Schriesheim. Sebastian Cuny lacht auf. Gerade sagt Bürgermeister Christoph Oeldorf, dass der Landtagsabgeordnete Geburtstag hat. Händedrücken, Umarmungen, Bussis - nicht jeder Sozialdemokrat erhält derzeit solche Sympathiebekundungen. „Eine solche Geburtstagsparty wie Du hat nicht jeder“, feixt einer der Gratulanten.
In der Tat: Das Straßenfest ist in diesem Jahr ein Riesenerfolg. Und der beginnt schon frühmorgens, als die Flohmarktstände aufgeschlagen werden. Lyra-Chef Ingo Kuntermann und Ehefrau Steffi posten bereits um 7.19 Uhr ein Bild: „Der Stand steht!“ Wie seit Jahren, haben sie ihren Platz wieder vor der evangelischen Kirche, diesmal aber mit etwas kleinerem Angebot: „Den Großteil unseres Hausstandes haben wir hier schon in den Vorjahren verkauft“, scherzt Kuntermann.
Joachim Müller, Vorsitzender des Verkehrsvereins, der den Flohmarkt organisiert, kann zufrieden sein. Die Lücken des Vorjahres sind geschlossen, auch und gerade in der Heidelberger Straße. Die teilen sich die Stände mit dem Kaffeehaus, das zu diesem Anlass hier außen bestuhlt. Früh sind die Tische besetzt, um einen guten Platz zu haben.
Interessante Eröffnung in traditionellem Zeremoniell
Denn Punkt 11 Uhr startet hier der erste Höhepunkt: die offizielle Eröffnung in traditionellem Zeremoniell mit Weinhoheiten und Bürgermeister. Christoph Oeldorf auch bei diesen Gelegenheiten zunehmend sicher, ja mit hintersinnigem Humor, wenn auch mit von den Vorgängern ererbten Pointen („Für das gute Wetter ist die Verwaltung verantwortlich“).
Beeindruckend gar die Rede von Weinkönigin Anna, völlig frei gehalten, mit lokalpatriotischer Botschaft: „Hier zeigt sich, was Schriesheim zu bieten hat.“ Und mit einem Weinspruch: „Nimm Dir täglich einen Tropfen/Dann wird Dein Herz auf ewig klopfen.“
Hofwirtschaften und Stände von Vereinen und Privatleuten
Das nehmen sich die Besucher zu Herzen, unter ihnen eine große Delegation der Feuerwehr aus der österreichischen Partnergemeinde St. Margarethen. Gelegenheit zum Feiern gibt es genug. Etwa beim KSV, der wieder am Stadtbrunnen aufbaut. Urgestein Herbert Graf wirkt am Grill: „Traumjob bei diesem Wetter“, feixt er unter Anspielung auf die Hitze.
Direkt gegenüber die Jungs vom TV Handball. Auch ein riesiger Stand, gepflastert mit deftigen Sprüchen wie „Fi . . . für den Weltfrieden“. Da muss auch Stadtrat Frank Spingel kurz stutzen, sieht jedoch vor allem das Positive daran: „Es ist doch toll, wenn so viele junge Leute hier mitmachen.“
Bei den Freien Wählern geht es gediegener zu, mit Wildschwein-Spezialitäten - „rechtzeitig geschossen“, wie ML-Chef Marc Hartmann unter Anspielung auf die Schweinepest versichert, die der Region zu schaffen macht.
Neu die Straußwirtschaft von Damaris und Joachim Müller in der Oberstadt 3 (für Schriese-Kenner: bekannt als Hof Röth). Stilvoll begrüßen beide von der Treppe aus zu ihren Cocktails - ein Gewinn für das Straßenfest!
Wie auch die Straußwirtschaft von Winzer Andy Kirchner vor dem früheren Fanfarenzugkeller. Passendes Entree zum Weindorf, in dem sich alles um das namensgebende Getränk dreht - mit der richtigen (Blas-)Musik dazu.
Überhaupt: 18 Bands auf drei Bühnen. Etwa am Alten Rathaus - mit Tamara Pusch am Nachmittag oder 8Back 30 am Abend. Da bebt der Stadtbrunnen!
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