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Lange Nacht der Kunst und Genüsse in Mannheim: So wurde in den Stadtteilen gefeiert

Bei der Langen Nacht der Kunst und Genüsse in Mannheim konnten sich Besucher in verschiedenen Stadtteilen von Kultur, Kulinarik und Gemeinschaft begeistern lassen.

Von 
Bernhard Haas , Astrid Schwörer und Sylvia Osthues
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Im Laden MS – Performance 4 You von Rüdiger Steinmetz (rechts) interessierten sich die Besucherinnen und Besucher für Albert Veyels (links) kunstvolle Drechslerarbeiten. © Astrid Schwörer

Mannheim. Von ganz hoch im Norden bis tief in den Süden sind in diesem Jahr in Mannheim vor vielen Geschäften die roten Teppiche ausgerollt. Manche Eingänge sind zusätzlich liebevoll mit Kerzen geschmückt, damit auch jeder die richtige Tür findet. Überall werden bei der Langen Nacht der Kunst und Genüsse Gäste willkommen geheißen. Mit Musik, Getränken und Leckereien hat sich der Abend mittlerweile zu einem ganz lockeren Event gemausert, an dem alle ihre Freude haben. Was im Jahre 2004 in Sandhofen seinen Anfang nimmt, hat sich zu einem Magneten entwickelt, der gut und gerne rund 40.000 Besucher anlockt. 14 der 17 Stadtbezirke der Quadratestadt sind beteiligt, um das lebendige Stadtleben zu zeigen. Dabei legen die Vororte mittlerweile ihr Augenmerk verstärkt auf das Motto „Klasse statt Masse“. Deutlich wird das zum Beispiel in Friedrichsfeld.

Ute Zimmermann (von links), Maggi Kossan, Michaela Muck und Thomas Rittelmann haben das Fotostudio in ein Atelier verwandelt. © Bernhard Haas

In den Räumlichkeiten von Foto Rittelmann hatten sich gleich vier Friedrichfelder Geschäftsleute zusammengefunden, um den Besuchern einen genussreichen Abend möglich zu machen. Da bietet Michaela Muck Malerei aus verschiedenen Genres, mal Acryl auf Leinwand, mal Aquarell. Das Atelier Raumgefühl von Maggi Kossan hat ein Schaufenster mit Stühlen und Tischen schmuck voll gestaltet. Die Manufaktur von Ute Zimmermann hat Winterliköre aus dem eigenen Garten, Gewürze und Tees im Angebot, was die Gäste sehr gerne probieren. Und zu guter Letzt präsentiert Thomas Rittelmann faszinierende Fotografien und Porträts aus seinem Berufsleben. Gleich nebenan hat die Keramikmanufaktur Belle Façon von Anna Seelert, ihre Räume zu einem besonderen Kunst- und Genusserlebnis geöffnet.

In der Keramikwerkstatt „Belle Façon“ von Anna Seelert wurde kunstvoll gewerkelt. © Bernhard Haas

Mit einer Feier beim Kinderfriseur „Pippi“ Sabine wurde die Lange Nacht der Kunst und Genüsse in der Neckarstadt-Ost eröffnet. „Ich freue mich riesig, dass so viele da sind, das ist ein Ansporn für uns, nächstes Jahr wieder eine Lange Nacht zu veranstalten, um zu zeigen, wie schön unser Stadtteil ist“, erklärte Sabine Klotz, die die beliebte Veranstaltung zusammen mit Ehemann Armin Klotz organisiert und dazu auch selbst noch 2500 Flyer gedruckt und verteilt hatte. „Dieses Jahr war es noch schwieriger, die Leute zu motivieren, die viele Jahre dabei sind. Einige haben geschlossen. Doch Gott sei Dank haben wir 13 Geschäftsleute dafür gewinnen können“, erklärte Klotz.

Eröffnung der Langen Nacht in der Neckarstadt-Ost beim Kinderfriseur „Pippi“ Sabine durch Sabine und Armin Klotz ( 3. und 4. von links) und Bürgermeister Thorsten Riehle (rechts). © Sylvia Osthues

Thorsten Riehle, Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit, Soziales und Kultur, dankte den engagierten Einzelhändlern und Gastronomen auf der Haupteinkaufsstraße Lange Rötterstraße und den Nebenstraßen für ihr großes Programmangebot. „Die Situation ist schwierig geworden für die Unternehmen, weshalb die Geschäftsleute viel mehr Einsatz brauchen“, sagte Riehle. Er versprach, die Stadt werde sie unterstützen. Mit einem Glas Sekt wurde angestoßen auf den gelungenen Auftakt, bei dem gleichzeitig das zehnjährige Jubiläum von Kinderfriseur „Pippi“ Sabine gefeiert wurde - mit einem buntem Markttreiben, Kinderprogramm, einer Lesung von Kira Kimmelmann aus ihrem Buch „Rosa Immergrün“, einer großen Tombola, Gesang von Miss Carolyn und leiblichen Genüssen.

