Käfertal. Der Habichtplatz war über Jahrzehnte hinweg ein wichtiger, wenn auch oft wenig beachteter Teil des Käfertaler Alltags. In den Nachkriegsjahren wurde die freie Fläche im Winter gerne als improvisierte Schlittschuhbahn genutzt – Kinder aus der Umgebung fuhren auf zugefrorenem Wasser zwischen den Häuserzeilen. Im August diente der Platz als Veranstaltungsort für die traditionelle Käfertaler Kerwe, mit Fahrgeschäften, Buden und Musik. Später versuchte man, den Habichtplatz als Wochenmarktstandort zu etablieren – ein Unterfangen, das nur vorübergehend funktionierte.
Trotz seiner zentralen Lage blieb der Platz lange untergenutzt und versiegelt – bis jetzt. Mit der aktuellen Umgestaltung ist aus dem oft grauen, funktionalen Platz ein grüner Mittelpunkt geworden, der nicht nur als Aufenthaltsort, sondern auch als identitätsstiftendes Zentrum des Stadtteils fungieren soll.
Stadt Mannheim investiert eine Million Euro in den Habichtplatz
Nach gut acht Monaten Bauzeit ist aus der einst grauen Asphaltwüste ein einladender grüner Ort entstanden – mit Rasenflächen, schattenspendenden Bäumen, barrierefreien Wegen und Sitzgelegenheiten. Oberbürgermeister Christian Specht eröffnete den Platz gemeinsam mit der Ersten Bürgermeisterin Diana Pretzell und Bürgermeister Ralf Eisenhauer. „Der neue Habichtplatz macht Käfertal klimaresilienter – und menschlicher“, sagte Specht.
Wo vorher ein asphaltierter Platz war, ist jetzt ein Park entstanden. Mit Sitzbänken, einer Rasenfläche zum Spielen und Entspannen und mit Pflanzbeeten, die die Grünfläche von den umliegenden Straßen abgrenzen. Auf barrierefreien Wegen lässt sich der Platz überqueren. Die alten Bäume blieben erhalten, sieben weitere werden bis April 2026 gepflanzt.
„Der neue Habichtplatz macht den dicht bewohnten Stadtteil Käfertal klimaresilienter: An heißen Sommertagen ist er mit seinen Grünflächen eine kühle Oase für die Bewohnerinnen und Bewohner, die sich auch auf die umliegende Bebauung auswirkt. Und bei Gewittern kann der Regen auf dem Platz versickern, statt wie bisher in die Kanalisation zu fließen“, erklärte Specht. „Für die Entsiegelung und Neugestaltung des Platzes haben wir mit großer Unterstützung von Bund und Land rund eine Million Euro investiert.“
Umgestaltung des Habichtplatzes soll Mannheimer Stadtteil klimaresilienter machen
„Mit der Neugestaltung des Habichtplatzes ist eine grüne und klimafreundliche Mitte in Käfertal entstanden, die für alle Bewohnerinnen und Bewohner einen Ort der Begegnung, des Verweilens und der Erholung schafft. Dieser Platz ist mehr als nur eine schöne Grünfläche – er ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz unseres Stadtklimas und zur Anpassung an die steigenden Hitzetage in unserer Stadt“, so Diana Pretzell.
Besonders an heißen Sommertagen sei der Platz nun eine kühle Oase mitten im dicht bebauten Stadtteil. „Regen kann hier wieder im Boden versickern, statt die Kanalisation zu belasten. Und das wirkt sich auch positiv auf das Mikroklima der Umgebung aus.“ Gleichzeitig betonte Specht augenzwinkernd, wie viel Herzblut und Humor in der Umgestaltung steckt – etwa beim neu gestalteten Stromverteilerkasten, der nun als kunstvolles Element in das Platzbild integriert ist.
Der Habichtplatz ist heute nicht nur schöner, sondern auch klüger gestaltet.
