Fußball

Dickes Ausrufezeichen

Im abschließenden Top-Spiel der Kreisliga schlägt Ilvesheim Tabellenführer Käfertal mit 4:0 und will um den Aufstieg mitspielen

Von 
Moritz Kaltwasser
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Käfertals Fabian Vogel (links) wird hier vom Ilvesheimer Torschützen Schad Bendiyan unter Druck gesetzt. © Berno Nix

Ilvesheim. Ilvesheims Trainer Peter Göpfert und Teambetreuer Denis Alicehajic lagen sich nach dem 4:0 (0:0) gegen den Tabellenführer SC Käfertal erst einmal in den Armen. Die Freude über den beeindruckenden Sieg musste beim Fußball-Kreisligisten einfach raus. Eine Woche nach dem bitteren 1:2 gegen den SC Rot-Weiß Rheinau setzte der Tabellenzweite tatsächlich nochmals ein dickes Ausrufezeichen im Aufstiegskampf. „Jetzt wollen wir da oben bleiben. Wir haben ein super Mannschaftsgefüge und sind auch neben dem Platz eine echte Einheit“, fasste Ilvesheims stark aufspielender Mittelfeldstratege Christoph Steinhauer seine Gefühlslage nach dem Abpfiff zusammen.

Großchancen gab es in einer umkämpften ersten Halbzeit zunächst wenige. Im letzten Drittel fehlte beiden Mannschaften die zündende Idee. In der zweiten Hälfte änderte sich das Geschehen auf dem Rasen jedoch nachhaltig: Ilvesheim nutzte Käfertals Unstimmigkeiten im Stile einer Spitzenmannschaft gnadenlos aus und ging durch Marco Leljak mit 1:0 in Führung (58.). In den folgenden Minuten war der SCK zwar bemüht, den Ausgleich zu erzielen, entwickelte gegen einen kompromisslos verteidigenden Gegner aber wenig Durchschlagskraft. Zudem entschärfte Ilvesheims Schlussmann Cedric Ernst die wenigen Abschlüsse des Spitzenreiters bravourös.

Auf der anderen Seite erhöhten Schad Bendiyan (69.) und Pascal Link (78.) gegen mittlerweile weiter aufrückende Käfertaler auf 3:0. Kurz vor Abpfiff ließ Link seinen Gegenspieler mit einem ansehnlichen Haken ins Leere laufen und vollendete zum 4:0-Endstand (88.). Ilvesheim spielte Käfertal zwar nicht an die Wand, setzte sich aufgrund einer beeindruckenden Abschlusseffizienz und stabilen Abwehrarbeit aber deutlich durch. „Wir haben sehr, sehr starken Fußball gespielt und verdient gewonnen“, fiel das Fazit von SpVgg-Trainer Göpfert erwartungsgemäß positiv aus. Kritikpunkte waren an diesem Nachmittag so schwer zu finden wie das berühmte Haar in der Suppe.

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Dementsprechend gut gelaunt war auch Göpferts spielender Co-Trainer Robin Hadameck. Der gebürtige Ilvesheimer ist seit 2019 zurück im Verein und von der Entwicklung des neuformierten Teams angetan. „Vor der Saison hatte uns niemand auf dem Zettel. Wir selbst übrigens auch nicht. Stattdessen haben wir damals auf den Spielplan geschaut und gesagt, dass es super wäre, wenn wir aus den ersten fünf Ligaspielen zumindest eines gewinnen könnten“, blickte Hadameck lachend auf den August zurück. Nun hat sich Ilvesheim allerdings vorerst auf dem zweiten Tabellenplatz festgebissen. Und dafür gibt es gute Gründe.

Kadergröße erhöht die Trainingsqualität

„Im Vergleich zur Vorsaison ist unser Kader mit rund 24 Mann beispielsweise wesentlich breiter aufgestellt. Im Training können wir dann etwa Neun-gegen-Neun spielen und uns stetig verbessern“, führte Ilvesheims verbandsligaerfahrener Routinier einen wichtigen Erfolgsfaktor an. Wie lange er noch selbst gegen den Ball treten wird, ließ der 35-jährige Mittelfeldakteur derweil offen: „Solange mich meine Füße tragen, würde ich gerne weiterspielen“, erklärte Hadameck, der aktuell einen Trainerschein macht und dem Fußballsport auf jeden Fall erhalten bleiben wird.

Beim SC Käfertal herrschte nach der deutlichen Pleite hingegen erst einmal Ernüchterung. Die Art und Weise, wie die Niederlage zustande kam, nagte an Trainer Matthias Dehoust. Dieser sprach von einem enttäuschenden Auftritt in der zweiten Halbzeit: „Wir haben kein gutes Zweikampfverhalten an den Tag gelegt und uns mehr oder weniger ergeben“, resümierte Dehoust, ehe er fortfuhr: „Allerdings lasse ich mir den bisherigen Saisonverlauf nicht kaputtreden. Unsere Hinrunde war überragend und wir sind weiterhin Tabellenführer.“

Ein ähnliches Fazit zog Käfertals Sportchef Peter Sebert. Die Hinrunde der ersten und zweiten Mannschaft bewertete er als „exzellent“, selbiges gelte auch für die Zusammenarbeit mit Trainer Dehoust. Dementsprechend positiv ist sein Ausblick auf die kommenden Monate. In der Winterpause möchte der SCK seinen Kader mit zwei oder drei Neuzugängen in der Breite verstärken und darüber hinaus sechs Testspiele absolvieren. Unter den Gegnern befinden sich auch höherklassige Mannschaften wie Verbandsligist TSG 1862/09 Weinheim. Dies alles zeigt: In Käfertal setzt man sich mit einem möglichen Sprung in die Landesliga auseinander. Daher machte Sebert deutlich: „Falls wir am Ende der Saison den Aufstieg schaffen, werden wir auch hochgehen.“

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