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Nach der Wende in Köln - Adler Mannheim wollen im Heimspiel direkt nachlegen

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Jan Kotulla
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Denis Reul nach seinem Tor beim Spiel gegen die Kölner Haie. © Michael Ruffler

Mannheim. Manchmal gehört auch ein Quäntchen Glück dazu, wenn es um Sieg oder Niederlage geht. So wie am Freitagabend, als die Adler Mannheim mit dem 4:3-Erfolg nach Penaltyschießen die Serie von drei Niederlagen in Folge hinter sich gelassen haben. Denn gerade im Duell Mann gegen Mann entscheiden Nuancen – in diesem Fall zugunsten von Torhüter Dennis Endras, der gegen Marcel Barinka, John Matsumoto und Marcel Müller Sieger blieb, während Tim Wohlgemuth mit seinem Schuss Tomas Pöpperle zum 4:3 überwand. Nico Krämmer war zuvor am Haie-Keeper gescheitert.

„Ob zwei oder drei Punkte, es geht um den Sieg“, erklärte Wohlgemuth mit einer gewissen Erleichterung. Unverdient war der Erfolg bei den Kölnern, die dank des jüngsten Sieges über Spitzenreiter München mit viel Selbstvertrauen auftraten, keinesfalls. „Wir haben meines Erachtens ein sehr gutes Spiel gespielt, sind nach dem 2:3-Rückstand noch einmal zurückgekommen und haben sehr hart für den verdienten Sieg gekämpft“, zog der 22-Jährige zufrieden Bilanz. Und er verriet: „Den Move im Penaltyschießen habe ich vor knapp drei Jahren schon bei Justin Pogge gemacht. Da der Keeper tief im Kasten stand, wusste ich, dass sich eine Lücke öffnet, wenn ich mit Speed komme. Und genau so war es.“

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Adler gewinnen gegen Kölner Haie

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Für den Erfolg hatten die Adler hart gearbeitet. Im Training und in Köln über 65 Minuten. Der Plan jedoch, selbst in Führung zu gehen und das Heimteam so noch stärker unter Druck setzen zu können, war schnell Makulatur. Maxi Kammerer brachte die Kölner mit 1:0 in Führung. „Wir haben uns viel vorgenommen, vor allem für das erste Drittel. Aber nach knapp eineinhalb Minuten steht es 0:1, weil die Haie nach einem Scheibengewinn schnell umschalten“, beschrieb Trainer Pavel Gross die missglückte Startphase. Doch die Köpfe gingen nicht nach unten, die Mannheimer wollten den schnellen Ausgleich und erzielten ihn auch: Nico Krämmer legte mustergültig für Jordan Szwarz auf – 1:1 nach fünf Minuten. Zwar nutzten die Blau-Weiß-Roten erneut ihre Chancen in Überzahl nicht, dafür rackerten sie in Unterzahl unermüdlich und kauften den Rheinländern ein ums andere Mal den Schneid ab. Glück war dabei, als Luis Üffing nur den Pfosten traf (35.), während sich die Adler für ihre Mühen belohnten. David Wolf schoss, Matthias Plachta fälschte ab – 2:1. 1,4 Sekunden vor der Drittelpause. Da Üffing (47.) und Sebastian Uvira (50.) jedoch ebenfalls einnetzten, wuchs die Gefahr, dass die Adler erneut mit leeren Händen dastehen würden. Dagegen hatte jedoch Nigel Dawes etwas, der in der 53. Minute für das 3:3 sorgte. „Es war eine ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Daher ging die Punkteteilung nach 60 Minuten auch absolut in Ordnung. Letzten Endes sind wir aber froh, dass wir den Zusatzpunkt geholt haben“, gestand Coach Gross.#

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Routinier Dawes machte die Kampfbereitschaft als einen Faktor für den Erfolg aus. „Wir hatten eine gute Trainingswoche und haben heute als Mannschaft viel besser zusammengespielt“, analysierte der 36-Jährige. „In den Spielen zuvor ist vieles nicht so gelaufen, wie wir alle uns das vorgestellt haben. Es geht darum, cleverer zu agieren. Ein wichtiger Punkt sind die Zweikämpfe, da haben wir in den vergangenen Partien zu oft den Kürzeren gezogen“, sah der Kanadier nun deutlich zufriedener aus. Dawes (223 Spiele in der nordamerikanischen Profiliga NHL und 608 Partien in der osteuropäischen Top-Liga KHL) war sich bewusst, dass er einer derjenigen sein musste, die vorangehen. „Es ist unsere Aufgabe als erfahrene Spieler, unser bestes Eishockey zu zeigen und dem Team zum Erfolg zu verhelfen“, stellt er hohe Ansprüche an sich. Wie seine Kollegen, wollte und will auch er Corona nicht als Ausrede für den Leistungseinbruch gelten lassen: „Die Pandemie und die ganzen Begleitumständen machen es niemandem leicht. Es gibt viele Aspekte, auf die wir keinen Einfluss haben. Sehr wahrscheinlich wird uns das noch eine ganze Weile beschäftigen. Es ist unsere Aufgaben, aufs Eis zu gehen, unseren Job zu machen und Spiele zu gewinnen.“

Aus Sicht des Linksschützen war der Sieg in Köln ein Schritt in die richtige Richtung. „Aber es gibt immer noch Kleinigkeiten, die wir verbessern müssen. Wir werden die positiven Aspekte mitnehmen und uns auf Sonntag vorbereiten“, blickte Dawes auf das Heimspiel gegen die Augsburger Panther (16.30 Uhr) voraus.

Redaktion Sportredakteur

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