Mannheim. Die Adler Mannheim scheinen einen neuen Lieblingsgegner zu haben. Das Team von Trainer Pavel Gross gewann in der SAP Arena gegen Red Bull München mit 5:1 (1:0, 2:1, 2:0). Es war der siebte Sieg in Folge gegen den Club aus der bayerischen Landeshauptstadt.
Wer Hochgeschwindigkeits-Eishockey beider Teams erwartet hatte, wurde enttäuscht. Dafür war München zu statisch, hätte angesichts der Personalsituation der Mannheimer sogar eine gute Gelegenheit gehabt, die Saisonbilanz aufzupolieren. Aber so nicht. „Wir haben viel investiert, haben effizient gespielt, Fehler erzwungen und sie genutzt“, war Gross zufrieden.
Adler – München
- Drittelergebnisse: 1:0, 2:1, 2:0.
- Die Adler: Brückmann – Katic, Reul; Preto, Wirth; Krämmer, Akdag – Iskhakov, Desjardins, Eisenschmid; Tosto, Szwarz, Dawes; Plachta, Wohlgemuth, Wolf; Bast, Klos.
- Tore: 1:0 Eisenschmid (0:19), 1:1 Tiffels (21:17), 2:1 Reul (23:45), 3:1 Wohlgemuth (35:50), 4:1 Szwarz (45:46), 5:1 Katic (59:45).
- Zuschauer: keine.
- Schiedsrichter: Sean MacFarlane (USA), Gordon Schukies (Herne).
- Strafminuten: Mannheim 10 – München 4.
- Nächstes Spiel: Wolfsburg – Adler (Dienstag, 19.30 Uhr).
Die Partie gegen die vom Spitzenplatz auf Rang vier abgerutschten Münchner begann mit einer Schweigeminute für Niclas Kaus. Der U-20-Spieler aus Frankfurt war bei einem Spiel gegen Bad Nauheim nach einem Zweikampf so unglücklich in die Bande gekracht, dass er am 23. Dezember seinen schweren Kopfverletzungen erlag.
Krämmer hilft in Abwehr aus
Bei den Adlern fehlten kurzfristig Stürmer Lean Bergmann und die Verteidiger Joonas Lehtivuori und Thomas Larkin. Beim 30-Jährigen gab es einen Omikron-Verdachtsfall im näheren Umfeld, weshalb alle Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden, um kein Risiko einzugehen. Abwehrmann Ilari Melart pausierte weiter, Arkadiusz Dziambor spielt bei der U-20-WM in Kanada, und auch für Korbinian Holzer kam die Partie gegen die Roten Bullen zu früh. Daher musste Gross in der Defensive improvisieren und beorderte Nico Krämmer in die Defensive. Immerhin gab es vorsichtig positive Nachrichten von Holzer. Der Nationalspieler ist nach seiner Hüftverletzung auf dem Weg der Besserung und könnte im Verlauf dieser Woche ins Team zurückkehren.
Trotz aller Umstellungen gelang den Mannheimern ein Start nach Maß: 19 Sekunden waren absolviert, da wirbelte Ruslan Iskhakov vor dem Kasten der Bayern, Keeper Danny aus den Birken wehrte zwar ab, aber Markus Eisenschmid war sträflich unbewacht, behielt die Übersicht und sorgte für das 1:0. „Das war natürlich gut für uns“, freute sich Eisenschmid. Denis Reul hätte gerne das 2:0 nachgelegt, doch dieses Mal war der Torhüter zur Stelle, und David Wolf kam an den Abpraller nicht mehr dran (5.). Die erste Strafe gegen die Adler stellte die Blau-Weiß-Roten nicht vor Probleme. Wieder komplett verzog Krämmer von der blauen Linie (8.). Zwei Minuten später durften die Mannheimer mit einem Mann mehr ran. Sie hatten sich auch schnell im Münchner Drittel festgesetzt, aber die Abschlüsse fehlten. Die Partie blieb zerfahren. Wieder in Unterzahl musste Felix Brückmann im Kasten der Adler nur beim Bauerntrickversuch von Austin Ortega aufpassen. München war zwar danach etwas stärker. Jonathan Blum hatte eine knappe Minute vor der Pause die dickste Chance auf das 1:1, doch Brückmann war zur Stelle.
Die Roten Bullen kamen aggressiver aus der Kabine und schlugen kurz nach Wiederbeginn zu. Vor Brückmann herrschte viel Verkehr, Trevor Parkes versuchte es von der rechten Seite, der Adler-Goalie wehrte zur Seite ab, wo Frederik Tiffels wartete und die Scheibe unter die Latte hob - 1:1 (22.). Die Mannheimer schüttelten sich kurz. Dann fackelte Reul nicht lang. Der Defensiv-Spezialist brachte den Schuss mit Wucht vor aus den Birken, Ortega fälschte in den eigenen Kasten ab - 2:1 (24.). Die erneute Führung sorgte nicht für mehr Ruhe bei den Kurpfälzern, München suchte den Ausgleich. Maxi Daubner, Ortega und Yannic Seidenberg in Überzahl, Konrad Abeltshauser und Ben Street suchten den Abschluss, doch entweder war Brückmann zur Stelle, oder seine Vorderleute verhinderten Schlimmeres. Das war die stärkste Phase der Gäste, die viel zu wenig lieferten. Gerade als die Adler wieder komplett waren, starteten sie den Gegenangriff. Die Münchner waren nach dem Wechsel noch unsortiert. Jason Bast schickte Katic, der Verteidiger legte für Wohlgemuth quer, der auf 3:1 erhöhte (36.). Iskhakov hätte fast das 4:1 nachgelegt, doch aus den Birken war zur Stelle (37.).
Die nächste Strafe gegen München nutzten Adler zu Beginn des Schlussabschnittes nicht aus. Stattdessen wollte Seidenberg verkürzen, beide Male hatte Brückmann etwas dagegen (44.). Der Treffer fiel kurz darauf auf der anderen Seite: Jordan Szwarz verwertete die Vorarbeit von Nigel Dawes und Luca Tosto - 4:1 (46.). Die Effizienz der Adler stimmte, die der Münchner nicht. Patrick Hager scheiterte am starken Brückmann (50.). Fast hätte sich Krämmer für seinen couragierten Auftritt belohnt (59.). Katic setzte mit seinem Schuss in den verwaisten Kasten den Schlusspunkt (60.).

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