Die Stadt investierte wie genannt rund eine Million Euro in das Projekt. Möglich wurde dies auch durch Zuschüsse von Bund und Land Baden-Württemberg: 60 Prozent der Kosten werden im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ getragen. Die Maßnahme ist Teil der städtebaulichen Erneuerung „Käfertal Habichtplatz/Reiherplatz“, in deren Rahmen unter anderem auch der benachbarte Reiherplatz umgestaltet und denkmalgeschützte Wohngebäude der GBG umfassend saniert werden.
„Der Habichtplatz ist heute nicht nur schöner, sondern auch klüger gestaltet“, so Bürgermeisterin Pretzell. „Er verbindet Aufenthaltsqualität mit Klimaschutz und sozialer Teilhabe.“ Der Platz sei künftig ein Ort der Begegnung, des Verweilens, der Erholung – und ein Symbol für nachhaltige Stadtentwicklung.
Habichtplatz: Von Anfang an mit den Menschen geplant
Ein zentrales Element des Projekts war die Beteiligung der Käfertaler Bevölkerung: Der Entwurf für die Neugestaltung wurde öffentlich vorgestellt, diskutiert und daraufhin angepasst. „Beteiligung lohnt sich“, betonte Bürgermeister Ralf Eisenhauer. „Die Ideen aus der Nachbarschaft haben den Platz bereichert – und zeigen, wie gut Stadtplanung im Dialog funktionieren kann.“
Für die Planung verantwortlich zeichnete ein Team des Stadtraumservice Mannheim gemeinsam mit dem Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung. Neben der fachlichen Qualität wurde hier auch Wert auf gestalterisches Feingefühl gelegt: So wurde der bisher störend wirkende Stromverteilerkasten nicht einfach versteckt, sondern auf originelle Weise in die neue Platzgestaltung eingebunden.
Farbe statt Beton: Umschaltkasten als Blickfang
Specht würdigte gemeinsam mit dem Team der Stadtverwaltung die künstlerische Verwandlung des Stromverteilerkasten. Die künstlerische Gestaltung greift Naturmotive und die neue Funktion des Platzes als grüner Begegnungsraum auf und bringt so zusätzlich Farbe und Identität in den Stadtraum.
Die Gestaltung des Kastens wurde von einem Team des Stadtraumservice Mannheim übernommen, die bereits an mehreren städtischen Projekten mitgewirkt hat. Ihr Entwurf zeigt abstrahierte Pflanzenmotive, bunte Linienführungen und tierische Silhouetten, die sich harmonisch in die neue Platzgestaltung einfügen. – als kleine künstlerische Meisterleistung, wie nicht wenige Besucher bei der Eröffnung schmunzelnd bemerkten.
Auch das namensgebende Wappentier des Platzes wurde nicht vergessen: Ein stilisierter „Habicht“ ziert jetzt gut sichtbar den Platz und erinnert an die besondere Identität dieses Orts.
Umgestaltung des Habichtplatz in Mannheim: Käfertal atmet auf
„Endlich mehr Grün in der Betonwüste!“ – so brachte es eine Anwohnerin bei der Einweihung auf den Punkt. Der neue Habichtplatz steht für eine zukunftsgerichtete Stadtentwicklung, bei der ökologische, soziale und gestalterische Aspekte Hand in Hand gehen. Und vor allem: für einen lebendigen Stadtteil, der seine Mitte wiedergewonnen hat.
Die Planung für den neuen Habichtplatz ist ein Gemeinschaftswerk des Stadtraumservice Mannheim und des Fachbereichs Geoinformation und Stadtplanung. Menschen aus Käfertal haben den Vorentwurf kommentiert, daraufhin wurde er überarbeitet. Im Juli 2024 hatte der Gemeinderat den Umbau dann beschlossen.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-stadtteile-habichtplatz-in-mannheim-kaefertal-neue-gruene-mitte-des-stadtteils-ist-fertig-_arid,2318991.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/kaefertal.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html