Handball - Bei den Löwen kehrt nach Irritationen um Petersson die Vernunft ein – nun doch Banner-Ehrung für den Isländer, der sich emotional verabschiedet

Löwen lenken ein: Doch Trikot-Ehrung für Petersson

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Marc Stevermüer
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Alexander Petersson genießt nach dem Gewinn der Meisterschaft 2016 das Bad in der Menge. © Sörli Binder

Mannheim. Erst kullerten bei Alexander Petersson die Tränen, dann umarmten ihn langjährige Weggefährten. Andy Schmid und Mikael Appelgren kamen vor dem Anpfiff der Bundesliga-Partie gegen die MT Melsungen zum Isländer, dann folgte Uwe Gensheimer. Mit diesem Trio prägte Petersson die erfolgreichste Zeit der Rhein-Neckar Löwen, bei denen dann doch noch die Vernunft einkehrte. Ein Banner mit Peterssons Namen und seiner Rückennummer 32 hängt von nun an bei Heimspielen des Handball-Bundesligisten unter dem Dach der Mannheimer SAP Arena.

„Ich bin unheimlich stolz auf das, was wir hier erreicht haben. Das Banner dort oben unter dem Dach ist eine sehr große Ehre für mich und meine Familie“, sagte Petersson nach der Begegnung und meinte: „Ich hatte in meiner 20-jährigen Karriere nicht solch einen emotionalen Moment.“ Der Rückraummann kam 2012 zu den Badenern, bleib achteinhalb Jahre, spielt mittlerweile bei der MT Melsungen und war am Sonntag erstmals seit seinem Abschied im Januar 2021 wieder in der SAP Arena. Er ist einer von nur vier Spielern, die an allen Löwen-Titeln beteiligt war. Der Isländer gewann dreimal den Supercup, zweimal die deutsche Meisterschaft, einmal den DHB-Pokal und einmal den EHF-Cup mit den Badenern. Das gelang sonst nur noch Schmid, Patrick Groetzki und Gedeón Guardiola, was den Legenden-Status von Petersson unterstreicht.

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Der langjährige Leistungsträger bedankte sich rückblickend bei seiner Frau Eivor, „die mich durch die Karriere getragen hat“, sowie allen Mitspielern, Mitarbeitern und Zuschauern der Löwen „für das, was wir hier aufgebaut haben. Das Banner dort, das ist das eine. Ich möchte aber vor allem bei den Fans im Herzen bleiben.“

Nach Kreisläufer Bjarte Myrhol, Abwehrchef Guardiola, Trainer Nikolaj Jacobsen und Linksaußen Uwe Gensheimer (sein Banner hängt momentan nicht in der Arena, weil er wieder für die Löwen spielt) ist Petersson nun der fünfte Löwe, der diese höchste Form der Anerkennung erhalten hat. Dass dies noch so kam, ist allerdings eine 180-Grad-Wende der Löwen. Innerhalb des Vereins war diese besondere Ehrung zuletzt kontrovers diskutiert worden, am Donnerstag hatte der Club auf Anfrage dieser Redaktion sogar noch schriftlich verneint, dass Petersson beim Heimspiel gegen die MT Melsungen diese Auszeichnung erhalten wird. Die Fanclubs Baden Lions, Löwenzahn und Alte Garde hatten sich dagegen klar pro Petersson positioniert.

Bereits am Samstag hatte der Linkshänder auf „Instagram“ emotionale Worte an die Fans der Löwen gerichtet. „Als ich 2012 gekommen bin, haben wir gemeinsam den ganzen Verein neu aufgebaut. Niemand konnte damals erahnen, welch großartige Geschichte daraus entsteht und dass uns selbst die größten Enttäuschungen noch stärker zusammenwachsen lassen werden“, schrieb Petersson, der bei den Löwen stets eine besondere Beziehung zu den Anhängern pflegte.

Er hat sogar seinen eigenen Fan-Club, entsprechend adelte der Isländer die Anhänger zu seinem Abschied: „Ich verneige mich vor euch. Ihr seid es, die diesen Verein so besonders machen. Ich werde euch niemals vergessen. Es war mir eine Ehre, diese aufregende Reise gemeinsam mit euch zu erleben. Im Herzen werde ich immer ein Löwe bleiben.“

Keine Frage: Das waren große Worte eines großen Spielers. Nun folgte nach einigen Irritationen auch die verdiente große Geste des Clubs.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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