Eichbaum-Brauerei stellt sich vor und Fotoausstellung eröffnet neue Sicht auf Mannheim

Erstmals zur Langen Nacht hatten Miles und Sarah Bührer ihr Eichbaum-Brauhaus in der Käfertaler Straße geöffnet: „Die Lange Nacht ist für uns eine gute Gelegenheit, uns zu präsentieren und vorzustellen, und für die Gesellschaft ist das mal was anderes“, meinte Miles Bührer. Von Anfang an dabei ist Annette Lehr, Inhaberin vom MaroDoro in der Lange Rötterstraße, wo eine Fotoausstellung von Laura Brenneisen eine neue Sicht auf Mannheim eröffnete. „Es gibt viele Besucher, die immer wieder kommen, aber auch Besucher aus anderen Stadtteilen, und es macht viel Spaß“, sagte Lehr. „Die Lange Nacht ist ein schönes Gefühl von Gemeinschaft und bietet auch die Gelegenheit, mal in andere Stadtteile zu schauen“, sagte Besucherin Nathalie Jacobi aus Wallstadt.

Mit 21 Veranstaltungsorten gehörten die Schwetzingerstadt und die Oststadt zu den Spitzenreitern bei der diesjährigen Langen Nacht. Live-Musik, Köstlichkeiten aus aller Welt und viele Deko- und Geschenkideen lockten zahlreiche Besucher zu altbekannten Hotspots wie Die kleine Metzgerei, Fisch Vogelmann oder Wohnhunger, aber auch zu den neuen Adressen. Sie habe die Eröffnung ihres Conceptstores Solo in der Seckenheimer Straße extra auf die Lange Nacht gelegt, erklärte Inhaberin Sabine Mosmann. Und der Erfolg gab ihr Recht: Die Besucher strömten in den kleinen Laden, wo zur Live-Musik von Katja Friedenberger (Gesang) und Frank Schulze Brüggemann (Gitarre) ausgewählte Accessoires, bezaubernde Geschenkideen und edle Kostbarkeiten aus der Genusswelt angeboten wurden.

„Die Lange Nacht ist eine gute Gelegenheit, das Angebot im Stadtteil kennenzulernen, aber auch, die Nachbarn zusammenzubringen“, fand Monica Ruppert aus Frankfurt. Udo Reischenbach aus Ludwigshafen schwärmte: „Die Lange Nacht ist toll, man kann sich in Ruhe umschauen und es gibt viele schöne Gespräche.“

Auch Basoni Wein & Genuss am Schwetzinger Platz hatte den roten Teppich für seine Gäste ausgerollt. © Sylvia Osthues

Bei Basoni Wein & Genuss am Schwetzinger Platz genossen Roberto Grammatico vom Lindenhof und seine Freunde Cocktails und Antipasta zu stimmungsvoller Musik. Die Inhaberinnen, Lara und Luana Basoni, freuten sich über den regen Zuspruch: „Wir sind guter Dinge.“ Auch die teilnehmenden Geschäftsleute in der Oststadt, wie beispielsweise das Bootshaus am Neckarufer oder Stefan's Bar in der Berliner Straße, profitierten vom Besucherzuspruch. Das Thema Nachhaltigkeit spielte ebenfalls eine Rolle bei der Langen Nacht, beispielsweise in der Musterwohnung der Klimaschutzagentur, die seit ihrer Eröffnung in der Nähe des Hauptbahnhofs zum ersten Mal mitmachte, wie Caroline Golly erklärte. „Dass die Lange Nacht die Stadtteile mal in den Vordergrund rückt, ist für Mannheim schon was Besonderes, und, dass die Klimaschutzagentur dazu beträgt, ist für alle schön“, fand Erste Bürgermeisterin Diana Pretzell.

Für ein Highlight bei der Langen Nacht der Kunst und Genüsse sorgte der Mannheimer Automobil Club am Friedensplatz mit einer Ausstellung des Motorsportkünstlers Uli Ehret, der „Sportler der Kurpfalz in Aquarell“ zeigte, und dazu eine Ausstellung mit historischen Sportwagen und Motorrädern. „Wir wollten mal was Neues machen, dabei sein bei der Langen Nacht und unseren Club vorstellen, wir sind sehr zufrieden mit dem Zuspruch“, sagte der Vorsitzende, Harald Andres.

