Vorbereitung - Der SV Waldhof schwört sich beim Start in die Vorbereitung auf das Ziel Aufstieg ein – gelingen soll der Coup vor allem über einen intakten Mannschaftsgeist

SV Waldhof peilt den Aufstieg an: „Wir müssen ein geiler Haufen werden“

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Alexander Müller
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Der neue Waldhof-Trainer Christian Neid-hart (l.) betritt zusammen mit Assistent Theodoros Dedes den Platz. © Ruffler/PIX

Mannheim. Zur Volksfeststimmung fehlten nur noch Bier und Bratwurst. 500 Zuschauer begrüßten die Mannschaft des SV Waldhof am Donnerstagmorgen mit warmem Applaus zum Vorbereitungsauftakt im Seppl-Herberger-Stadion am Alsenweg. Am Ende der 90-minütigen Trainingseinheit bei hochsommerlichen Temperaturen verabschiedete sich die Mannschaft des Fußball-Drittligisten fast wie nach einem gewonnenen Heimspiel von den Fans. Der neue Trainer Christian Neidhart stand für erste Fotos und Autogramme zur Verfügung, auch die vier Neuzugänge Bentley Baxter Bahn, Julian Riedel, Berkan Taz und Adrian Malachowski bekamen ein Gespür dafür, was der SVW seinen Anhängern bedeutet.

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Es war ein rundum gelungener Auftakt in eine schwierige Mission. Am Ende der Saison soll, so ist es der Wunsch von Präsident Bernd Beetz, der Aufstieg in die 2. Liga stehen. „Wir haben als Verein ein mutiges Ziel benannt. Dieser Aufgabe stellen wir uns“, sagte Coach Neidhart, verkannte aber nicht den Blick auf die Realität. „Wir wollen das, was auch fünf, sechs andere Mannschaften in der Liga wollen.“

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Die Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue, FC Ingolstadt und Dynamo Dresden, dazu 1860 München, der 1. FC Saarbrücken, vielleicht der VfL Osnabrück und der SV Wehen Wiesbaden – der Kreis derer, die sich Chancen auf die ersten drei Plätze ausrechnen, ist groß. Mittendrin der SVW, der in den Tagen vor dem Trainingsstart mehrere vielversprechende Neuzugänge verkündet hatte. „Die Jungs machen charakterlich einen super Eindruck und von der Qualität sind das Bretter. Tim Schork hat einen super Job gemacht“, sagte Kapitän Marcel Seegert.

Waldhof-Splitter

  • Der bisherige Kader des SV Waldhof für die Drittligasaison 2022/23:
  • Tor: Jan-Christoph Bartels, Lucien Hawryluk.
  • Abwehr: Marcel Seegert, Alexander Rossipal, Gerrit Gohlke, Niklas Sommer, Julian Riedel (Neuzugang).
  • Mittelfeld/Angriff: Marco Höger, Stefano Russo, Fridolin Wagner, Marc Schnatterer, Adrien Lebeau, Baris Ekincier, Dominik Kother, Berkan Taz (Neuzugang), Adrian Malachowski (Neuzugang), Bentley Baxter Bahn (Neuzugang), Dominik Martinovic, Pascal Sohm.
  • Als Assistent von Cheftrainer Christian Neidhart wechselt Asif Saric (57) nach Mannheim. Der frühere Profi (unter anderem SF Siegen/SC Paderborn) arbeitete zuletzt als Co-Trainer bei Hannover 96 – unter anderem mit Kenan Kocak.
  • Neuer Co-Trainer für Spielanalyse wird Theodoros Dedes (32), der zuletzt mit den Frauen des SV Meppen in die Bundesliga aufgestiegen ist. Er folgt auf Nicolas Masetzky. Als Fitnesscoach übernimmt Dirk Stelly, der zwischen 2013 und 2016 schon einmal beim SVW arbeitete.
  • Der Deutsche Fußball-Bund hat am Mittwoch die Partien der ersten Runde im DFB-Pokal terminiert. Der SV Waldhof trifft am Sonntag, 29. Juli, um 18 Uhr im Carl-Benz-Stadion auf Zweitligist Holstein Kiel.

