Leichtathletik

Stabhochspringerin Otchere am Ende auch mit Silber glücklich

Erst stand Jacqueline Otcheres Start bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig auf der Kippe, dann reichte es nicht ganz für den dritten DM-Titel der Stabhochspringerin. Doch die MTG-Athletin blieb positiv.

Von 
Christian Rotter
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Jacqueline Otchere machte das Beste aus der Situation. © Görlitz

Braunschweig. Für einige Minuten durfte Jacqueline Otchere auf den Titel hoffen. Die Stabhochspringerin der MTG Mannheim hatte bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig 4,45 Meter locker gemeistert. Anjuli Knäsche vom VfB Stuttgart ließ diese Höhe aus, scheiterte danach zweimal an den 4,50 Meter, ehe es im dritten Versuch doch noch klappte. Nun war Otchere unter Zugzwang, doch die 4,55 Meter rissen dreimal.

„Enttäuscht war ich nur für zehn Sekunden. Denn ich weiß ja, wie ich die Leistung einordnen muss“, sagte Otchere und klärte auf: „In den vergangenen zweieinhalb Wochen war ich krank. Mein Start bei der DM stand bis kurz vor dem Wettkampf auf der Kippe.“ Wie Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo hatte sich die 28-Jährige bei der EM in Rom Anfang Juni mit dem Coronavirus infiziert, an eine ernsthafte Vorbereitung auf die nationalen Titelkämpfe war für die Deutsche Freiluft-Meisterin der Jahre 2018 und 2021 nicht zu denken. Doch sie versuchte alles.

Kaum Hoffnung bei Otchere auf Olympia-Teilnahme

Da Otchere wusste, dass sie noch nicht bei 100 Prozent war, wählte sie eine aggressive Taktik. Sie stieg erst bei 4,30 Meter in den Wettkampf ein, normalerweise lässt sie zu Beginn 4,10 Meter auflegen. Insgesamt gingen für sie nur fünf Versuche in die Statistik ein.

„Wenn man die Vorgeschichte berücksichtigt, ist die Silbermedaille völlig in Ordnung. Ich ärgere mich mehr darüber, dass die Latte bei meinem letzten Versuch über 4,55 Meter nicht liegen geblieben ist. Eigentlich war ich schon weit drüber“, so Otchere, die ohne Norm zu einer Olympia-Qualifikation über die internationale Rangliste sagte: „Ich bin ganz realistisch und weiß, dass ich es wohl nicht schaffe.“

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