Leichtathletik

DM-Bilanz der MTG Mannheim mit viel Glanz und einige Sorgen

Drei Titel sind das Sahnehäubchen: Die MTG Mannheim schneidet bei der Leichtathletik-DM in Braunschweig stark ab. Zwei Verletzungen trüben aber die Stimmung

Von 
Christian Rotter
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Im Feld mit den ganz Großen: Sina Kammerschmitt (l.) von der MTG Mannheim wurde bei der DM Fünfte über 100 Meter. Gina Lückenkemper siegte. © Ralf Görlitz

Mannheim. Trotz einer starken sportlichen Bilanz hat das Team der MTG Mannheim mit einigen Sorgen die Heimreise von der Leichtathletik-DM in Braunschweig antreten müssen. Die Freude über drei Gold-, eine Silber- und zwei Bronzemedaillen wurde getrübt von einem großen Verletzungspech. Besonders schwer erwischte es Weitspringerin Ruth Hildebrand, auch Hürdensprinterin Ricarda Lobe verließ das Eintracht-Stadion geknickt.

Am Tag nach dem „Pech-Sonntag“ konnte MTG-Leistungssportchef Rüdiger Harksen noch keine genauen Diagnosen mitteilen. Im Telefonat war ihm aber anzumerken, wie sehr er mit den beiden Athletinnen litt. „Bis wir genau wissen, um welche Verletzungen es sich handelt, müssen wir noch einige Tage abwarten. Bei beiden stehen MRT-Untersuchungen an, die Aufschluss geben werden“, sagte Harksen.

Verletzung bei Sprintstaffel in Braunschweig

Lobe hatte sich in der Sprintstaffel verletzt. Vor der Übergabe an Lisa Nippgen fuhr ihr es in den Oberschenkel. Sie blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Bahn liegen, wurde von zwei Sanitätern erstversorgt und danach im Stadioninneren weiter behandelt.

Während die 30-Jährige, die noch tags zuvor mit dem Hürdensprint-Titel in persönlicher Bestzeit (12,89 Sekunden) einen Karrierehöhepunkt gefeiert hatte, am Sonntagnachmittag mit ihren Eltern die Heimreise antreten konnte, musste sich Hildebrand gedulden. Nachdem sie sich beim Einspringen am rechten Knie verletzt hatte, wurde sie ins Braunschweiger Krankenhaus eingeliefert. Sie wurde geröntgt und bekam eine Orthese angelegt. Erst weit nach Mitternacht war sie zurück in Mannheim.

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Sportlich hatte sich für die MTG bei der DM fast jeder Wunsch erfüllt. Viermal Edelmetall lautete im Vorfeld die Prognose. Nimmt man die Bronzemedaille hinzu, die Jan Rheude, Gero Fischer, Bjarne Turß und Ben Friedrich bei einem U-20-Einlagewettbewerb über 4x400 m gewannen (3:18,76 Minuten), waren es sogar sechs Plaketten.

Ogunleye auf gutem Weg Richtung Olympia

Die im internationalen Vergleich hochwertigste MTG-Leistung war die von Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye, die mit 19,25 Metern den Titel gewann. „Mit dieser Weite ist man auch bei Olympia im Finale“, blickte Harksen auf die Sommerspiele in Paris (26. Juli bis 11. August). Gold ging auch an Weitspringer Simon Batz (8,04 m), der ebenfalls beim Saisonhöhepunkt in der französischen Hauptstadt dabei ist, und Hürdensprinterin Lobe. Silber für Stabhochspringerin Jacqueline Otchere (4,45 m) und Bronze für Lisa Nippgen über 200 m (23,49 Sekunden) rundeten die Ausbeute ab.

Harksen zählt aber nicht nur die Medaillen. Ihm ist genauso wichtig, dass die Athleten ihr Potenzial abrufen, wenn es darauf ankommt. Er freute sich auch über die Top-Ten-Platzierungen von Diskuswerferin Antonia Kinzel (5./59,17 m), Speerwerfer Simon Schmitt (5./74,42 m), Kugelstoßer Cedric Trinemeier (6./18,53 m), 800-Meter-Läufer Finn Wollschäger (9./1:50,90 Minuten), Hürdensprinter Yannick Spissinger (9./14,50 sec), Sprinter Felix Frühn (10./10,36 sec) und Weitspringer Oliver Koletzko (10./7,10 m).

Besonders auf sich aufmerksam machte Sina Kammerschmitt. Die 20-Jährige steigerte ihre 100-Meter-Bestzeit übers Wochenende um 16 Hundertstel auf 11,35 Sekunden. „Damit hat sie sich in den erweiterten Fokus der DLV-Staffel gebracht“, lobte Harksen die Fünftplatzierte.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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