Eishockey

Rendulic feiert Befreiungsschlag beim Adler-Sieg in Berlin

Nach einem durchwachsenen Saisonstart schießt Borna Rendulic die Adler Mannheim zum 4:2-Sieg in Berlin. Am Sonntag will er im Heimspiel gegen Nürnberg an diese Leistung anknüpfen

Von 
Christian Rotter
Lesedauer: 
Borna Rendulic lässt sich nach seinem zweiten Tor in Berlin feiern. © Pix

Berlin. Borna Rendulic haderte mit sich. So etwas war er von sich nicht gewohnt. Beim 3:2-Sieg gegen die Straubing Tigers funktionierte beim kroatischen Stürmer der Adler Mannheim am Mittwoch wenig bis nichts. Immer wieder versprang ihm der Puck, im zweiten Drittel vergab er einen Penalty, und auch im Shootout scheiterte er an Hunter Miska. Selbst im Duell Mann gegen Mann – eigentlich eine seiner Spezialdisziplinen – klappte es nicht mit dem ersten Saisontor.

„Ich habe den Kopf oben behalten und weiter an mir gearbeitet. Ich habe gewusst, dass früher oder später der Bann brechen wird“, sagte Rendulic nach dem 4:2-Erfolg am Freitagabend beim Titelverteidiger Eisbären Berlin. Zwei Tage, nachdem er am liebsten noch im Erdboden versunken wäre, führte der 30-Jährige die Blau-Weiß-Roten mit zwei Powerplaytoren zum Sieg. In der siebten Minute drückte er einen Abpraller zur Mannheimer 1:0-Führung ins Netz, in doppelter Überzahl jagte er die Scheibe zum 3:1 in den Winkel (52.). „Das Powerplay hat den Unterschied ausgemacht“, betonte Rendulic. Doch nicht nur das Spiel bei nummerischer Überlegenheit gefiel ihm.

Mehr zum Thema

Fotostrecke

Adler besiegen Meister Berlin

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
8
Mehr erfahren
Eishockey (mit Fotostrecke)

4:2 in Berlin - Adler Mannheim setzen erstes Ausrufezeichen

Veröffentlicht
Von
Christian Rotter
Mehr erfahren
Eishockey

Bittere Diagnose: So lange fehlt Gaudet den Adlern Mannheim

Veröffentlicht
Von
Christian Rotter
Mehr erfahren

Nein, die Adler legten den bislang besten, weil konstantesten Auftritt in dieser Saison hin. Sie ließen nur 22 Schüsse zu, und in der Offensive standen Aufwand und Ertrag endlich in keinem Missverhältnis. „Wir haben einen klaren Plan: Wir wollen von Spiel zu Spiel besser werden“, betonte Rendulic, der vor allem in zwei Bereichen noch etwas Luft nach oben sah: „In der eigenen Zone müssen wir unsere Nachlässigkeiten abstellen, unsere Pässe müssen noch genauer werden.“ Im Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers soll am Sonntag (16.30 Uhr) der nächste Schritt in die richtige Richtung folgen.

In Berlin deuteten die Adler an, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Sie kamen gut aus der Kabine, ließen sich auch vom Ausgleich im zweiten Drittel nicht aus der Bahn werfen und schlugen schnell zurück. Ein Großteil des Treffers zum 2:1 ging auf das Konto der jungen vierten Reihe. Simon Thiel setzte die Eisbären-Defensive mit einem kompromisslosen Forecheck unter Druck, Taro Jentzsch leitete die Scheibe zu Denis Reul weiter, und nach einem geblockten Schuss des Kapitäns stand Markus Eisenschmid goldrichtig und netzte eiskalt ein (39.). „Unsere jungen Spieler haben das gemacht, was wir von ihnen sehen wollen: Sie haben Energie reingebracht und keine Fehler in der Defensive gemacht. Auf dieser Leistung können sie aufbauen und Selbstvertrauen tanken. Dann werden sie auch mit mehr Eiszeit belohnt“, sagte Rendulic.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt.

Bis zwei Minuten vor Schluss sah es so aus, als würden die Adler ihren Zwei-Tore-Vorsprung mühelos ins Ziel bringen. Doch dann nahm Eisbären-Trainer Serge Aubin seinen Torhüter Juho Markkanen zugunsten eines Feldspielers vom Eis. Berlin drückte und kam durch Zach Boychuk 81 Sekunden vor dem Ende auf 2:3 heran. Goalie Felix Brückmann, der bis dahin eine tadellose Leistung gezeigt hatte, sah in dieser Situation unglücklich aus. Berlin setzte weiter auf Risiko, wieder ging Markkanen – diesmal ohne das gewünschte Ergebnis. Matthias Plachta schickte Nico Krämmer, der den Puck im verwaisten Kasten zum 4:2-Endstand aus Mannheimer Sicht versenkte (60.). „Dass wir Ende April die Play-off-Serie gegen die Eisbären knapp verloren haben, spukte noch ein bisschen in unseren Köpfen herum“, erklärte Rendulic. „Ob es eine Revanche war? Vielleicht eine kleine“, sagte der Kroate, der lieber vor fünf Monaten in die Finalserie eingezogen wäre.

Seit einigen Partien bildet Rendulic mit Jordan Szwarz und Nigel Dawes die Paradereihe der Adler. Schon in der Vorbereitung hatte Trainer Bill Stewart auf dieses erfahrene Trio gesetzt, zum Saisonstart allerdings auch andere Reihen ausprobiert. „Wir haben eine gute Chemie aufgebaut“, betonte Rendulic. Am Freitag hatte er keinen Grund zum Hadern.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

Thema : Adler Mannheim

  • Adler Mannheim Das ist die Situation der Adler Mannheim kurz vor dem Saisonstart

    Die Adler Mannheim starten mit einem guten Gefühl in die am 12. September beginnende DEL-Saison. Was lief in der Vorbereitung gut? Wo gibt es Luft nach oben?

    Mehr erfahren
  • Adler Mannheim Kristian Reichel läuft bei den Adlern Mannheim früh heiß

    Kristian Reichel trifft auch beim 4:0-Sieg in Langnau – es ist das fünfte Tor des Mannheimer Stürmers in dreieinhalb Testspielen.

    Mehr erfahren
  • Adler Mannheim Adler Mannheim feiern gelungene Generalprobe

    In ihrem letzten Testspiel vor dem Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga gewinnen die Adler Mannheim mit 4:0 in Langnau. Das Zusammenspiel klappt immer besser.

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen