Druck auf Waldhof-Trainer nimmt zu: Neidhart braucht jetzt Ergebnisse

Mannheim. Die Stimmung unter den Fans ist mies, aber eine Minuskulisse muss der SV Waldhof nicht befürchten, wenn am Mittwochabend (19 Uhr) der FSV Zwickau zum letzten Mannheimer Heimspiel in diesem Jahr im Carl-Benz-Stadion antritt. Am Montag hatte der SVW schon 7500 Tickets für das Duell mit den Westsachsen abgesetzt, allerdings gehen in diese Rechnung auch eine Aktion mit zwei zusätzlichen Freikarten für Dauerkartenbesitzer und verbilligte Eintrittspreise auf den Stehplätzen (7 statt 11 Euro) ein.

Am normalerweise trainingsfreien Montag fanden sich die SVW-Profis vormittags zu einer regulären Trainingseinheit am Alsenweg ein. Das war allerdings keine Reaktion auf das deprimierende 1:3 beim Halleschen FC am Samstag, sondern schlicht den Zwängen der anstehenden Englischen Woche geschuldet.

Sport-Geschäftsführer Tim Schork hatte am Sonntag auf der knapp fünfstündigen Rückfahrt aus dem Osten nach Mannheim viel Zeit, um über die Ursachen für die erschreckende Auswärtsschwäche nachzudenken, die den Waldhof in eine echte Herbst-Depression manövriert hat. „Die Stimmung war natürlich schlecht, weil wir auswärts zu häufig ähnliche Muster zeigen, die zu keinen guten Ergebnissen führen“, berichtete Schork am Montag.

Sechs Niederlagen in Folge und nur ein mickriger Punkt stehen auswärts zu Buche. Eine Grusel-Bilanz, mit der auch Schork selbstredend hadert. Und die die typischen Begleiterscheinungen einer sportlichen Krise mit sich bringt. „Es ist eine gewisse Unruhe da, wenn man hinter den Erwartungen zurückbleibt. Ich bin ja selbst nicht zufrieden mit unserem Auftreten. Da bin ich ehrgeizig genug zu sagen: Wir müssen uns steigern. Und wir hätten von unserem Potenzial das eine oder andere Spiel nicht verlieren dürfen. Uns fehlt es an Konstanz. Da kann man über die Neuzugänge sprechen, da kann man auch über die 15 Jungs sprechen, die schon da waren“, sagte der Sportchef.

Kurzschlussreaktionen soll es nicht geben

Der Verantwortliche für diesen Bereich ist Trainer Christian Neidhart, der nicht erst seit dem Halle-Spiel unter heftigem Druck steht. Kurzschlussreaktionen soll es beim SVW allerdings nicht geben. Erst nach den abschließenden Partien gegen Zwickau und am Sonntag beim VfB Oldenburg wollen die Verantwortlichen eine Bilanz ziehen. „Wir werden uns in der Woche nach dem letzten Spiel sammeln, unsere Gedanken, Analysen und Sichtweisen zusammenwerfen. Dann werden wir bewerten: Was war gut? Was war schlecht? Da geht es nicht darum, mit dem Finger auf wen zu zeigen, sondern die Gesamtsituation zu bewerten“, sagte Schork.

Sollte der Negativtrend bis dahin nicht gestoppt sein, sind bei diesem Treffen möglicherweise auch personelle Konsequenzen nicht ausgeschlossen. Zwischen den Zeilen gab der Sportliche Leiter zu verstehen, dass die Frage, ob es mit Neidhart im neuen Jahr weitergeht oder es einen Wechsel auf der Trainerposition gibt, auch anhand der beiden Ergebnisse gegen Zwickau und Oldenburg beantwortet wird. „Die zwei noch ausstehenden Spiele werden darüber Ausschlag geben, ob wir noch in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen überwintern oder ob wir nach 17 Spieltagen einen größeren Abstand haben. Je geringer der Abstand ist, desto positiver für uns“, meinte Schork. Ein klares Ultimatum für Neidhart formulierte der 32-Jährige nicht. Wie sicher sitzt der Trainer denn noch im Sattel? „Da gibt es keine ergänzenden Kommentare zu dem, was ich bereits gesagt habe. Wir vertrauen dem Trainer. Wenn du zuhause wie ein Aufsteiger punktest und auswärts wie ein Absteiger spielst, muss da einfach mehr Konstanz rein“, sagte Schork.

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