Mannheim. 20 Leichtathleten und Leichtathletinnen der MTG kämpfen am Wochenende in Braunschweig bei den deutschen Meisterschaften um Medaillen und Finalplatzierungen. Auch ohne Speerwerfer Andreas Hoffmann (nach Kreuzband-OP noch nicht wieder fit) und Sprinter Robin Ganter (Muskelfaserriss beim Einzug ins EM-Finale) bringt der Verein aus dem Pfeifferswörth ein schlagkräftiges Team an den Start, das realistische Chancen auf vier Medaillen hat.
Goldfavoritin ist Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye, die nach Silber bei der Hallen-WM und Bronze bei der EM die DLV-Bestenliste klar anführt (19,40 m). „Aber der Fokus von ihr und Trainerin Iris Manke-Reimers liegt eindeutig auf den Olympischen Spielen. Yemi kommt direkt aus dem Trainingslager. Mal sehen, ob sie trotzdem einen raushaut“, ist Leistungssportchef Rüdiger Harksen gespannt auf den Auftritt der MTG-Vorzeige-Athletin.
Als Titelverteidiger geht Weitspringer Simon Batz an den Start, doch der Vierte der Hallen-WM, EM-Teilnehmer und derzeit Beste im DLV (8,12 m) trifft auf starke Konkurrenz. Nicht nur auf den zweiten Achtmeter-Springer Luka Herden (Münster/8,08 m), sondern auch auf seinen MTG-Kollegen Oliver Koletzko, der nach langer Verletzung mit einer Sondergenehmigung startet.
Sprint-Staffeln reisen als Wundertüte an
Als Nummer zwei im DLV (12,99 sec) ist Hürdensprinterin Ricarda Lobe mitten drin im Titelkampf und wird gegen die 19-jährige Rosina Schneider (U-20-Europameisterin 2023/PB 13,01 sec) all ihre Routine einbringen. In diesem Sommer noch ein Tick schneller als Lobe war Marlene Meier (Leverkusen/12,96 sec). Ebenfalls als Zweitbeste des DLV (4,40 m) nimmt Jacqueline Otchere den Stabhochsprung in Angriff. „Wenn sie ihre Möglichkeiten abruft, sollte sie an ihren Rekord von 4,60 m heranspringen können. Von der Athletik her hat sie die besten Voraussetzungen“, sagt Harksen.
Eine bisschen etwas von einer Wundertüte haben die 4x100-Meter-Staffeln. Zwar liegt die MTG beim Männer-Quartett mit 40,60 sec derzeit auf Rang zwei, „aber noch keine Staffel ist in Bestbesetzung angetreten, die bisherigen Zeiten haben kaum Relevanz“, erwartet Harksen harte Kämpfe, wagt aber keine Prognose für das wegen des Ausfalls von Ganter deutlich geschwächte MTG-Team. „Harald Ganter stellt die vier Jungs auf, er kann auf jeden Fall Felix Frühn, Yannick Spissinger, Timo Lange und Jonas Kriesamer einsetzen. Mal sehen, was bei schnellen und sauberen Wechseln passiert.“
Die Frauenstaffel wird von Sebastian Bayer betreut, ihm stehen Lobe, Sina Kammerschnitt, Lisa Nippgen, Ruth Hildebrand, Lorina Hertlein und Alina Schmitt zur Verfügung. Im Diskuswurf hat Alina Kinzel (6. DLV/60,92 m) zwar vier Weltklassefrauen vor sich, doch im Kampf um Platz fünf ist vieles möglich.
Die Finals sind das Ziel von Lisa Nippgen (100 m/200 m), Hannah Mergenthaler (400 m), U-23-Springerin Ruth Hildebrand (Weit-, Dreisprung), Cedric Trinemeier (Kugel) und Yannick Spissinger (Hürden). Bestleistungen haben Halbfinal-Kandidatin Sina Kammerschmitt (100 m/11,51 sec), Antonia Giesche (400 m), Finn Wollschläger (800 m) und Maren Guthier (3000 m Hindernis) im Visier. Als Angehörige des Mannheimer Bundesstützpunktes stehen zudem Malaika Mihambo, Mikaelle Assani, Luka Herden (alle Weitsprung), Jessica-Bianca Wessolly, Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah (alle Sprint) im Blickpunkt.
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