Eishockey

Adler Mannheim geben vorsichtige Entwarnung bei Nigel Dawes

Nach dem heftigen Foul in München geht es Nigel Dawes den Umständen entsprechend gut. Ob der Adler-Stürmer am Mittwoch gegen Nürnberg spielen kann, ist aber noch unklar. Die MVV bleibt indes bis 2026 wichtiger Sponsor

Von 
Christian Rotter
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Für Adler-Stürmer Nigel Dawes war das Spiel in München nach dem Check von Chris DeSousa vorzeitig beendet. © Pix

Mannheim. Mit einer Packung im Gepäck und einigen neuen Sorgen haben sich die Adler Mannheim am Sonntagabend auf die Rückreise aus München gemacht. Der Club aus der Deutschen Eishockey Liga musste nach der 2:6-Klatsche beim souveränen Spitzenreiter nicht nur anerkennen, dass die Mannschaft von Trainer Don Jackson eine Nummer zu groß war, sondern bangte auch um Nigel Dawes.

Für den erfolgreichsten Mannheimer Torjäger der Saison war die Partie bereits nach 23 Minuten beendet. Chris DeSousa traf ihn mit dem Ellbogen und dem Schläger im Gesicht. Dawes fiel rückwärts aufs Eis, sein Helm löste sich vom Kopf, er blieb benommen liegen. Physiotherapeut Michael Ludwig führte den 37-Jährigen vom Eis und in die Kabine, in der er behandelt wurde.

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Die gute Nachricht: Dawes musste nicht zu weiteren Untersuchungen in München bleiben, sondern konnte mit dem Team zurück nach Mannheim fahren. Dort gab es am Montagmorgen vorsichtige Entwarnung: Der Außenstürmer fühlte sich den Umständen entsprechend einigermaßen okay. Ob er am Mittwoch (19.30 Uhr) im Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers auflaufen kann, entscheidet sich kurzfristig.

In allen Bereichen unterlegen

Nicht nur wegen des Dawes-Ausfalls erwischten die Adler in München einen rabenschwarzen Tag. Das Duell, das eigentlich als Standortbestimmung gedacht war, brachte die ernüchternde Erkenntnis, dass die Mannheimer dem unangefochtenen Tabellenführer in allen Bereichen unterlegen waren.

Vor allem an zwei Baustellen müssen die Blau-Weiß-Roten unbedingt arbeiten: Bis vor wenigen Spielen stellten sie noch die statistisch gesehen beste Defensive der Liga. Davon ist seit einiger Zeit aber überhaupt nichts mehr zu sehen. Bill Stewart hatte die Gegentorflut bereits angesprochen, aber keine Abhilfe geschaffen. In München standen die Mannheimer zu weit weg von ihren Gegnern.

Dazu gesellte sich noch undiszipliniertes Auftreten der Adler. Insgesamt kassierten sie acht Zwei-Minuten-Strafen - zu viel gegen das beste Powerplay-Team der Liga. Und dann, als die Gäste nach zwei schnellen Überzahltoren von Jordan Szwarz (25.) und Matt Donovan (26.) zum 2:3 ihre beste Phase hatten, schossen sie sich ins eigene Knie. Sie fingen sich einen Unterzahlkonter ein, den Ben Smith zum 4:2 verwertete (28.), davon erholten sich die Adler nicht mehr.

„So ein starkes Team schlägst du nicht, wenn du nur auf der Strafbank sitzt“, ärgerte sich Donovan, einer der besten Adler-Spieler der vergangenen Wochen. Und auch Markus Eisenschmid teilte die nicht neue Erkenntnis: „Mit so vielen Strafen kann man kein Spiel gewinnen. Der Rest baut darauf auf. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen.“

Auch Stewarts Maßnahme, alle Sturmreihen durcheinanderzuwürfeln, scheiterte krachend. Erst, als Dawes die Partie vorzeitig beenden musste, stellte er die bislang so überzeugende Topformation Matthias Plachta, Stefan Loibl und David Wolf wieder zusammen.

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„Wir sind immer hinterhergelaufen. Es ist schwer, zu spielen, wenn du frustriert bist“, sagte der Adler-Coach. Stewart hofft, dass sich bis zur Partie gegen Nürnberg die Personallage entspannt hat. Die erkrankten Felix Brückmann und Fabrizio Pilu könnten wieder eine Option sein, auch Tim Wohlgemuth soll in dieser Woche zurückkommen. Ob er schon am Mittwoch so weit ist, bleibt jedoch offen.

Vertragsverlängerung Mitte 2022

Während noch unklar ist, wohin die sportliche Reise der Adler geht, haben sie in einem anderen Bereich Planungssicherheit. Im Mai 2018 hatte der Club zusammen mit der MVV verkündet, dass das Energieunternehmen seinen Sponsorenvertrag bis zum Ende der Saison 2021/22 verlängert hat. Seitdem gab es keine Nachricht, dass die MVV den Blau-Weiß-Roten als einer der wichtigsten Geldgeber treu bleibt. Offensichtlich war nur, dass das Firmenlogo nicht mehr nur die Trikotbrust ziert und auf der Stadionbande zu sehen ist, sondern Untereiswerbung dazu gekommen ist.

Am Montag bestätigte die MVV auf Nachfrage dieser Redaktion nun, dass beide Seiten Mitte 2022 den ausgelaufenen Vertrag bis Ende der Spielzeit 2025/26 verlängert haben. Sebastian Ackermann, Leiter Kommunikation und Marke bei der MVV, wollte, wie es branchenüblich ist, zwar keine genauen Zahlen nennen, sagte aber: „Die Adler stehen auf keinen Fall schlechter da.“

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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