Die gewohnte Analyse nach dem Spiel geriet zu einer spaßfreien Veranstaltung. In allen Belangen zu schwach hatte sich der SV Waldhof am Mittwochabend beim 0:2 in Regensburg präsentiert. Trainer Rüdiger Rehm sprach am Donnerstag deutlich an, was ihm am Auftritt seiner Mannschaft missfallen hatte - und forderte eine Reaktion in der Partie am Samstag (14 Uhr) gegen den Tabellenvierten Viktoria Köln ein.
„Wir haben natürlich am Mittwoch nicht alles auf den Platz gebracht, was wir können. Wenn wir das nicht schaffen, wird es sehr schwer, ein Spiel zu gewinnen. Wir müssen in dieser Liga alles abrufen, um dabei zu sein“, sagte Rehm am Freitagmorgen. Das Leistungsmaximum zu erreichen, gelang den SVW-Profis in dieser Saison bisher nicht konstant genug. Nur Tabellenplatz 14 steht nach neun Spielen auf dem Papier, die Abstiegszone ist lediglich drei Punkte entfernt.
Der Waldhof-Coach weiß, dass gegen die stark gestarteten Kölner um die früheren Mannheimer Michael Schultz und Stefano Russo besser etwas Zählbares aufs Punktekonto wandert, damit das darauffolgende Spiel bei Krisenclub Arminia Bielefeld nicht zum Kellerduell wird. „Die Gefahr, in den Abstiegskampf verwickelt zu werden, darf man in der 3. Liga nie ausschließen. Es gibt vier Absteiger und die letzten Jahre haben gezeigt, dass es immer sehr knapp ist. Du musst einfach deine Aufgaben erledigen“, sagte Rehm, der sich aber optimistisch zeigte, dass die Mannschaft aus dem Regensburg-Flop die richtigen Schlüsse zieht. „Es kann immer mal einen Ausrutscher geben, aber am Samstag müssen wir ein anderes Gesicht zeigen“, forderte der 44-Jährige.
Mit der Viktoria kommt eine gewachsene Mannschaft ins Carl-Benz-Stadion, die unter dem erfahrenen Trainer Olaf Janßen seit zwei Jahren kontinuierlich aufgebaut wurde - und die als Geheimfavorit auf den Zweitliga-Aufstieg gilt. Am Mittwoch schlugen die Kölner den mit einer Serie von vier Siegen in Folge angereisten FC Ingolstadt 1:0. „Viktoria ist eine absolute Topmannschaft, die schon länger eine ähnliche Struktur hat und gewachsen ist. Solche eingespielten Mannschaften tun sich am Anfang der Saison immer leichter“, sagte Rehm.
Der SVW kämpft hingegen noch mit den Spätfolgen des Umbruchs im Sommer und tat sich in Regensburg extrem schwer, eigene Chancen herauszuspielen. „Wir hatten am Mittwoch Probleme, unseren freien Mann zu finden. Wir haben schon im Aufbau zu früh auf den langen Ball zurückgegriffen, was unnötig war“, erklärte Rehm und plädierte weiter für Geduld mit seinem Team. Die Angreifer Kelvin Arase und Jesaja Herrmann seien erst seit fünf Wochen in Mannheim, da könnten zwangsläufig noch nicht alle Räder ineinander greifen.
Riedel und Jans weiter fraglich
Personell stehen hinter Laurent Jans (muskuläre Probleme), Julian Riedel (Erkältung) und Torhüter Lucien Hawryluk (Fingerblessur) weiter Fragezeichen. Angelo Gattermayer hat sich von einem Magen-Darm-Infekt erholt, Jonas Albenas ist laut Rehm „noch einen Schritt weiter“ als in Regensburg, wo er auf der Bank saß. Ob der französische Außenverteidiger spielen wird, hängt auch davon ab, ob der Waldhof-Coach wie zuletzt auf eine Dreierkette in der Abwehr setzt oder zur Viererkette zurückkehrt. „Die Viktoria spielt sehr variabel“, meinte Rehm, der abwarten will, ob die Kölner mit einem oder zwei Mittelstürmern beginnen . Ohnehin seien im Laufe der Partie flexible taktische Lösungen mit und gegen den Ball gefragt. Damit die Analyse nach dem Spiel ein wenig heiterer gerät als nach Regensburg.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-mannheim-waldhof-trainer-rehm-fordert-reaktion-wir-muessen-ein-anderes-gesicht-zeigen-_arid,2133117.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,12.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,12.html
[3] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html