Mannheim. Pavel Gross brachte es nach dem 4:1-Sieg der Adler Mannheim gegen die Düsseldorfer EG auf den Punkt. „Ruslan ist ein Riesentalent. Es ist schade, dass wir ihn 30 Spiele lang nicht gesehen haben“, sagte der Coach über den jungen Russen, für den am Donnerstag eine lange Leidenszeit zu Ende gegangen war. Gleich im ersten Saisonspiel der Deutschen Eishockey Liga hatte sich Iskhakov bei der 2:4-Niederlage in Straubing eine schwere Fußverletzung zugezogen. Gegen die DEG feierte er nach 15 harten Wochen ein bemerkenswertes Comeback. Er trumpfte so auf, als wäre er nie weggewesen.
„Ich habe mich auf dem Eis toll gefühlt. Das Schönste ist, dass ich endlich wieder zurück im Team bin“, betonte Iskhakov, der als Mittelstürmer den nominell vierten Angriff mit Jason Bast und Luca Tosto anführte. Und diese Reihe hatte großen Anteil daran, dass die Adler auf dem zweiten Tabellenplatz Weihnachten feiern können. Zwei der vier Tore gingen auf ihr Konto, Iskhakovs 2:0 (33.) war ein Augenschmaus, Moritz Wirths 3:0 (47.) die Entscheidung. „Es ist wichtig, dass wir vier ausgeglichene Reihen haben“, lobte Coach Gross das Trio.
Vor allem das 2:0 sorgte für Begeisterung bei den 750 Zuschauern. Die Adler hatten zum „Spiel der leuchtenden Herzen“ Menschen aus systemrelevanten Berufen in die SAP Arena eingeladen, um sich bei deren Engagement in den beiden Pandemie-Jahren zu bedanken. Sie sahen einen Treffer der Marke Extraklasse. Nach einem starken Pass von Tosto spielte Iskhakov DEG-Torhüter Mirko Pantkowski schwindelig, umkurvte ihn und legte den Puck im Netz ab. Iskhakov wollte kein großes Aufhebens um dieses Tor machen, er lobte lieber seine Reihenkollegen: „In dieser Szene hat einfach alles gepasst. Wir sind schnell in die gegnerische Zone gekommen, und der Pass von Luca war natürlich Extraklasse. Ich habe den Torhüter nur noch austricksen müssen.“
Iskhakov, der vom NHL-Club New York Islanders gedraftet wurde, hatte schon in der Vorbereitung und in den ersten Partien der Champions Hockey League angedeutet, dass er dem Adler-Team ein neues Element beifügen kann. Doch dann folgte der Rückschlag, im ersten DEL-Saisonspiel verkantete er am 10. September im Eis, mit einer Fußverletzung sollte er einige Wochen ausfallen. Im Oktober probierte er es wieder – zu früh, wie sich später herausstellen sollte. „Ruslan ist länger ausgefallen, als wir gedacht haben“, bestätigte Gross. Unterm Strich war der 21-Jährige mehr als drei Monate raus. Vor allem die individuellen Trainingseinheiten mit Marcel Goc, dem Player Development Coach der Adler, hätten ihn in den vergangenen Wochen weitergebracht. „Natürlich war es hart für mich, die Geduld zu bewahren. Aber ich habe versucht, positiv zu bleiben und habe an meinen Schwachstellen gearbeitet. Für mich war diese Zeit wie eine zweite Sommervorbereitung.“
Heiligabend verbringt Iskhakov bei seiner Freundin in der Slowakei. „Es bleiben immerhin 24 Stunden, um diese schöne Zeit im Jahr zu genießen“, sagte der 21-Jährige, der sich mit der Mannschaft ab Samstag auf das Topspiel gegen München am Sonntag (17 Uhr/live bei ServusTV) vorbereitet. „Das ist ein guter Gegner. Ich habe wegen der Verletzung zwar noch nicht selbst gegen München gespielt, mir die Duelle aber natürlich angeschaut. Da ist viel Tempo drin.“
Am Donnerstagabend gab es in der SAP Arena viele Gewinner: Die Adler holten drei Punkte, Iskhakov freute sich über sein Comeback – und beim „Spiel der leuchtenden Herzen“ kam die stolze Summe von 35.728 Euro für den guten Zweck zusammen. Der Verein „Adler helfen Menschen“ wird damit wieder viel Gutes in der Region bewirken.
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