechnet im Titelrennen bislang niemand mit den Rhein-Neckar Löwen. Zu Saisonbeginn war hier und da vom leichten Auftaktprogramm die Rede. Und auch jetzt werden eher die Füchse Berlin, der THW Kiel und der SC Magdeburg genannt, wenn es um die deutsche Handball-Meisterschaft geht – obwohl der Rückstand der Mannheimer auf den Spitzenreiter aus der Hauptstadt nur zwei Punkte beträgt.

Wo liegt also die Grenze für die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze? „Das müssen wir ausloten in den nächsten Wochen und Monaten“, sagt Rechtsaußen Patrick Groetzki. Kurzum: Der Kapitän weiß vermutlich selbst nicht so genau, wie diese Saison enden könnte. Was ja auch daran liegt, dass die Nordbadener sich immer mal wieder selbst überraschen.

Göppingen unter Baur stabilisiert

„Wir haben bislang auf jeden Rückschlag sehr gut reagiert und unser Niveau halten können“, blickt Groetzki zurück und hat dabei vor allem die schwere Schulterverletzung von Halil Jaganjac im Kopf. Der Kroate wird noch die ganze Saison fehlen. Im Dezember mussten die Löwen zudem immer wieder weitere Ausfälle verkraften. Und dennoch reihten sie seitdem in der Liga und im Pokal acht Siege aneinander.

Diese Serie möchte der zweifache deutsche Meister natürlich am Samstag (20.30 Uhr) bei Frisch Auf Göppingen fortsetzen. Nach schwachem Saisonstart haben sich die Schwaben unter dem neuen Trainer Markus Baur mittlerweile stabilisiert, was schon im Hinspiel (36:33) vor gerade einmal elf Wochen zu sehen war. Damals verhalf den Löwen ein überragender Torwart Joel Birlehm zum Sieg.

„Es kommt was auf uns zu. Zuletzt hat sich Frisch Auf sehr dominant präsentiert “, sagt Trainer Hinze und spricht mit Blick auf die stets stimmungsvolle Arena in Göppingen von einem der „schwierigsten Auswärtsspiele in der Saison.“

Neuer Ausrüster

  • Das Pfullinger Unternehmen Erima wird ab der nächsten Saison neuer Textilausrüster der Rhein-Neckar Löwen und folgt damit auf Puma.
  • Die Partnerschaft mit dem Teamsport-Spezialisten ist auf fünf Jahre ausgelegt und umfasst sowohl die Ausstattung der Bundesligamannschaft als auch sämtlicher Junglöwen-Teams sowie der dazugehörigen Trainer und Betreuer.
  • Bereits von 2015 bis 2019 war Erima Ausrüster der Löwen.

Umso wichtiger wäre es da, viele erfahrene Leute im Kader zu haben. Mit Linksaußen Uwe Gensheimer fällt aber schon einmal ein Routinier aus. „Er hat einen Muskelfaserriss in der Wade. Das wird vier bis sechs Wochen dauern“, glaubt Hinze. Der zuletzt fehlende Benjamin Helander kehrt dafür aber ins Team zurück. Entsprechend haben die Löwen zumindest einen Linksaußen aus ihrem Profi-Kader in Göppingen dabei. Außerdem stößt Lion Zacharias zur Mannschaft.

Der 19-jährige Mannheimer ist mit einem Zweitspielrecht für die Eulen Ludwigshafen ausgestattet und geht normalerweise für die Pfälzer in der 2. Bundesliga auf Torejagd, wird nun aber erst einmal wieder zu seinem Stammverein zurückbeordert.

Der 18-jährige David Móré, eines der größten Löwen-Talente und zuletzt in der Bundesliga gegen den TVB Stuttgart auf der Linksaußenposition im Einsatz, wird an diesem Wochenende in der A-Jugend spielen. Móré und Zacharias haben beide die Chance, sich für einen Kaderplatz in der nächsten Saison zu empfehlen und auf Helander (wechselt nach Schweden zu Alsingsas HK) zu folgen.

Hinze will sich diesbezüglich noch nicht festlegen, sondern beschäftigt sich ausschließlich mit der Gegenwart. Und in der spielt Weltmeister Niclas Kirkeløkke momentan eine größere Rolle. Beim 41:27-Erfolg gegen Stuttgart verteidigte der Däne in der ersten Halbzeit im Deckungszentrum, nach dem Seitenwechsel trumpfte er im Angriff auf. „Wir wissen, was wir an ihm haben. Mir gefällt sehr gut, wie Niclas seine Aufgabe im Innenblock annimmt“, sagt Hinze.

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Groetzki schaut nur auf Europa

Klar ist: Wollen die Löwen weiterhin das favorisierte Trio aus Kiel, Magdeburg und Berlin aufmischen, müssen sie auch in Göppingen gewinnen. Oder anders ausgedrückt: ihre Hausaufgaben erledigen.

Erst Ende April und Anfang Mai stehen dann die direkten Duelle an. „Die großen Spiele kommen alle auf einmal“, sagt Groetzki und weiß, dass vor allem die vermeintlich kleinen Spiele wichtig sind. Ohnehin will er nicht von der Meisterschaft sprechen: „Realistisch gesehen geht es für uns um die Europapokal-Qualifikation.“

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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