Mannheim. Dass der SV Waldhof seit dem Einstieg von Mäzen und Präsident Bernd Beetz im Jahr 2018 am Tropf des einstigen Top-Managers und neuerdings auch Mitbesitzers des Galeria-Warenhaus-Konzerns hängt, ist keine Neuigkeit. Jahr um Jahr glich der heute 73-Jährige die Defizite des ehemaligen Regional- und heutigen Drittligisten aus, mal waren es mittlere bis hohe sechsstellige Summen, zuletzt bewegte sich das Minus nicht selten im unteren Millionenbereich.
Nun musste der Unternehmer aber sogar in Vorleistung gehen, wie der SV Waldhof am Montagnachmittag mitteilte - und zwar nicht zu knapp: Damit die Blau-Schwarzen überhaupt die Zulassung für die neue Spielzeit 2024/2025 bekamen, habe Bernd Beetz eine Summe von 5,47 Millionen als Sicherheit hinterlegt, damit die Liquidität bis zum Saisonende am 30. Juni 2025 gewährleistet ist.
SV Waldhof hofft auf besseres Geschäft beim Sponsoring
Erst am vergangenen Donnerstag hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) darüber informiert, dass alle 20 sportlich qualifizierten Clubs auch die wirtschaftliche Zulassung für die neue Spielzeit bekommen haben. Wer dabei welche Auflagen und Bedingungen erfüllen musste, ließ der DFB traditionell offen. Der SVW musste allerdings eine Bedingung in Form einer Bankgarantie erfüllen, wie Geschäftsführerin Jennifer Schäfer nun bestätigte.
Ein besonderer Dank gilt der Familie Beetz. Durch ihr finanzielles Engagement können wir seit vielen Jahren den Spielbetrieb aufrecht erhalten.
„Ein besonderer Dank gilt der Familie Beetz. Durch ihr finanzielles Engagement können wir seit vielen Jahren den Spielbetrieb aufrecht erhalten“, sagte die neue Managerin des SVW und räumte damit ein, dass auch der geplante Saisonetat 24/25 ein Minusgeschäft erwarten lässt. Schäfer ist allerdings zuversichtlich, dass sich das jährliche Minus bald abschwächen könnte. „Im Sponsoring läuft es derzeit richtig gut“, sieht Schäfer Lichtblicke. „Wir werden auch zukünftig alles dafür geben, der Familie Beetz einen Teil der Gesamtsumme zurückzuzahlen.“
DFB verschärft Regeln für Vereine
Nach den Insolvenzen der Vorjahre (Türkgücü München, KFC Uerdingen) hat der DFB die Zulassungsregeln zuletzt verschärft. So müssen beispielsweise Clubs, deren Gesamterträge zu 80 Prozent oder mehr für Personalaufwendungen im Spielbetrieb verwendet werden, inzwischen eine zusätzliche Liquiditätsreserve in Höhe von einer Million Euro hinterlegen. Auch bei den Vorgaben zur Eigenkapitalauflage wurden vor der Saison 23/24 die Daumenschrauben angezogen. So hat negatives Eigenkapital zur Folge, dass sich das Eigenkapital jährlich um fünf Prozent verbessern muss.
Trotz seines hohen finanziellen Engagements dreht Beetz im Profi-Bereich bislang aber nicht die Geldhähne zu, sondern ermöglicht der Drittliga-Truppe im Sommer (8. bis 13. Juli) ein Trainingslager in Niederösterreich - und die Beherbergung in einem 4-Sterne-Plus-Hotel fällt dabei nicht gerade spartanisch aus.
Auch der restliche Sommer-Fahrplan steht inzwischen fest. Nach dem Trainingsauftakt am Sonntag, 30. Juni (14 Uhr) im Carl-Benz-Stadion steigt das erste Testspiel am Samstag, 6. Juli (14 Uhr) beim SC Käfertal. Im Trainingslager geht es am 12. Juli gegen den ungarischen Erstligisten FC Ujpest (Budapest). Wieder in der Heimat stehen dann noch Tests gegen den VfR Mannheim (Mittwoch, 17. Juli, 18.30 Uhr beim FV Brühl) die TSG Hoffenheim II (Samstag, 20. Juli, 14 Uhr in Sinsheim) und den belgischen Zweitligisten RWD Molenbeck (Sa., 27. Juli, 14 Uhr, Carl-Benz-Stadion) an.
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