Schriesheim. So kann es gehen: Das traditionelle Fest der Schriesheimer Naturfreunde auf der Mannswiese am 3. Oktober musste am Freitag abgesagt werden. Grund: Schweinepest. Das Kerwe-Straßenfest in der Weinstadt hat mehr Glück: Es kann wie geplant steigen, und zwar ab diesem Samstag bis Montagabend.
Das Straßenfest zur Kerwe – es ist nach dem Mathaisemarkt das größte Fest Schriesheims. Mit einem etwa 400 Stände starken Flohmarkt in den Altstadtgassen, einem Vergnügungspark auf dem Festplatz, Straußwirtschaften und Ständen von Vereinen und Parteien sowie dem Weindorf von Winzern und Wirten am Historischen Zehntkeller.
Und natürlich wieder mit jeder Menge Musik von insgesamt 18 vor allem aus der Region stammenden Formationen an vier Standorten: Rock am Stadtbrunnen, Zünftiges im Weindorf, Abgefahrenes im Oberen Schulhof und für Genießer der Musikpoint in der Oberstadt.
Was die Straußwirtschaften in den Höfen angeht, so scheint sich ihr Absterben erst einmal nicht fortzusetzen. Nachdem die Freien Wähler vor zwei Jahren den Hof ihres Vorsitzenden Marc Hartmann öffneten und im vergangenen Jahr die O-Bar-Stadt wieder einlud, gibt es nun – direkt gegenüber – eine weitere Station: Das „Oberstadt Paradise“ von Joachim und Damaris Müller.
Die stellvertretende Leiterin des Ordnungsamtes, das ja auch verantwortlich ist für die Festivität, öffnet den Hof des Hauses in der Oberstadt 3. An ihrer Bar gibt es ein unkonventionelles Getränkeangebot aus „Kukki-Cocktails“, Bier der Marke Meckatzer aus dem Allgäu und einem Klaren vom Bodensee.
Überhaupt geht das Angebot an Getränken und Speisen weit über das Bratwurst-Einerlei hinaus (wobei es die natürlich auch gibt). Ein echter Renner ist beim Angelsportverein im Hof des Kaffeehauses der Bratfisch (Seelachs oder Zander) mit Kartoffelsalat. Sollte der ausverkauft sein, bleiben immer noch Fischbrötchen mit Seehecht, Bismarckhering oder Lachs. Oder als zweite Besonderheit und Alternative Wildschweinereien bei den Freien Wählern in der Heidelberger Straße: Wildsaubratwurst, Pulled-Wildsau-Burger oder Wildsaumagen im Brötchen.
Und bei den Getränken? Vor dem Zehntkeller gibt es ein ganzes Weindorf mit Hütten von Winzern und Wirten. Aber auch dem, der in dieser Weinstadt Bier will, kann geholfen werden. Der KSV verkauft Gerstensaft aus dem Stadtbrunnen heraus.
Und während die Bands dazu bis in die Nacht spielen, beleben andere die Altstadtgassen bereits in aller Herrgottsfrühe: Denn zum Flohmarkt bauen Anbieter aus der gesamten Region ihre Stände auf. Um die 400 Plätze gibt es. Wobei vor allem die begehrten in der Friedrich- und Kirchstraße dicht belegt sind.
Organisiert wird der Flohmarkt von den Ehrenamtlichen des Verkehrsvereins. An seinem Stand neben dem von ihm auch betriebenen Musikpoint in der Oberstadt verkauft er den beliebten Fest-Button. diesmal für zwei Euro, mit Gläschen Secco vom Bielig für vier Euro.
Der Bund der Selbstständigen (BdS) nutzt den Andrang so vieler auswärtiger Besucher für einen Verkaufsoffenen Sonntag. Von 12 bis 17 Uhr laden um die 15 Geschäfte in der Altstadt zum Bummeln ein.
Rolle rückwärts nur bei der Eröffnung: Die Verlegung ins Weindorf letztes Jahr hat sich nicht bewährt. Die Zeremonie mit den Weinhoheiten kehrt also an diesem Samstag, 11 Uhr, an den Stadtbrunnen zurück.
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