Mannheim. Der Saisonhöhepunkt in der U-20-Leichtathletik ist die Junioren-WM in Perus Hauptstadt Lima (26. bis 31. August). Ein enorm wichtiger Schritt in Richtung Südamerika ist für viele Talente aber die Bauhaus-Juniorengala, die an diesem Wochenende (22./23. Juni) im Mannheimer Michael-Hoffmann-Stadion zum 30. Mal stattfindet. Die Veranstaltung mit 480 Talenten hat für alle 24 Nationen große Bedeutung. So reist neben Neuseeland und Südafrika sogar Brasilien mit einer Delegation an. „Seit Bestehen der Gala haben 60 Nationen teilgenommen, oft mit integriertem Trainingslager. Sie ist ein Erfolgsmodell geworden“, sagt Organisationschef Rüdiger Harksen (MTG).
Bauhaus-Juniorengala
Die 30. Bauhaus-Juniorengala beginnt am Samstag um 13 Uhr, Ende ist um 18.15 Uhr. Im Vorfeld finden regionale Wettbewerbe statt. Am Sonntag findet die Gala von 11 bis 14.45 Uhr statt, vorher gibt es den Speedy-Cup für Kinder.
Lokale Teilnehmer in der U 20 sind Dreispringer Peter Ozasee (MTG/14,72 m), Hammerwerfer Luis Koch (MTG/62,13 m) und Weitspringer Raphael Botta (TSV Amicitia Viernheim/7,23 m).
Wegen der angespannten Parkplatzsituation bitten die Veranstalter um Anfahrt mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad. Tickets (12 Euro/Tag, 19 Euro für 2 Tage) gibt es unter www.junioren-gala.de oder an der Tageskasse. sd
Für viele Top-Leute, die inzwischen in der Weltspitze angekommen sind, war Mannheim ein Meilenstein. Stellvertretend sei Karsten Warholm erwähnt, der norwegische Olympiasieger, Welt- und Europameister über 400 Meter Hürden, der 2015 – damals auch noch Zehnkämpfer – eigentlich sieben Mal bei der MTG starten wollte, auf vier Mal „heruntergehandelt“ wurde und zweimal gewann (110 m Hürden, Weitsprung).
Sprintdisziplinen sind hochklassig besetzt
Wer hat das Zeug, sich in diesem Jahr zu profilieren? Auf der schnellen Bahn des Stadions im Pfeifferswörth werden die Sprints im Fokus stehen. Favoritin über die 100 Meter (Sa., 15.30 Uhr) ist die Britin Nia Wedderburn-Goodson (PB 11,21 sec), die Nummer eins in Europa und Nummer fünf in der Welt. Chelsea Kadiri (Magdeburg) könnte ihr bei Einstellung ihrer Bestzeit (11,25) Paroli bieten, die DLV-Norm von 11,78 haben neun deutsche Sprinterinnen erreicht. Bei den Junioren (Sa., 15 Uhr) kommt der Däne Valentin Jensen mit PB 10,33, doch Adas Dambrauskas (Litauen/10,41), David Landim (Portugal/10,41) und Benedikt Thomas Wallstein (Thüringen/10,44) sind konkurrenzfähig. Die Norm von 10,55 haben weitere drei DLV-Läufer in der Tasche.
Auf den 200 Metern (So., 13.45 Uhr) gehören Chane Vermeulen (Südafrika/23,29 sec) sowie die Britinnen Kissiwah Mensa (23,33) und Faith Akinbileje (23,44) zu Europas Spitze. Bei den Männern (So., 13.30 Uhr) ragen der Franzose Dejan Ottou (20,96 sec) und der Brite Deen Patterson (21,05) heraus. Über 400 Meter (Sa., 16.05 Uhr) sind der Ire Sean Dogett (46,71 sec) und der Brite Samael Lunt (46,94) die stärksten Konkurrenten von Max Husemann (Hildesheim/47,22).
Immer für Topleistungen gut ist der Stabhochsprung. Bei den Juniorinnen (Sa., 13 Uhr) haben sieben die Norm von 4,00 m erreicht, ganz vorn in der Meldeliste liegen Anna Hiesinger (Ludwigsburg/4,20 m) und Lilly Samanski (Gräfeling/4,21 in der Halle). Bei den Männern (So., 11.30 Uhr) dürften der Franzose Augustin Becquet-Perigon (mit 5,42 die Nummer vier in der Welt), der Schweizer Justin Fournier (5,32) und der Spanier Marti Serra (5,31) für Furore sorgen. Übertrumpfen könnte sie Hendrik Müller (Leverkusen), sollte er an seinen Hallenrekord 5,55 m heranreichen (SB im Freien 5,22).
Das Kugelstoßen (Sa., 14 Uhr) ist in Mannheim eine deutsche Domäne. Schon 2023 gehörte Georg Harpf (München) zum Favoritenkreis, mit 20,61 m (Halle) und 20,02 m (Freiluft) ist er in Europa und der Welt weit vorn. Im Diskus (Sa., 17.15 Uhr) war der Ukrainer Mykhailo Brudin 2023 eine Marke für sich, verpasste mit 63,50 m den Meetingrekord von 63,76 m (2015) nur knapp. Diesmal reist er mit PB 66,58 m an, ist aber sogar mit seiner Saisonbestleistung 63,00 m die Nummer eins in Europa.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-mannheim-erst-pfeifferswoerth-dann-peru-_arid,2217564.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html