Am City Airport Mannheim in Neuostheim reißt die lange Schlange der erwartungsvollen Besucher vor der Abflughalle den ganzen Abend nicht ab. © Sylvia Osthues

Krönender Abschluss für die vielen Besucher am City Airport Mannheim in Neuostheim, wo ein Einblick in die innovative Technologie der Elektrofliegerei gewährt wurde, waren die Fahrten in Fahrzeugen der Flugplatz-Feuerwehr über die beleuchtete Start- und Landebahn. „Hier steppt der Bär, so viele Besucher gab es hier noch nie bei der Langen Nacht“, sagte Stadtrat Chris Rihm, der als Mitglied der DLRG die Kistenrutsche für Kinder betreute. Franziska Griebel aus Käfertal und ihre Tochter Sophie (11) waren „begeistert vom abwechslungsreichen Angebot für jedes Alter“.

Die Veranstalter bei „Mal anders reisen. © Bernhard Haas

In Sandhofen fand die Eröffnung der Langen Nacht der Kunst und Genüsse traditionsgemäß auch bei der 21. Auflage wieder in den Räumen der Volksbank statt. Antje Geiter als Vertreterin des „Stiftungsnetzwerkes der Metropolregion Rhein-Neckar“ hielt die Eröffnungsrede, in der sie zunächst ihre Verbundenheit mit dem Mannheimer Norden bekundete, war sie doch zehn Jahre lang Chorleiterin der Aurelia. Sie betonte die Wichtigkeit des Zusammenhaltes in der Gesellschaft. Vereine würden sich immer mehr zu Dienstleistungsunternehmen entwickeln, was auch immer neue Herausforderungen mit sich bringe. „Bleiben sie aktiv und unterstützen sie die Arbeit in Vereinen und Verbänden und helfen sie der lokalen Wirtschaft“, so Geiter. Es lohne sich, dafür zu kämpfen, sagte die Vertreterin des Netzwerkes, in dem sich nach ihren Angaben mittlerweile rund 300 Stiftungen zusammen geschlossen haben.

Gewerbeverein Sandhofen unterstreicht Zusammengehörigkeitgefühl

Zuvor hatte Reinhard Steinfurth als Vertreter des Gewerbevereins Sandhofen unterstrichen, dass die Lange Nacht inzwischen mehr als nur eine Veranstaltung geworden ist. Vielmehr unterstreiche sie, dass Wirtschaft, Kultur und Gemeinschaft kein Widerspruch seien, sondern ein Gefühl der Zusammengehörigkeit vermittelten. Er zitierte Theodor Heuß mit den Worten: „Kultur ist nicht alles, aber ohne Kultur ist alles nichts“. Thomas Fleck, der Vorsitzende der Volksbank, wünschte allen Besuchern viel Freude bei der Veranstaltung, die neben Kultur auch Kulinarisches zu bieten hatte.

Stephanie Maria Dumke zeigt ihre Kunst. © Bernhard Haas

Das war gleich um die Ecke zu sehen. Im großen Innenhof von Foto Meschnig gab es Flammkuchen. Drinnen hatte die Künstlerin Stephanie Maria Dumke ihre Werke ausgestellt, die sie bereitwillig dem Publikum erklärte. „Tolle Bilder“ fand ein Besucher aus Viernheim. Insgesamt 18 Geschäfte und Institutionen beteiligten sich in Sandhofen an der langen Nacht. Sicherlich der nördlichste Teilnehmer war Wilken Mampel, der mit vielen Helfern seine Reithalle in eine Künstlerwerkstatt verwandelt hatte. 17 Aussteller hatten sich daran beteiligt. Zur Stärkung gab es 20 Liter Kartoffelsuppe, die zusammen mit 300 Dampfnudeln an den Gast gebracht wurden. Für die musikalische Unterhaltung sorgte dort das Duo „Die Zwee“, die in der Halle ordentlich einheizten.

Die Kirche St. Bartholomäus zeigte sich in einem ganz besonderen Licht. © Bernhard Haas

