Mannheim. Kurz bevor er seinen Abschied aus dem aktiven Fußballleben verkündete, erlebte Marc Schnatterer noch einmal einen besonders emotionalen Moment. Der 37-Jährige brachte den Eckball an den Fünfmeterraum, wo Baxter Bahn in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 2:1-Siegtreffer einschoss - und knapp 9000 Waldhof-Fans in Ekstase versetzte. Schnatterer sprang auf den Zaun vor der Otto-Siffling-Tribüne und feierte seinen wichtigen Scorerpunkt. Eine Viertelstunde später erklärte der Heilbronner den Journalisten, dass er seine Profi-Karriere nach dieser Saison beenden wird.
"Mit 38 Jahren noch auf dem Niveau spielen zu dürfen, ist schön
„Ich habe die Entscheidung Ende März getroffen, wollte es aber selbst bekannt geben. Es war der Zeitpunkt gekommen, dass da Klarheit reinmusste. Ich habe das mit meiner Familie entschieden“, sagte Schnatterer, der eine beeindruckende Vita hinterlassen wird. In 224 Zweitliga-Spielen schoss er 48 Tore (65 Vorlagen). In der 3. Liga brachte es der Schwabe auf 67 Treffer (65 Vorlagen) in bisher 227 Partien.
„Es gibt viele Faktoren - auch das Alter. Mit 38 Jahren noch auf dem Niveau spielen zu dürfen, ist schön“, begründete Schnatterer seinen Entschluss, der nicht überraschend kam, nachdem er in seiner zweiten Saison beim SV Waldhof nicht mehr über die Rolle des Ergänzungsspielers hinausgekommen ist.
Nach seiner Einwechslung gegen Freiburg demonstrierte Schnatterer noch einmal seine Qualitäten, als er die Wende mit einer couragierten Leistung mit einleitete. „Man merkt in den letzten Wochen im Training, dass er ein bisschen befreiter und lockerer ist. Das sieht man auch bei seinen Einsätzen“, sagte Waldhof-Trainer Christian Neidhart, der die Lebensleistung seines scheidenden Offensivspielers würdigte. „Schnatti hat mit die meisten Zweitliga-Spiele gemacht und eine bombenstarke Karriere hingelegt. Er ist ein Typ. In Heidenheim ist er der König. Man kann ihn nur zu dem beglückwünschen, was er als Fußballer erreicht hat. Da würden andere gerne hinkommen“, sagte Neidhart.
Die Hoffnung, nach dem letzten Spiel seiner langen Karriere am 27. Mai gegen den MSV Duisburg noch etwas mit dem SV Waldhof feiern zu können, hat Schnatterer indes noch nicht aufgegeben. „Wir haben jetzt 51 Punkte. In sieben Spielen geht es noch um was Gutes. Das genieße ich jetzt noch“, sagte er.
Im Mai wieder auf dem Platz?
Während ein Routinier ab dem Sommer definitiv nicht mehr im Kader stehen wird, arbeitet ein anderer mit Hochdruck an seinem Comeback. Marco Höger (33) hat die Reha nach seinem Ende September erlittenen Kreuzbandriss abgeschlossen und ist seit der vergangenen Woche wieder zurück in Mannheim.
„Er wird immer wieder Teile des Trainings mit der Mannschaft absolvieren. Dann tastet er sich nach und nach rein und wird seine Abschlussuntersuchung haben“, sagte Neidhart, der es als „realistisch“ bezeichnete, dass Höger in dieser Saison wieder eingreifen wird. „Wir hoffen, dass er im Mai noch einmal auf dem Platz stehen kann.“
Das nächste Spiel: Rot-Weiss Essen gegen SV Waldhof (Sonntag, 16. April, 14 Uhr). Alle Spiele der 3. Liga live bei MagentaSport.
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