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Niederlage gegen Dortmund II: SV Waldhof gruselig schwach

Mannheimer Drittligist stürzt mit 1:3-Niederlage gegen Dortmund II und einer erschütternden Leistung tief in die Krise

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Alexander Müller
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Falko Michel und Torschütze Ole Pohlmann (re.) bejubeln das Dortmunder 1:3. Per Lockl (li.) ist entsprechend bedient. © Pix

Mannheim. Die Krise des SV Waldhof in der 3. Liga spitzt sich weiter zu: Nach der verdienten 1:3 (1:2)-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund II am Freitagabend droht den Mannheimern am zwölften Spieltag der Absturz auf einen Abstiegsplatz. Die aktuelle Formkurve des SVW bleibt besorgniserregend: In den vergangenen sieben Spielen gelang dem SVW nur ein Sieg, der Auftritt gegen die U23 des BVB glich stellenweise einem sportlichen Offenbarungseid. Zehn Tage vor Halloween gruselte der Waldhof seine Fans unter den 8514 Zuschauern. Die Dortmunder führten durch Tore von Julian Hettwer (1.) und Falko Michel (14.) schnell 2:0, nach Malte Karbsteins Anschlusstreffer (27.) stellte Ole Pohlmann (69.) den 3:1-Endstand her.

3. Liga

1:3 gegen Dortmund II: Waldhof hängt weiter unten fest

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„Wir müssen es schaffen, wieder stabiler und offensiv durchschlagskräftiger zu werden“, kommentierte Trainer Rüdiger Rehm den Auftritt seiner Mannschaft, nachdem er von einigen Zwiegesprächen mit aufgebrachten Fans am Zaun der Ost-Tribüne zurück war. „Wir wissen um die Situation und werden alles dafür tun, dass wir gemeinsam wieder aus dieser Situation herauskommen“, unterstrich der 44-Jährige.

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Auf den jüngsten Abwärtstrend hatte Rehm mit vier personellen und einer taktischen Änderung reagiert. Im Vergleich zum 1:3 in Bielefeld rotierten Kapitän Marcel Seegert, Minos Gouras, Jalen Hawkins (alle Bank) sowie Fridolin Wagner (Knieverletzung raus), neu in der Startelf standen Laurent Jans, Samuel Abifade, Julian Rieckmann und Pascal Sohm. Außerdem kehrte der Waldhof in der Defensive von der Dreier- zur Viererkette zurück.

Gegentor nach nur 42 Sekunden

Rehms Matchplan war allerdings schon kurz nach dem Anpfiff obsolet. Die Waldhöfer ließen sich wie eine Schülermannschaft übertölpeln. Dortmunds Michel spielte einen Pass in die Schnittstelle, Julian Hettwer spitzelte den Ball an SVW-Keeper Jan-Christoph Bartels vorbei. Das 0:1, nach handgestoppten 42 Sekunden.

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Dieser Wirkungstreffer schickte regelrechte Schockwellen durch das Team der völlig verunsicherten Mannheimer. Nur kurz danach ließ sich Karbstein von Rodney Elongo-Yombo düpieren und hatte Glück, dass Bartels seinen Fauxpas mit einer starken Reaktion ausbügelte (2.). Dortmunds Michael Eberwein verpasste bei seinem Schuss an der Strafraumgrenze noch knapp das 0:2 (12.), doch nur zwei Minuten später senkte sich der Volleyschuss des unbedrängten Michel aus knapp 30 Metern hinter Bartels ins Netz (14.).

Der SVW hatte eine Horror-Viertelstunde abgeliefert, es wurde insgesamt ein erschütternder, abstiegsreifer Auftritt. Hinten anfällig, im Mittelfeld fehlerbehaftet, vorne ohne Struktur. Wenigstens zeigten die Kurpfälzer ein bisschen Moral – das war allerdings auch das Minimum, das zu erwarten war.

Aufstellung, Tore, Infos

SV Waldhof: Bartels – Jans, Riedel, Karbstein, Sechelmann – Arase (65. Hawkins), Rieckmann, Lockl (87. Seegert), Abifade (78. Gouras) – Herrmann (65. Okpala), Sohm (78. Taz).

Borussia Dortmund II: Lotka – Tattermusch, Papadopoulos, Blank, Guille Bueno – Eberwein (80. Kamara), Pfanne, Pohlmann (81. Roggow) – Elongo-Yombo, Hettwer (89. Otuali), Michel.

Tore: 0:1 Hettwer (1.) 0:2 Michel (14.) 1:2 Karbstein (27.) 1:3 Pohlmann (69.). – Beste Spieler: Arase, Bartels/Michel, Eberwein. – Gelb-Rot: Elongo Yombo (84.). 

Gelbe Karten: Karbstein, Abifade/Michel, Tattermusch, Papadopolous, Lotka. – Zuschauer: 8514.

Schiedsrichter: Tom Bauer.

In einer mittlerweile ausgeglichenen Begegnung spielte Kelvin Arase nach einer abgewehrten Ecke eine scharfe Hereingabe an den Fünfmeterraum des BVB, am langen Pfosten bekam Karbstein den Fuß noch an den Ball und verwandelte zum 1:2-Anschlusstreffer in den Winkel (27.). Die aufkeimende Hoffnung auf eine mögliche Wende hätte fast im Gegenzug aber schon wieder Hettwer zerstört, der vom rechten Fünfmetereck nur den Pfosten traf (31.). Da hatte der SVW mächtig Glück.

Die Dortmunder Pausenführung war völlig verdient. „Unsere Mannschaft war sehr nervös und hat sich nichts zugetraut, dann kommt so etwas dabei heraus. Jetzt haben wir den Anschlusstreffer gemacht, es sieht wieder etwas besser aus. Wenn wir uns in der zweiten Hälfte steigern, ist noch alles möglich“, sagte Waldhof-Legende Günter Sebert als Halbzeitgast bei „MagentaSport“.

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Naja, da war mehr der Wunsch der Vater des Gedankens. Der SVW versuchte zwar über Ballbesitz mehr Sicherheit in seine Aktionen zu bekommen, Dortmund blieb aber deutlich gefährlicher. Wie in der 58. Minute, als Bartels gegen den vor ihm auftauchenden Pohlmann einen großartigen Reflex auspackte. Es folgte ein Abseitstor von Eberwein (60.) und Bartels’ nächste großartige Parade gegen Elongo-Yombo (62.). Mannheims Defensive präsentierte sich unter Druck vogelwild. Die Waldhof-Fans erkannten die Notlage – und peitschten ihr angeknocktes Team unermüdlich nach vorne.

Bis es in der 69. Minute ganz still im weitem Rund wurde. Ole Pohlmann hatte mit dem nächsten sehenswerten Fernschuss, diesmal aus 20 Metern, Bartels überwunden. Der eingewechselte Jalen Hawkins vergab in Überzahl nach Gelb-Rot für Elongo-Yombo (83.) die letzte Chance für den SVW (86.).

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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