Mal Anders Reisen zeigte unter anderem Holzarbeiten von Bastelopa Erich Kaulea, Epoxidharzkunst von VanjArt. Als Genuss wurden Sekt und verschiedene Cocktails von „Mannem Vorne“, serviert. Im Hof bewirtete der Wassersport-Verein mit wärmendem Glühwein. „Der schmeckt ja überraschend gut“, freute sich der Sandhofer Hubert Becker über das Getränk. Andere Besucher suchten eher die Ruhe, die sie in der Kirche St. Bartholomäus fanden. Zu Orgelspiel oder ruhigerem Gesang konnte sichtlich entspannt werden. „Das war doch mal schön angenehm, so ganz anders als die Hektik und der Trubel, der ansonsten herrscht“, meinte ein Ehepaar aus Lampertheim, die unterstrichen, dass dieser Tag sei Jahren fest in ihrem Kalender verankert ist. Weil man da ins Gespräch komme und sich alle Zeit nehmen. Gerhard Engländer, der als Vater der Idee der Langen Nacht gilt, freute sich: „Jetzt, da ich kein Geschäft mehr habe, kann ich endlich mal schauen, was die anderen machen.“

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Livemusik in vielen Geschäften, Kunst an ungewöhnlichen Orten und Leckereien in allen Variationen – auch im Mannheimer Osten gab es viel zu erleben und zu probieren. In den Läden konnten die Besucherinnen und Besucher in Ruhe stöbern und einkaufen und dabei kulinarische Häppchen genießen.„Feudenheim hat nicht nur das größte Stadtteilfest, jetzt haben wir auch die höchste Teilnehmerzahl bei der Langen Nacht“, freute sich Walter Ampersberger, Vorsitzender des Gewerbevereins, bei der Eröffnung bei Hartmann Elektrotechnik.

33 Teilnehmende bei der Langen Nacht der Kunst und Genüsse in Feudenheim

Mit 33 Teilnehmenden könne Feudenheim einen stadtweiten Rekord vermelden. „Wir sind stolz auf unseren Einzelhandel und unser Handwerk“, bekräftigte der SPD-Landtagsabgeordnete Boris Weirauch und rief dazu auf, die Gewerbetreibenden vor Ort zu unterstützen. Der Abend sei eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und Geschäfte anzubahnen.

Der Kulturtreff Feudenheim hatte den Künstler Bernd Gerstner zu Gast. „Die Faust-Zitate sind mir immer wieder begegnet, ich musste sie künstlerisch umsetzen“, erläuterte er zwei Bilder mit Motiven aus Goethes Literaturklassiker. Ein paar Häuser weiter stellte Nadine Becker ihre abstrakte Leinwandkunst bei Kurzwaren Heike aus. Sie sei nicht auf einen bestimmten Stil festgelegt, sagte de Hobbymalerin. „Ich teste mich durch verschiedene Techniken mit Acrylfarbe, die Stimmung entscheidet.“

Bei „Mode und Kurzwaren Heike“ erläuterte Künstlerin Nadine Becker den Besuchern ihre Technik mit Strukturpaste. © Astrid Schwörer

Barbara Waldkirch hat ihre Buchhandlung jedes Jahr bei der Langen Nacht geöffnet. „Manche kaufen gezielt ein, weil sie an diesem Abend Zeit haben, andere wollen sich nur umschauen“, hatte sie beobachtet. In ihren Räumen informierte Ulrike Schaller-Scholz-Koenen über ihr Kunstprojekt „Frische Luft für alle – der Mannheimer Freiraumtyp“.

Die Liebe zum Holz ist bei Albert Veyel schon berufsbedingt. Bei MS – Performance 4 You hatte der Tischler eine Auswahl an Drechslerarbeiten mitgebracht. „Ich fertige von kleinen Schalen bis zu Spielzeug alles an“, berichtete er und führte zwei Gästen seine filigranen Schreibgeräte vor. Versteckt im Hinterhof in der Scharnhorststraße zeigten Hannah Moser und ihr Vater Ralf bei „Ateliers im Delta“ eigene Werke. „Uns gibt es schon ewig hier, aber kaum ein Feudenheimer kennt uns. Mit unserer Beteiligung wollen wir bekannter werden“, so die Künstlerin.

Die Band „Lucky Mushrooms“ rockte in Wallstadt das Radstudio Küttner. © Astrid Schwörer

Reges Treiben herrschte in Wallstadt. Entlang der Mosbacher Straße und der Römerstraße schlenderten die Besucherinnen und Besucher von einem Geschäft zum nächsten. Im Schollmeierhof standen die Menschen bei einem Glas Wein und angeregten Gesprächen zusammen und feierten bis in den späten Abend. Michael Penczek, der örtliche Vorsitzende des Bundes der Selbständigen, war zufrieden mit der Beteiligung der 15 Unternehmen. „Man kommt locker mit den Menschen ins Gespräch, das steht heute im Vordergrund“, stellte er fest.