Große Hoffnungen ruhen auf Bentley Baxter Bahn (29), der am Donnerstag auf dem Trainingsplatz gleich viel Präsenz demonstrierte und in einer Pause mit Marc Schnatterer plauderte. Ebenfalls von Zweitligist Hansa Rostock wechselt Innenverteidiger Julian Riedel (30), der die Lücke schließen soll, die der Abgang von Jesper Verlaat zu 1860 gerissen hat. Berkan Taz (23) kommt als Topscorer von Borussia Dortmund II, der ehemalige Magdeburger Adrian Malachowski (24) gilt als fleißiger Arbeiter im defensiven Mittelfeld.

Boyamba weg, Gerüchte um Broll

„Wir sind bewusst auf Qualität gegangen und wollten erst mal nichts in der Breite probieren“, sagte Neidhart, der sich mit der Transfer-Zwischenbilanz zufrieden zeigte. „Das, was wir gemacht haben, sehe ich zu 100 Prozent positiv. Wenn es uns gelingt, die Spieler, die wir noch auf dem Zettel haben, zu bekommen, bin ich zufrieden“, erklärte der 53-Jährige nach der ersten Trainingseinheit, bei der Gerrit Gohlke, Pascal Sohm und Fridolin Wagner (alle krank) sowie Marco Höger, der seine Hochzeit feierte, fehlten. Dafür standen mit Rechtsverteidiger Dennis Waidner (22/zuvor Würzburger Kickers) und Innenverteidiger-Talent Nicolas Keckeisen (20/zuvor FV Illertissen) zwei Testspieler auf dem Platz.


Das deutet an, auf welchen Position der SVW noch Verstärkungen sucht. „Gerade auf der defensiven Außenbahn werden wir noch etwas machen. In der Innenverteidigung schauen wir, ob wir noch einen U-Spieler finden, der zu uns passt. Auch einen Torwart wollen wir noch dazunehmen“, meinte Trainer Neidhart. Sportgeschäftsführer Tim Schork schätzte den Bedarf auf zwei bis vier weitere Neuzugänge ein. Momentan umfasst der Waldhof-Kader 19 Profis. Auch nach einem variablen Offensivspieler halten die Mannheimer weiter Ausschau, wobei Schork den Kader mit den beiden Mittelstürmern Sohm und Dominik Martinovic schon jetzt ordentlich aufgestellt sieht.

Keine weiteren Tore für den SV Waldhof wird hingegen Joseph Boyamba schießen, dessen Abschied Schork am Donnerstag ebenso bestätigte wie den von Hamza Saghiri. Boyamba soll kurz vor einer Vertragsunterschrift beim TSV 1860 stehen. Den Verein verlassen wird außerdem Timo Königsmann, der Stammtorhüter der Vorsaison. Das sei eine „schwierige Entscheidung“ gewesen, räumte der Sportchef ein. Der SVW sucht nun einen neuen Keeper. Die Traumlösung der meisten Fans wäre der Ur-Waldhöfer Kevin Broll (26), der nach dem Abstieg von Dynamo Dresden zurzeit ohne Arbeitgeber ist.

„Ich bin mit den Brolls freundschaftlich verbunden und würde mich freuen, wenn er dazukommt“, meinte Seegert. Wie realistisch eine Verpflichtung des auch in der 1. und 2. Liga begehrten Keepers ist, steht auf einem anderen Blatt. „Wir suchen keine Nummer 3, sondern jemand, mit dem wir besser werden“, ließ sich Sportchef Schork zur Torwartfrage nur entlocken.

Besser werden wollen die Mannheimer nach Platz fünf in der Vorsaison auf jeden Fall. Ein entscheidender Faktor soll dabei ein intakter Mannschaftsgeist sein, der bei der Qualitätsdichte an der Spitze der 3. Liga schon häufig den Unterschied gemacht hat. „Zusammenhalt ist das Wichtigste. Innerhalb der Mannschaft, innerhalb des Trainerteams – im Verein. Wenn du eine gute Gemeinschaft und ein gutes Miteinander hast, ist das mehr wert als 100 Euro mehr zu haben“, bekundete Neidhart, der als Experte dafür gilt, ein Team auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören.

Fast wortgleich äußerte sich Seegert zu der Frage, wie dem SVW in dieser Saison der erhoffte Coup gelingen kann. „Das Wichtigste ist das Familiäre und das Zusammenhalten, weil die Liga eng beisammen ist. Da ist es ein Plus, wenn du zusammenstehst. Das lebt der Trainer vor und hat es in seiner Ansprache auch verdeutlicht. Wir müssen ein geiler Haufen werden“, sagte die Waldhof-Identifikationsfigur.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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