Handball

Rhein-Neckar Löwen haben genug gelernt

Nach drei Niederlagen in Folge will der Mannheimer Handball-Bundesligist am Ostersonntag gegen den VfL Gummersbach Gummersbach die Trendwende. Unterstützt werden die Löwen in der SAP Arena dabei von einer Rekordkulisse

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Thorsten Hof
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Die jüngsten Misserfolge sind in dieser Saison Neuland für die Löwen. Kapitän Patrick Groetzki spricht deshalb von einer „neuen Herausforderung“. © Titgemeyer/Pix

Mannheim. Monatelang waren die Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Bundesliga von einem Erfolgserlebnis zum nächsten geeilt, begeisterten mit Tempohandball und stürmten Anfang März zwischenzeitlich sogar an die Tabellenspitze. Doch dieser Höhepunkt könnte sich nun als Wendepunkt der Saison herausstellen, denn was folgte, waren drei Niederlagen in Serie.

Die Löwen laufen inzwischen Gefahr, den bislang aufgetragenen Glanzlack durch die fehlerbehafteten Auftritte der jüngsten Vergangenheit mit ein paar unübersehbaren Schrammen zu versehen. Deshalb soll der Trend nun am Ostersonntag im Heimspiel gegen den VfL Gummersbach (16.05 Uhr, SAP Arena) unbedingt gestoppt werden.

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„Diese Niederlagen waren natürlich enttäuschend, taten brutal weh und haben auch etwas auf die Stimmung gedrückt“, blickt Trainer Sebastian Hinze auf die vergangenen Wochen zurück, betrachtet diese Phase in gewisser Weise aber auch als Lerneffekt für die gesamte Truppe in Gelb.

Groetzki: „Neue Herausforderung“

„Ich lerne die Jungs und das Umfeld jetzt auch das erste Mal anders kennen. Das ist gut und interessant für unsere weitere Zusammenarbeit hier“, weiß der im Sommer 2022 zu den Löwen gekommene Handball-Lehrer nur zu gut, dass im Profi-Geschäft eben nicht nur immer die Sonne scheint, sondern es nicht zuletzt auch darum geht, wie schwierige Phasen gemeistert werden. Da die Löwen von diesen Phasen bislang verschont geblieben sind, spricht Kapitän Patrick Groetzki deshalb ebenfalls von einer „neuen Herausforderung“.

Einig sind sich Coach und Spielführer allerdings auch, dass es mit den Erfahrungswerten auf der Verliererseite jetzt nun reicht. „Wir wollen dieses Heimspiel unbedingt gewinnen. Dafür haben wir die Qualität und wollen uns besser präsentieren als zuletzt in der ersten Halbzeit in Lemgo“, gibt Hinze die Marschroute vor und konnte beim TBV bis auf den unmittelbaren Start nur wenig Positives mitnehmen. „Da waren wir zwar kämpferisch da, hatten aber sehr viel Stress mit vielen Dingen und vielen einfachen Fehlern.“

Lange Video-Analyse

Um die zuletzt ungewohnt hohe Fehlerquote wieder auf ein angemessenes Maß zurückzuführen, nahmen sich die Löwen Zeit für die entsprechende Analyse. Fast 90 Minuten dauerte die Video-Show nach dem 30:33 in Lemgo. Falsche Entscheidungen im Tempo-Spiel, fehlende Breite, Kreativität, mangelnde Passqualität - die Liste war lang, die seitdem im Kronauer Trainingszentrum abgearbeitet wurde. „In der Abwehr haben wir zudem auch ein bisschen an unserem Grundsystem gefeilt“, gab Hinze Einblicke in sein Korrektursystem. Und auch den Ursachen für die vielen leichte Fehler, die sich zuletzt wie ein roter Faden durch die Löwen-Vorstellungen zogen, scheint man auf der Spur zu sein. „Wir haben schon gesehen, was wir tun können, damit wir uns nicht selbst so einen Stress verursachen. Diese Dinge wollen wir uns zurückholen“, sieht Hinze Auswege und kann mit Nationalspieler Jannik Kohlbacher personell wieder etwas mehr variieren.

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Ob es für Albin Lagergren (leichte Gehirnerschütterung) reicht, muss noch abgewartet werden, Lukas Nilsson verpasste den Start in die Trainingswoche mit einem Magen-Darm-Infekt. Zuversicht sollten die Löwen auch daraus ziehen, dass die Mannheimer Fans weiter große Lust auf den Tabellenfünften haben. Bei bereits 11 500 verkauften Tickets zeichnet sich ein neuer Saisonrekord ab. „Das ist schon cool zu sehen, dass wir das am Sonntag alle gemeinsam umdrehen wollen“, freut sich Hinze über den Zuspruch.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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