Im Radstudio Küttner spielten sich die „Lucky Mushrooms“ durch die Rockklassiker der letzten Jahrzehnte. Thomas Küttner hat den Laden erst Anfang Oktober übernommen und meinte: „Das ist eine gute Gelegenheit, zu zeigen, dass es mit dem Geschäft weitergeht.“ Im Stadtteil Vogelstang konzentrierte sich das Geschehen auf den Bürgersaal, in dem sich Vereine und Institutionen präsentierten. In Käfertal lockte die Freiwillige Feuerwehr vor allem Familien an.

Zur 21. Auflage der Langen Nacht der Kunst und Genüsse gab es im Mannheimer Süden viel Bewährtes, aber auch einiges Neues zu entdecken. Die offizielle Eröffnung mit Staatssekretärin Elke Zimmer fand im vollbesetzten Modehaus Baro statt, mit etwas Verspätung, denn die Neckarauerin war von Stuttgart angereist. Sie bedankte sich herzlich für die Einladung, sprach über die besondere Lage Neckaraus, betonte die Vielfalt im Stadtteil, und warb um das Einkaufen vor Ort. Bruno Hodapp, stellvertretender Vorsitzender der GDS, unterstrich die Vorteile des Einkaufens vor Ort, die ein Erleben mit allen Sinnen erlauben, inklusive Beratung. Geschäftsführerin Nadine Lössl gab einen Einblick in die Historie des Geschäftes, das sich von der ursprünglichen Schmiede nun zum Modehaus gemausert hat. Entsprechend folgte nun die erste Modenschau des Abends, „ vom Aufstehen bis zur Partynacht“.

In St. Jakobus luden der rote Teppich und die Kerze zum Eintritt ein. Hier wurden letzte Vorbereitungen getroffen, die Atmosphäre war jedoch sehr freundlich, die Kunstausstellung mit Bildern von Bärbel Held inspirierend. In der gegenüberliegenden Matthäuskirche wurde noch zum inklusiven Theaterstück „Die Nachtarme“ geprobt.

Shuttlebus auf die Rheinau wurde wenig genutzt

Der Hotspot im Hof von „Rauch und Torf“ und „Weinkistl“ war von Beginn an sehr gut besucht. Erstmals dabei war in diesem Jahr das Tattoostudio Tribal Manufaktur, das mit Prosecco und einer Tombola lockte. Die Weiterfahrt auf die Rheinau mit dem Shuttlebus war sehr bequem. Schade, dass dieses Angebot so wenig genutzt wurde. Metzgerei Hertel hatte Vieles zu bieten, von Frikadellenbrötchen über Gulaschsuppe bis zu frischen Waffeln. Gegenüber in der Pizzeria Da Salvo konnte man neben italienischer Musik, Glühwein und heißem Aperol auch frisch zubereitete Arancini, unterschiedlich gefüllt, genießen.

Das kleine Geschäft „Die Palme“, lud mit Glühwein und Prosecco ein. Wunderbare Blumenarrangements sind hier ebenso zu finden wie eine große Auswahl an Kerzen sowie Vasen. Ein großes Publikum gab es hier nicht zuletzt, da der „Pfingstbergblues“ im Inneren tobte. Henning Jacobsen und Uwe Regener brachten mit bekannten Oldies die Gäste zum Mitsingen.

Henning Jacobsen und Uwe Regener am Mikrofon. © Christina Riedel

Zurück Richtung Lindenhof ging es mit einer der historischen Straßenbahnen, die ebenso wie die Shuttlebusse den ganzen Abend kostenlos genutzt werden konnten. Erste Station war der Seniorenservice am Lanzgarten, der mit einer beeindruckenden Ausstellung von Portraits der Künstlerin Fiona Diago lockte. Im Foyer duftete es nach Thai-Curry, die musikalische Begleitung lud zum Verweilen ein.

Die Meerfeldstraße bot kaum ein Durchkommen. Fast alle Geschäfte hatten geöffnet, an vielen Stellen gab es Livemusik. Der Stadtteil ist seit Jahren für sein großes Angebot in dieser Novembernacht bekannt. Bei Immotzion Immobilien konzertierten Jon Darc und Lars Mangold mit ansprechender Musik, jedoch sehr eigenwilligem Stil. Der Tischkicker vor „Villa Lindenhof“ war den ganzen Abend belegt. Am Kaffeeladen konnte man Kürbiscremesüppchen, schokolierte Obstspieße, heißen Kakao, Eierlikörpunsch oder Feuerzangenbowle genießen. Inhaber Wolfgang Zumkeller war der erste, der sich hier vor 15 Jahren an der Langen Nacht beteiligte.

Im Laden MS – Performance 4 You von Rüdiger Steinmetz (rechts) interessierten sich die Besucherinnen und Besucher für Albert Veyels (links) kunstvolle Drechslerarbeiten. © Astrid Schwörer

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