Eishockey

Adler Mannheim lassen gegen Nürnberg die Muskeln spielen

Ein Drittel haben die Adler Mannheim gezaubert. Das reichte am Sonntag in der SAP Arena, um gegen Nürnberg einen ungefährdeten 6:3-Sieg einzufahren

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Christian Rotter
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Auch in Augsburg wollen die Adler einen Sieg einfahren. © AS Sportfoto/ Binder

Mannheim. Die Adler Mannheim nehmen in der Deutschen Eishockey Liga Fahrt auf – und wie! Zwei Tage nach dem 4:2 bei den Eisbären Berlin legte die Mannschaft von Trainer Bill Stewart am Sonntag vor 9594 Zuschauern in der SAP Arena einen 6:3 (5:0, 0:1, 1:2)-Erfolg gegen die Nürnberg Ice Tigers nach. Beim vierten Sieg in Folge spielten sich die Blau-Weiß-Roten im ersten Drittel in einen Rausch. Torhüter Arno Tiefensee durfte bei seinem DEL-Debüt einen ungefährdeten Triumph feiern, der gebürtige Mannheimer Simon Thiel seinen ersten Treffer im deutschen Eishockey-Oberhaus. „Das Team hat es mir sehr leicht gemacht, die Jungs haben viele Schüsse geblockt“, sagte Tiefensee und ergänzte: „Gerade im ersten Drittel haben wir das sehr gut gemacht und viele Scheiben vors Tor gebracht.“

Steckte den Ice Tigers das 2:4 vom Vortag gegen Augsburg noch in den Knochen? Im ersten Drittel war auf dem Eis jedenfalls ein Klassenunterschied zu erkennen. Schon nach 44 Sekunden brachte David Wolf das Stewart-Team nach einer Traum-Kombination mit 1:0 in Führung. Stefan Loibl und Matthias Plachta bereiteten vor, Wolf hatte nur noch den leeren Kasten vor sich und schob ein. Dieses Tor sollte die Richtung für die ersten 20 Minuten vorgeben: Die Adler waren geil auf Tore, hielten das Tempo hoch – Nürnberg lief nur hinterher. Da tat es auch kaum weh, dass der Videobeweis zeigte, dass Wolfs nächster Schuss am Pfosten landete und nicht im Tor (4.). Die Mannheimer ließen sich dadurch nicht beeindrucken, wenige Sekunden später hieß es doch 2:0. Im Powerplay legte Markus Eisenschmid ab, Nigel Dawes traf in den Winkel (4).

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Tiefensee hatte zwar nicht viel zu tun. Wenn er aber gefordert war, war er zur Stelle. Der 20-Jährige strahlte große Ruhe aus, gegen Dennis Lobach (5.) und Daniel Schmölz (8.) reagierte er bravourös. Mit einem Doppelschlag binnen 31 Sekunden bauten die Adler den Vorsprung auf 4:0 aus. Eisenschmid jagte den Puck ans Lattenkreuz, Tim Wohlgemuth besserte zum 3:0 nach. Und kaum ging es weiter, musste Niklas Treutle erneut hinter sich greifen. Wie schon beim 4:2 am Freitag in Berlin bewiesen die jungen Wilden, dass sie Vertrauen verdient haben. Nach einem harten Forecheck sah Taro Jentzsch vor dem Tor Simon Thiel lauern. Ein Pass, ein gezielter Abschluss: Nach dem 4:0 (11.) war Treutles Arbeitstag beendet, für ihn rückte Leon Hungerecker zwischen die Pfosten. Besser wurde es aus Ice-Tigers-Sicht kaum. In Überzahl hatte Plachta Zeit und Muße, Julius Karrer ins Leere fliegen zu lassen und zum 5:0 zu vollstrecken (16.).

Stewart honorierte die gute Leistung der jungen Spieler und schickte Thiel, Jentzsch, Luca Tosto und Fabrizio Pilu auch in Überzahl aufs Eis (21.). Die Adler schalteten mehrere Gänge nach unten. Tiefensee hatte das eine ums andere Mal Chance, sich auszuzeichnen. Marcus Weber (24.) und Lobach (33.) fanden im 20-Jährigen ihren Meister. Einmal war der Debütant aber doch geschlagen, als die Mannheimer in der eigenen Zone den Puck verloren und Schmölz diese Nachlässigkeit mit dem Tor zum 5:1 bestrafte (31.). Borna Rendulic (38.) und Dawes (40.) hatten in Überzahl den sechsten Treffer auf dem Schläger – sie ließen jedoch die Kompromisslosigkeit aus dem ersten Drittel vermissen.

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In Gefahr geriet der verdiente Sieg aber nicht mehr. Auch, weil das Powerplay auf Touren kommt. Mark Katic bediente Dawes, der den Puck ins Eck schweißte – 6:1 (44.). Was Stewart aber nicht gefallen konnte: Hinten raus agierte sein Team doch arg sorglos. Nachdem Tiefensee gegen Tim Fleischer gerettet hatte (44.), verpassten Wohlgemuth (45.), Thiel (46.) und Wolf (47.) die Gelegenheit, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Stattdessen betrieben Schmölz (49.) und Dane Fox (56.) mit ihren Toren zum 6:3-Endstand noch Ergebniskosmetik.

 

Drittelergebnisse: 5:0, 0:1, 1:2

Die Adler: Tiefensee – Larkin, Katic; Reul, Akdag; Holzer, Donovan; Pilu – Rendulic, Szwarz, Dawes; Plachta, Loibl, Wolf; Eisenschmid, Wohlgemuth, Krämmer; Tosto, Jentzsch, Thiel.

Tore: 1:0 Wolf (0:44), 2:0 Dawes (3:50), 3:0 Wohlgemuth (10:11), 4:0 Thiel (10:42), 5:0 Plachta (15:51), 6:1 Dawes (43:28), 6:2 Schmölz (48:24), 6:3 Fox (55:35).

Schiedsrichter: Benjamin Hoppe und Sean MacFarlane.

Zuschauer: 9594.

Strafminuten: Mannheim 4 – Nürnberg 10.

Nächstes Spiel: Augsburger Panther – Adler (Freitag, 19.30 Uhr).

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