Mannheim. Gemütlich unter schattigen Bäumen verbrachten die Freunde des Vogelschutzvereins Gartenstadt im Waldvogelpark am Karlstern das Pfingstfest. Der Kleintierzucht- und Vogelschutzverein Gartenstadt-Neueichwald 1948 hatte zum Besuch eingeladen - und reichlich Speisen und Getränke aufgetischt. Schon früh saßen viele auf den Bänken auf der Wiese rund um die Volieren. „Diese wollen wir langfristig umgestalten und wieder mehr Raum den heimischen Waldvögeln gestatten“, sagte der Vorsitzende des Vereins, Tobias Schüpferling.
Bestes Wetter
„Das ist einfach nur schön hier. Es ist super gemütlich und familienfreundlich“ freut sich Gregor Zimnol aus Käfertal über den sonnigen Nachmittag. „Bei dem Wetter ist das alles entspannt, locker und lässig. Es ist einfach nur cool“, fügte er hinzu. „Das Bier schmeckt. Das Steak ist auch gut. Ich komme schon seit vielen Jahren hierher, weil ich in der Gartenstadt wohne“, freute sich auch Wolfgang Gerhard.
Auf einer kleinen Führung entlang der Vogelkäfige erfuhren Interessierte mehr über den Park und seine Bewohner. Der Verein pflegt und hegt das Gelände. Für den Zustand der Baulichkeiten ist die Stadt zuständig, der das Gelände gehört.
Elefanten und Giraffen
Zwischen 1976 und 1981 wurde der Vogelpark eingerichtet. Davor war an dieser Stelle ein Zoo. „Mit Elefanten und Giraffen und so“, erzählte Schüpferling. Der eigentlich als Kleintierzuchtverein gegründete Verein mit seinen rund 200 Mitgliedern unterhält die Vogelhäuser. Mittlerweile gibt es fünf kleinere und drei große Volieren, in denen die Vögel wohnen. Vor allem für kleinere Kinder sei der Bereich mit Wellensittichen und Kanarienvögel interessant. „Das sind Vögel, die in Gesellschaft leben, sehr schön singen und sich hier wohlfühlen“, so Schüpferling.
Diamantvogel, europäische Wachtel und Zebrafinken bewohnen eine nächste Vogelbehausung. Schon von weitem krächzte der lachende Hans und macht deutlich, wer an dieser Stelle wohnt. Verschiedene Fasane können beobachtet werden. „Die stammen alle aus Asien und gehören ursprünglich nicht in unsere Gegend hier“, so der Vereinsvorsitzende. „Die wollen wir langfristig durch heimische Vogelarten ersetzen.“ Aber das sei gar nicht immer einfach. Obwohl es Zusammenarbeiten mit anderen Vogelparks oder Zoos gebe, gäbe es nur wenig Nachkommen, die am Karlstern angesiedelt werden könnten.
Auch der Kolkrabe und damit der größte heimische Rabenvogel findet sich in einem anderen Vogelhaus. Ein Brutpaar sei einmal auf unbekannte Art in den Käfertaler Wald entwischt. „Seither gibt es hier auch wieder die schwarzen Gesellen, die ihre gefangenen Kollegen immer wieder mal besuchen, weiß Schüpferling.
Neues Bienenhotel
Der blaue Pfau stammt aus dem asiatischen Raum, wo er besonders an Höfen beliebt war, weil er Kobras davon abhielt in die Häuser der Bewohner zu gelangen, erzählte Falkner Schüpferling. Ein neu errichtetes Wildbienenhotel, das die Sänger des Siedlergesangvereins Freundschaft Käfertal gespendet haben, wird gerade von den ersten Bewohnern bezogen. Hier summte es ganz kräftig.
Eine Rundgangteilnehmerin wollte wissen, woher das Futter für die Vögel stamme. Das sei inzwischen ein Problem, da gerade Nachtgreifvögel wie Uhu oder Kauz vor allem tote Küken fressen würden, berichtete der Vereinsvorsitzende. Mittlerweile müsse diese Nahrung aus dem Ausland teuer eingekauft werden, so Schüpferling. Die Stadt gebe einen Futterkostenzuschuss. Aber den fehlenden Rest würden Sponsoren und Mitglieder beisteuern. „Den Vögeln hier geht es sehr gut. Die sind alle wohlgenährt“, ist Schüpferling sicher.
Kurze Zeit später waren einige der Rundgangteilnehmer am Essensstand zu finden. „Eine Wurst und ein Steak mit Brötchen haben wir uns jetzt verdient“, meinten sie und ließen es sich munden.
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