Gesellschaft

Viernheim Connected will die Innenstadt zum Sozialraum machen

Die Viernheimer Veranstaltungsreihe Viernheim Connected erlebt eine Neuauflage. Sie soll das Bewusstsein für die Innenstadt fördern und dafür Mneschen verschiedenster Biografien und Interessen zusammenbringen

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Martin Schulte
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März 2023 vor dem Rathaus: Kinder tanzen bei Viernheim Connected – und bringen Leben in die Innenstadt. © Othmar Pietsch

Viernheim. Mehr Viernheim-Bewusstsein, mehr Leben in der Innenstadt: Viernheim Connected (zu Deutsch Viernheim verbunden) erlebt nach den beiden vergangenen Jahren eine Neuauflage. Darüber haben die Stadt und das Lernmobil als Organisator berichtet.

„Wir wollen die Innenstadt zum Sozialraum machen“, umschrieb Brigitta Eckert bei der Pressekonferenz im Rathaus das Ideal der Akteure. Eckert ist Co-Geschäftsführerin des Lernmobils, dem Verein für Integration durch Bildung. Mit verschiedensten Veranstaltungen und Angeboten sollten Menschen in die City bewegt werden, die sich sonst nicht hier aufhielten.

Es gelte, Menschen die Begegnung zu ermöglichen, Begegnung sei ein effizientes Vehikel zur Identifikation mit „Viernheim Original“, wie eines der Mottos von Viernheim Connected lautet. Außerdem brauche es Informationen etwa über Originelles, Unverwechselbares und Typisches dieser Stadt. „Viele Leben hier schon sehr lange, wissen aber noch lange nicht alles über unsere Stadt und ihre zahlreichen Besonderheiten und Möglichkeiten“, sagte Eckert, ohne sich hier ausnehmen zu wollen.

So käme auch der Vergangenheit und ihrer Kenntnis eine nicht zu unterschätzende Rolle zu, wenn es die Identifikation mit der Heimatstadt gehe, erklärte Eckert. Deshalb werde das Viernheimer Museum innerhalb und außerhalb seiner Mauern ein Zentrum bilden.

Keine externen Zuschüsse mehr für Viernheim Connected

Über 15 Monate innerhalb der Jahre 2022 und 2023 steuerte das Land Hessen 75 000 Euro zur Organisation und den Veranstaltungen bei. Das Landesprogramm hieß Zukunft Innenstadt, und Viernheim gab ihm den Namen Viernheim Connected. Für dieses Jahr steht keine externe Zuwendung in Aussicht.

Weil man sich jedoch von dem Projekt mit seinem Credo des Zusammentreffens, Austausches und Netzwerkens eine sehr gute Binnenwirkung verspreche, stemme die Stadt es aus eigenen Mitteln, sagte Bürgermeister Matthias Baaß. Wie dieser verwies auch Brigitta Eckert auf mögliche positive Effekte für den Einzelhandel in der Innenstadt, wenn mehr Menschen den Weg dorthin fänden. Der Einzelhandel sei Teil der Kultur einer Innenstadt.

Kommentar Viernheim Connected: Im Streben nach Gemeinschaft

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Auf die Frage nach positiven Erfahrungen aus den beiden vergangenen Jahren fällt dem Bürgermeister zuerst das Zusammentreffen von Hospizverein und Internationalem Frauencafé ein. Beide Einrichtungen hätten bei Viernheim Connected von einander erfahren, ein Austausch sei entstanden, der bis heute nachwirke, so Baaß.

Brigitta Eckert ergänzte, der Hospizverein habe Integrationslotsinnen des Lernmobils in der Folge über seine Arbeit unterrichtet und die Lotsinnen geschult. „Es ist ein großer Vorteil für Menschen mit Migrationshintergrund, die sich dem Lebensende nähern, wenn Lotsinnen auf diesen Umstand vorbereitet sind“, sagte Eckert. Und im weiteren Verlauf dieser losen Kooperation eröffne sich womöglich die Chance, neue ehrenamtliche Mitarbeiter für das Hospiz zu finden.

Bunte Vielfalt in Viernheim

Die Betriebswirtin Dilek Ökmener-Sülük hat beim Lernmobil die Organisation der Connected-Veranstaltungen übernommen. Sie stellte bei der Pressekonferenz im Rathaus ein buntes Programm vor, das sie aber noch weiter ausarbeitet. Hier berichten wir auszugsweise. Die einzelnen Termine veröffentlichen wir jeweils zeitnah zuvor.

Am 15. und 16. März heißt es auf dem Apostelplatz „Ich bin e Vernemer Fraa“. Anlässlich des Internationalen Frauentags sind „Erzählungen mit starken Frauen über starke Frauen“ zu hören. Die Viernheimer Journalistin Sandra Usler und Kollegin dieser Redaktion moderiert.

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Im April bringt der ehemalige Rundfunk-Journalist Gerhard Mandel aus Viernheim Neuzugezogenen, Integrationslotsinnen, Schulklassen und weiteren Interessierten den Viernheimer Dialekt näher. „Dialekt ist wunderbar, er weckt Erinnerungen und Emotionen“, sagt Eckert an dieser Stelle.

Im Juni gibt es die „Viernheimer Kunstschau: Lokale Künstlerinnen und Künstler im Mittelpunkt“. Einen Monat später wird zum „Rudelsingen“ eingeladen. Im August dreht es sich um die lokale Kneipenkultur.

Um Missverständnissen vorzubeugen, erklärte Eckert, man solle keine Events erwarten. Die Angebote zielten allein darauf, dass Menschen sich aktiv einbringen.

Redaktion Reporter.

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