Mannheim. Die Rhein-Neckar Löwen haben in der Handball-Bundesliga ihren Negativtrend fortgesetzt. Der zweifache deutsche Meister verlor am Sonntag gegen den VfL Gummersbach nach phasenweise erschreckend schwacher Vorstellung mit 37:42 (18:24) und kassierte die vierte Niederlage in Folge. Vor 11534 Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena präsentierten sich die Löwen in der ersten Halbzeit desolat und verloren schon vor der Pause die Partie.
Patrick Groetzki war mit acht Treffern bester Torschütze der Badener, die erneut unkonzentriert in die Begegnung starteten und entsprechend früh unter Druck gerieten. „Es ist extrem schwer. Ich weiß nicht, warum wir es nicht schaffen, frei im Kopf zu sein“, sagte Trainer Sebastian Hinze.
Keine drei Minuten waren gespielt, da hatte der VfL zwei Ballverluste der Löwen schon mit Tempotoren bestraft. Und genau so ging die Partie danach auch weiter. Die Mannheimer leisteten sich teils unerklärliche Aussetzer, schenkten den Ball mehrfach her und ermöglichten den Gummersbachern immer wieder einfache Treffer über den Gegenstoß und die zweite Welle. Alarmierend: Im ersten Durchgang leisteten sich die Löwen zehn technische Fehler. Mit Ballverlusten in dieser Masse wird es schwierig, eigentlich sogar unmöglich, eine Bundesligapartie zu gewinnen. Hinzu kam einmal mehr eine katastrophale Chancenverwertung: Jannik Kohlbacher, nach Muskelverletzung zurück in den Kader gekehrt, ließ in den Anfangsminuten gleich drei dicke Möglichkeiten liegen - auch diese Nachlässigkeit führte zu einem frühen 5:9-Rückstand (10.).
Mitte der ersten Halbzeit stabilisierten sich die Löwen, allerdings auch nur ein wenig. Alles blieb wackelig. Die Hände zitterten. Das Selbstvertrauen fehlte. Beim 10:13 (17.) ergab sich dennoch die Möglichkeit, den Rückstand auf zwei Treffer zu verkürzen. Aber Lukas Nilsson lud den VfL zum nächsten Gegenstoß ein - 10:14. Trainer Hinze nahm eine Auszeit, doch kaum stand seine Mannschaft wieder auf dem Feld, war der Ball schon wieder weg. Gummersbach lief den nächsten Gegenstoß - 10:15 (18.). Nun lief endgültig nichts mehr bei den Mannheimern zusammen. Der zweifache deutsche Meister taumelte durch die Partie und war mit dem 18:24 zur Pause fast noch gut bedient.
Nach dem Seitenwechsel half Torwart Mikael Appelgren den Löwen, schnell den Anschluss herzustellen. Die Mannheimer legten einen 4:0-Lauf zum 22:24 (34.) hin. So etwas nennt man dann wohl Traumstart. Das Momentum war nun aufseiten der Badener - und ausreichend Zeit für eine erfolgreiche Aufholjagd war auch noch da. Aber was weiterhin fehlte, war die Stabilität. Immer wieder schlichen sich kleinere Fehler ein, weiterhin blieben klare Chancen ungenutzt. Wie zum Beispiel erneut durch Kohlbacher. Gummersbach setzte sich immer wieder ein wenig ab, beim 26:28 (44.) hatten die Löwen aber erneut den Anschluss hergestellt. Doch danach benötigte der VfL nur 100 Sekunden für drei eigene Treffer. Und wieder halfen die Mannheimer kräftig mit.
Löwen enttäuschen trotz Leistungssteigerung
In der 49. Minute rückte Joel Birlehm ins Tor der Löwen, der deutsche Nationaltorwart führte sich gleich mit zwei Paraden ein - und wieder war sein Team beim 33:35 (53.) dran. Albin Lagergren verkürzte danach auf 34:35 (53.), ehe Gummersbach wieder auf zwei Tore wegzog und danach erneut vom unsauberen Passspiel samt Ballverlust der Löwen profitierte. Der VfL traf, Uwe Gensheimer vergab, der VfL traf, Patrick Groetzki vergab, der VfL traf erneut - 35:40 (58.). Keine Frage: Was die Löwen da zeigten, war trotz der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit enttäuschend - und macht wenig Hoffnung fürs Final Four im DHB-Pokal in der nächsten Woche.
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