Fußball - Waldhof-Torwart Morten Behrens soll beim Drittligisten auch seine Fähigkeiten im Spielaufbau miteinbringen

Waldhof-Torwart Morten Behrens: Mehr als nur letzter Mann

Von 
Thorsten Hof
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Auch mit dem Ball am Fuß hat SVW-Schlussmann Morten Behrens seine Qualitäten. In der Jugend pendelte der Keeper sogar zwischen Tor und Feld. © Lukas Adler/Pix

Heddesheim. So richtig eingreifen musste Morten Behrens bei der 5:1- Testspiel-Premiere des SV Waldhof gegen den Verbandsligisten Fortuna Heddesheim nur einmal und bei seinem Einsatz im zweiten Durchgang konnte der Neuzugang des Fußball-Drittligisten seinen Kasten sauber halten – doch im Vordergrund stand für den 25-Jährigen ohnehin erst einmal die Rückkehr auf den Platz.

„Gerade solche Spiele in der Region sind für alle drum herum immer ein Highlight. Deshalb macht es Spaß, auch solche Partien zu absolvieren“, blickte der neue Keeper des SVW auf den ersten Aufgalopp und nicht zuletzt auf die vielen kleinen Autogrammsammler rund um den Fortuna-Platz an der Nordbadenhalle. Doch nur um Spaß zu haben, ist der gebürtige Bad Segeberger natürlich nicht nach Mannheim gekommen. „Ich will mich hier schnell einleben, die Abläufe kennenlernen und dann hier auf meine Spiele kommen“, geht Behrens den Kampf um die Nummer eins im Waldhof-Tor selbstbewusst an.

Mit Blick auf seine fußballerische Vita ein verständlicher Anspruch, schließlich war das Nordlicht aus der Nähe von Lübeck von 2019 bis 2021 Stamm-Keeper beim 1. FC Magdeburg in der 3. Liga, bevor er sich nach seinem Wechsel zum Zweitligisten SV Darmstadt 98 zuletzt als Nummer zwei hinter Lilien-Keeper Marcel Schuhen einreihen musste. Durch die Leihe nach Mannheim soll der 1,93 Meter große Schlussmann nun wieder auf mehr Spielzeit kommen. Erleichternd für Behrens gestaltet sich dabei die Tatsache, dass er durch die örtliche Nähe zu Darmstadt nicht umziehen muss, sondern pendeln kann. Und mit den dialektalen Gegebenheiten ein paar Kilometer südlich wird Behrens auch keine Probleme haben. Schließlich arbeitete der Keeper etwa mit dem Magdeburger Meister-Trainer und gebürtigen Mannheimer Christian Titz schon im Unterbau des Hamburger SV zusammen. „Das hab’ ich schon mal gehört, da komme ich mit zurecht“, lacht Behrens mit Blick auf die Kurpfälzer Eigenheiten.

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Titz habe ihn vor allem in Hamburg auch fußballerisch geprägt, blickt der 25-Jährige zurück, dem ohnehin der Ruf vorausgeht, mit dem Ball am Fuß nicht zu fremdeln. Noch als Zehnjähriger war Behrens zweigleisig unterwegs und pendelte zwischen Feld und Tor. Als die Einladung zu einem Kreisauswahltraining kam, entschied sich der kleine Morten dann spontan für den Platz zwischen den Pfosten. Dabei sollte es bleiben, spätestens als mit zwölf Jahren der Wechsel zum VfB Lübeck anstand war der weitere Weg vorgezeichnet. Zudem führte Behrens auch eine Familientradition fort, schon seine Mutter und sein Vater streiften sich in ihrer aktiven Zeit die Torwarthandschuhe über.

Echte Familientradition

„Ich denke, ich habe alles richtig gemacht. Im Feld weiß ich nicht, wie weit ich da gekommen wäre“, schmunzelt der „Neue“ im Waldhof-Kasten mit Blick auf seine Anfänge, die ihm nun zugutekommen, da auch Waldhof-Trainer Christian Neidhart auf einen mitspielenden Torhüter setzt. „Ich möchte einen Torwart, mit dem du im Aufbau Überzahl erzeugen kannst, mit dem du ruhig und flach rausspielen kannst. Das kann Morten – wie auch Jan-Christoph Bartels“, freut sich Neidhart auf den Zweikampf des Duos, in den Behrens vielleicht mit dem kleinen Vorteil geht, schon zwei Spielzeiten in der 3. Liga als Stamm-Keeper absolviert zu haben, während Bartels zuletzt zwei Jahre hinter Timo Königsmann nur die Nummer zwei war.

Entsprechend weiß Behrens ganz genau, auf was es in dieser Spielklasse ankommt. „Das ist eine sehr umkämpfte Liga, in der es gefühlt kein Spiel gibt, wo du vorher weißt, wer gewinnt. Das macht es echt interessant“, sagt der Torwart, der sich nicht den Kopf darüber zerbricht, erstmals verliehen worden zu sein. „Das ändert nichts an meiner Herangehensweise“, sagt Behrens, der die hohen Ziele des SV Waldhof schon verinnerlicht hat. „Das Ambitionierte gefällt mir auf jeden Fall. Das passt“, blickt Behrens lieber nach vorne als zurück.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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