Mannheim. Der SC Käfertal ist Herbstmeister der Fußball-Kreisliga. Mit fünf Punkten vor dem ersten Verfolger Ilvesheim führt die Mannschaft von Trainer Matthias Dehoust die Tabelle an. Hätte man dem Coach diesen Saisonverlauf im Sommer prophezeit, er hätte ungläubig gelacht. „Aber ich hätte das vor der Saison natürlich so unterschrieben. Nur hätte ich zu bedenken gegeben, dass es aufgrund vieler unbekannter Faktoren im Sommer noch eher unwahrscheinlich war“.
Was der 50-jährige Erfolgstrainer meint: Der SC hat etwa Ausnahmespieler Dennis Franzin nicht mehr in den eigenen Reihen und musste zudem noch vor dem Saisonbeginn zahlreiche Verletzungen verkraften. Dennoch legte die Dehoust-Elf eine überragende Hinserie auf den Platz, gewann zwölf der bisher 15 Saisonspiele und kassierte nur eine Niederlage. Käfertal spielt erfolgreich ohne den ganz großen Glanz, ohne die ganz feinen Momente. Der Tabellenführer hat dafür andere Qualitäten: Kampf- und Teamgeist.
Teamgeist als Basis des Erfolgs
„Dafür werden wir auch beneidet. Diese Mannschaft ist unbeschreiblich, was den Teamgeist angeht. Wir sitzen nach dem Training oder dem Spiel häufig zusammen – klar wird dann das ein oder andere Kaltgetränk verhaftet, das gehört aber dazu. Wir sind im Kollektiv gewachsen und jeder Spieler, der mal ins Probetraining gekommen ist oder sonst irgendwie in dieses Team reinschnuppern konnte, will immer bleiben“, schwärmt Dehoust. Nicht zu verheimlichen: Die Leistungsexplosion von Stürmer Fabian Vogel. Der 30-jährige Angreifer führt die interne Torjägerliste (10 Treffer) an und ließ im bisherigen Saisonverlauf häufig seine Klasse aufblitzen.
Mit diesem Gesamtkonzept peilen die Käfertäler, die 2023 erst in die Kreisliga aufgestiegen sind, den Gang in die Landesliga an – auch wenn der Weg noch weit ist. „Ich bin erst einmal unendlich stolz auf das, was wir bisher geliefert haben. Jetzt haben wir die Hälfte des Weges geschafft und schauen, was punktemäßig noch für uns machbar ist“, erklärt Dehoust, der sich mit seiner Mannschaft noch nicht in die Winterpause verabschiedet. Am Sonntag steht die Kreisliga noch ein letztes Mal für dieses Jahr auf dem Feld. Rückrunden-Auftakt, Käfertal gastiert beim Zweiten aus Ilvesheim (14 Uhr). Das Hinspiel Anfang September entschied die Dehoust-Elf mit 2:1 für sich. „Wir werden also noch einmal an unsere Grenze gehen müssen, vielleicht sogar darüber hinaus“, sagt der Coach.
Mit einem möglichen Aufstieg in die Landesliga würde übrigens auch der SC Käfertal an seine Grenzen kommen. „Wir werden versuchen, die Saison so erfolgreich wie möglich zu Ende zu beenden. Dann müsste der Verein entscheiden, ob und wie er es macht“. Und dann wäre noch die Frage, ob Dehoust diesen Weg mitgehen würde. „Der Verein hat mich schon vor zwei Wochen gefragt, wie meine Pläne sind. Meine Frau fragt mich dagegen fast jeden Sonntag, wie lange ich mir das noch antun wolle“, lacht der zweifache Familienvater. „Ich habe da echt noch keine finale Antwort.“
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