MTG Mannheim

Olympia und EM: So blickt die MTG Mannheim auf das Super-Sportjahr 2024

Die MTG Mannheim hat in ihrer 125-jährigen Geschichte viele Erfolge gefeiert – sportartenübergreifend. Auch vor der Zukunft muss dem Verein vom Pfeifferswörth nicht bange sein

Von 
Christian Rotter
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Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye © dpa

Mannheim. Die MTG Mannheim hat in ihrer 125-jährigen Geschichte viele Erfolge gefeiert – sportartenübergreifend. Auch vor der Zukunft muss dem Verein vom Pfeifferswörth nicht bange sein. Das anstehende Super-Sportjahr 2024 bietet viele Gelegenheiten, um die Leistungsstärke zu beweisen. Vor allem die Leichtathletinnen und Leichtathleten stehen vor einem genauso herausfordernden wie spannenden Sommer: Mit der EM in Rom (7. bis 12. Juni) und den Olympischen Spielen in Paris (26. Juli bis 11. August) stehen zwei sportliche Großereignisse vor der Tür.

Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye von der MTG Mannheim ist an der Wleltspitze angekommen

Viele Augen werden auf Yemisi Ogunleye gerichtet sein. Die Kugelstoßerin, die in den vergangenen Jahren unter Anleitung ihrer Trainerin Iris Manke-Reimers eine kontinuierliche Entwicklung gezeigt hat und die Umstellung von der Angleit- zur Drehstoßtechnik gemeistert hat, ist spätestens 2024 in der Weltspitze angekommen: Bei der Hallen-WM in Glasgow holte die 25-Jährige hinter der Kanadierin Sarah Mitton die Silbermedaille.

Fast noch mehr freute sich Ogunleye über die Weite: 20,19 Meter – damit war sie in einer neuen Dimension angekommen. „Das ist so surreal, was hier gerade passiert ist. Wir reden nicht von 19, sondern von 20 Metern“, sagte sie Anfang März, als sie ihre bisherige Bestleistung um satte 62 Zentimeter steigerte.

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Ogunleyes Medaille hatte sogar eine historische Dimension. Sie holte für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) das erste WM-Edelmetall unter dem Hallendach seit sechs Jahren. Bis nach dem dritten Durchgang lag die gebürtige Pfälzerin sogar auf Goldkurs, dann wuchtete Vizeweltmeisterin Mitton die Kugel auf 20,20 Meter. Als sie als Siegerin feststand, packte die Kanadierin sogar noch einmal zwei Zentimeter drauf. Rang drei ging an die zweimalige Freiluft-Weltmeisterin Chase Jackson (USA/19,67 m).

Um Ogunleyes Leistung richtig einzuordnen: Christina Schwanitz war die letzte Deutsche, die mit der Vier-Kilo-Kugel über 20 Meter stoßen konnte – zuletzt im Jahr 2016. Mit dieser Silbermedaille bei der Hallen-WM setzte Ogunleye ihren Aufstieg fünf Monate vor den Olympischen Spielen fort und avancierte damit sogar zu einer deutschen Hoffnungsträgerin für Paris.

Weitspringer Simon Batz greift die magische Acht-Meter-Marke an

Mit Schwung ins Olympiajahr startete auch Weitspringer Simon Batz, der in Glasgow mit 8,06 Metern den starken vierten Platz belegte. Der Weitspringer, der bei der MTG von niemand Geringerem als Sebastian Bayer, dem Weitsprung-Europameister von 2012 trainiert wird, startet erst seit 2023 für die MTG.

Weitspringer Simon Batz in Aktion © dpa

Der 21-Jährige hatte sich bei seinem Wechsel zum Ziel gesetzt, die magische Acht-Meter-Marke anzugreifen. Dieser Wunsch ging schneller in Erfüllung als gedacht. Zuletzt stabilisierte der Deutsche Meister seine Weiten, Sprünge über acht Meter sind längst keine Ausnahme mehr. Zum Start in die Freiluft-Saison landete der gebürtige Niederbayer in Clermont (Florida) bei 8,12 Metern. Damit erfüllte er nicht nur die EM-Norm (8,00 Meter), sondern verbesserte auch seine Freiluft-Bestmarke um zehn Zentimeter – und das aus verkürztem Anlauf.

Tennisabteilung der MTG Blau-Weiß bringt deutsche Nachwuchshoffnungen hervor

Die Tennisabteilung der MTG Blau-Weiß entwickelt ebenfalls seit Jahren herausragende Spielerinnen. Der erst zwölf Jahre alten Lilly Greinert wird eine große Zukunft vorhergesagt, die gebürtige Mannheimerin zählt zu den größten deutschen Nachwuchshoffnungen im Tennis. Von nichts kommt nichts. Das weiß auch Lilly.

Sie trainiert fast täglich, wird von ihrer Familie optimal unterstützt. Die Arbeit ist für sie aber keine Last, sondern eine Lust, sie geht im Tennisspiel auf. Und wenn sie einmal nicht in heimischen Gefilden an ihren Schlägen arbeitet, fliegt sie um die Welt – fast so wie die Profis, die sie bewundert. Griechenland, Frankreich – die Zwölfjährige hat in ihren jungen Jahren schon viel gesehen von der Welt.

Nicht weniger als den Golden Slam setzt sie sich zum Ziel – also in einem Jahr alle vier Grand-Slam-Turniere gewinnen und dazu noch Olympia-Gold holen, wie Stefanie Graf im Jahr 1988. In einem Alter wie dem von Lilly darf man träumen – auch groß. Und um ihre Ziele zu erreichen, hat sie im eigenen Verein auch noch eine Spielerin, an der sie sich orientieren kann: Nastasja Schunk. Schunk ist 20 Jahre alt und hat Greinert damit einiges an Erfahrung voraus. 2021 stand sie im Juniorinnen-Finale von Wimbledon, im folgenden Jahr qualifizierte sie sich für die Hauptrunde bei den Grand-Slam-Turnieren in Paris und Wimbledon.

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Eine schwere Verletzung bremste Schunk allerdings aus. „Ich habe versucht, einen Medizinball mit einer Hand zu fangen. Dabei wurde mein Arm nach hinten gerissen“, erzählt sie. Schunk musste sich einer komplizierten Schulteroperation unterziehen. Am 24. Dezember 2022 durfte sie das Krankenhaus verlassen, erst nach elf Monaten konnte sie in Antalya wieder ihre ersten Turniere spielen. Dass sie am 10. Dezember 2023 in Biberach den Titel der deutschen Hallen-Meisterin gewinnen würde, hätten ihr nach dieser Vorgeschichte die wenigsten zugetraut, wohl auch sie selbst nicht.

Wie für so viele Talente der MTG gilt auch für Nastasja Schunk: Sie darf gespannt sein, was das Super-Sportjahr 2024 für sie bringt. Und nicht nur das. Auch die weitere Zukunft sieht rosig aus.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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