Mannheim. Bis in die buchstäblich allerletzte Sekunde wies die Fußball-Kreisligabegegnung zwischen der Spielvereinigung Ilvesheim und dem SC Rot-Weiß Rheinau sämtliche Eigenschaften eines Spitzenspiels auf. Hohes Tempo, intensive Zweikampfduelle und zahlreiche Torchancen prägten die Partie. Und die finale Pointe gab es praktisch mit dem Abpfiff: Rheinaus eingewechselter Mittelfeldregisseur Niko Paschaloglou setzte zu einem letzten Sprint an, überrumpelte Ilvesheims Schlussmann Cedric Ernst und schob zum 2:1 (1:0)-Endstand ein (90.+3). Schiedsrichter Christof Kensy pfiff die Begegnung danach erst gar nicht mehr an.
Der Tabellendritte gewann das Spitzenspiel beim Tabellenzweiten. Während sich die Mannheimer Südstädter in einer ausgelassenen Jubeltraube versammelten, baute Ilvesheim seinen am Boden zerstörten Schlussmann wieder auf. Eine Woche zuvor sicherte Ernst der Spielvereinigung mit einer starken Parade den Sieg in Ladenburg; dieses Mal reichte eine einzige missratene Aktion aus, um als Unglücksrabe in Erinnerung zu bleiben. Auf der anderen Seite strahlte Rheinaus Siegtorschütze Paschaloglou mit seinen Mitspielern um die Wette. „Meine Stärke ist nun einmal die hohe Geschwindigkeit. Daher habe ich schon öfter auf diese Art und Weise einen Treffer erzielt“, erklärte der eingewechselte Mittelfeldregisseur mit einem Lächeln im Gesicht.
Und wieder trifft die SpVgg nach einem Standard
Bei Temperaturen nahe am Gefrierpunkt agierten beide Teams wie Aufstiegsanwärter. Nach gut 20 Minuten lenkte Mike Blumhardt eine Flanke des Rheinauers Timo Bosselman ins eigene Tor und brachte den Tabellendritten in Front (22.). Den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer erzielte Ilvesheims Kapitän Nikolas Fischer nach einer Ecke per Kopf (79.). Da war sie wieder, die Ilvesheimer Standardstärke. Und es sollte eine turbulente Schlussphase mit guten Chancen auf beiden Seiten folgen. Am Ende setzte sich jedoch Rot-Weiß durch.
„Ilvesheim hat wirklich sehr stark gespielt und einige ansehnliche Ballstafetten gehabt. Die Partie hätte durchaus ein anderes Ende nehmen können“, lobte Paschaloglou die Leistung des Gegners. Rheinaus Abteilungsleiter Jens Batzler ergänzte: „Spielerisch war das bisher der stärkste Gegner dieser Saison. Unser Team hat aber eine hervorragende Mannschaftsleistung an den Tag gelegt.“
Aufgrund des Rheinauer Auswärtssieges gewinnt der Aufstiegskampf zum Hinrundenabschluss an Spannung hinzu. Ilvesheim und Rheinau trennen gerade einmal zwei Punkte voneinander. Batzler möchte die Erwartungshaltung allerdings nicht nach oben schrauben. Rheinaus Abteilungsleiter ist mit der gegenwärtigen Situation völlig zufrieden, Aufstiegsdruck gibt es an der Frobeniusstraße keinen. Nichtsdestotrotz offenbarten die jüngsten Leistungen, welches Potenzial in der Mannschaft steckt.
Das weiß auch Rot-Weiß-Trainer Christian Hofsäß, der am Saisonende zu gerne noch einen Tabellenplatz nach oben klettern würde. Dass der SC die zufriedenstellende Hinrunde nicht auf einem noch besseren Rang abschließt, sei vor allem auf den holprigen Saisonstart zurückzuführen. „Anfangs hatten wir unsere Schwierigkeiten. Bis zum vierten Spieltag machte sich die komplizierte Vorbereitung mit 16 Neuzugängen, vielen Urlaubern und einigen Verletzten bemerkbar. Nun agieren wir in der Offensive allerdings effizienter und sind in der Defensive stabiler“, attestierte Hofsäß seiner Mannschaft eine gute Entwicklung. Das Spiel in Ilvesheim bewertete er ebenfalls positiv. „Auch in dieser Begegnung haben wir sehr gut gegen den Ball gearbeitet, ein paar Chancen mehr gehabt und daher verdient gewonnen“, hielt Rheinaus Trainer fest.
Ilvesheim im nächsten Spitzenspiel gegen Käfertal
Am Sonntag (14 Uhr) steht vor der rund dreimonatigen Winterpause noch der Rückrundenauftakt an. Während Rheinau bei der Sportvereinigung Wallstadt gefordert ist, empfängt Ilvesheim den Herbstmeister und Tabellenführer SC Käfertal – mehr Spitzenspiel geht nicht. Ilvesheims Trainer Peter Göpfert versicherte, dass die Pleite gegen Rheinau nach zuvor sieben Siegen in Serie kein Beinbruch sei.
„Dieses Mal hat es nun einmal nicht gereicht. Nichtsdestotrotz haben wir eine bärenstarke Hinrunde gespielt und freuen uns jetzt sehr auf das kommende Heimspiel“, hakte Göpfert die Pleite rasch ab. Sein Fokus richtet sich nun voll auf die richtungsweisende Partie gegen Käfertal, nach der Ilvesheim zu gerne auf dem zweiten Tabellenplatz überwintern würde.
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