Mannheim. Im vergangenen Sommer erlebte Lukas Kälble den bisherigen Höhepunkt seiner Eishockeykarriere. Mit den Florida Everblades gewann der gebürtige Mannheimer den Kelly Cup, die Trophäe in der East Coast Hockey League (ECHL) - und das in seinem ersten Profijahr. Der Verteidiger steuerte in 20 Play-off-Spielen ein Tor und fünf Vorlagen bei. Für den 25-Jährigen passte es im US-Sonnenstaat. Er verlängerte bei den Everblades mit der Aussicht, es über den AHL-Club Charlotte Checkers zu den Florida Panthers in die NHL zu schaffen.
Kälbles Traum lebt, obwohl er bislang auf die Beförderung warten muss. In der ECHL verbuchte er aber immerhin schon neun Scorerpunkte in 18 Partien (zwei Tore, sieben Assists). „Die ECHL ist ganz klar eine Ausbildungsliga. Viele Spieler warten darauf, hochgeschickt zu werden“, sagte Kälble zuletzt im Interview mit „Bully - Der Eishockeypodcast“ und ergänzte: „Ich nehme es Schritt für Schritt und versuche erst einmal, mich zu etablieren.“
Kälble, der die Jungadler Mannheim in der Saison 2015/16 als Kapitän aufs Eis geführt und danach den Sprung ins College nach Übersee gewagt hatte, ist heimatverbunden. Er freut sich immer darauf, im Sommer in die Quadratestadt zurückzukehren, seine Freunde und die Familie zu treffen. Auch der Kontakt zu seinem Heimatverein ist nicht verloren gegangen. Ende Juli stand er mit den Adlern beim „Eagles Cup“, dem traditionellen Golf-Benefizturnier, auf dem Platz in St. Leon-Rot. Anfang August mischte er bei den ersten Eiseinheiten des Clubs mit.
„Stehen in Kontakt“
Es versteht sich von selbst, dass Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara den Werdegang des 1,85-Meter-Manns genau verfolgt. Nach dem Gewinn des Kelly Cups hatte der Schwede erklärt, dass Kälble sein Glück zunächst weiter in Nordamerika suchen werde. Hat sich daran etwas geändert, weil der Verteidiger bislang noch auf das Upgrade in die AHL warten muss? „In Nordamerika ist die Saison gerade im Vergleich zu der in Europa noch sehr jung“, verdeutlichte Alavaara. „Bei Verletzungen im AHL-Team kann es immer ganz schnell gehen, und Lukas ist auf einmal dort Stammspieler. Es liegt allein an ihm, ob er sich eine Rückkehr nach Deutschland vorstellen kann. Wir stehen mit ihm und seinem Agenten in Kontakt.“
Verträge laufen aus
Kälble hat sich nach eigener Aussage noch nicht festgelegt. „Ich würde nicht sagen, dass ich einen genauen Karriereplan habe. Ich gehe von Saison zu Saison. Deutschland ist eine Option. Dann könnte ich zu Hause spielen“, betonte der 25-Jährige.
Ob Kälble bereits in der kommenden Saison das blau-weiß-rote Trikot trägt? In der Verteidigung laufen die Verträge der deutschen Spieler Sinan Akdag und Korbinian Holzer aus. Derzeit sieht es nicht danach aus, als würden beide verlängern. Gut möglich, dass sich die Adler, die am Mittwoch (19.30 Uhr) in der DEL die Nürnberg Ice Tigers empfangen, zumindest die Rechte an Kälble sichern. Dann wäre ihm auch in Sachen Ernährung etwas weitergeholfen, denn: „In den USA vermisse ich das deutsche Frühstück.“
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