Verkehr

Fehler beim Rückbau der Mannheimer Buga-Anwohnerparkzonen

Verwunderung und Entsetzen in Neuostheim. In dem Mannheimer Stadtteil sollen plötzlich in einem Bereich Parkscheiben Pflicht sein, wo sie das vor der Buga noch nie waren. Das steckt dahinter

Von 
Steffen Mack
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Schilder wie dieses stehen plötzlich an ungewohntem Ort. © Steffen Mack

Mannheim. Der Anblick in seiner Straße hat Almer Podbicanin fassungslos gemacht. „Über Nacht war da plötzlich eine Parkzone“, berichtet dem „Mannheimer Morgen“ der Leser aus Neuostheim. „Und keiner weiß warum.“

Man dürfe nur noch mit Parkscheibe maximal zwei Stunden seinen Wagen abstellen. Das gelte montags bis sonntags jeweils von 10 bis 18 Uhr. Und Anwohner-Parkausweise - wie während der Bundesgartenschau - könnten die hier lebenden Menschen nicht mehr bekommen.

Vier Blöcke von Parkscheiben-Pflicht in Neuostheim betroffen

Im westlichen Teil der Dürerstraße hin zum Carl-Benz-Stadion habe es zwar schon vor der Buga eine Parkscheiben-Pflicht gegeben, erzählt Podbicanin. Im Osten hin zum City-Airport hin, wo er wohne, jedoch nicht. Die unerklärliche Neuerung gelte für vier Blöcke. Nach seiner Schätzung könnten davon etwa 60 bis 70 Haushalte betroffen sein.

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Erschwerend hinzu komme, dass die neuen Schilder großteils gar nicht in der Dürerstraße stünden, sagt der Leser. Die beginnende Parkzone werde vorwiegend auf den Verbindungsstraßen von der Seckenheimer Landstraße her ausgewiesen. Viele Anwohner hätten sie nicht gleich bemerkt und würden daher kalt erwischt. Er habe schon einige Bußgeldbescheide an Autos gesehen. Seine Nachbarin habe wenigstens nur eine Verwarnung bekommen.

Stadt Mannheim richtet Parkzone falsch ein

Auf Anfrage kann Adnan Werning, Büroleiter von Verkehrsbürgermeister Ralf Eisenhauer, für Aufklärung sorgen. Demnach handelt es sich um ein Versehen. Nach der Buga seien alle Anwohnerparkzonen aufgehoben worden. „Ausgenommen hiervon sind Bereiche, in denen bereits vorher ein Kurzzeitparken mit Parkscheibe angeordnet war, unter anderen die Dürerstraße in Neuostheim.“ Die dortige Zone habe man allerdings beim Rückbau räumlich falsch eingerichtet, erläutert Werning. „Dies wird gerade auf den ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Der entsprechende Dienstleister ist bereits beauftragt.“

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Als Podbicanin das hört, ist er erleichtert. „Ich hätte keine Probleme damit gehabt, wenn wir hier weiter Anwohnerparkausweise wie bei der Buga bekommen hätten.“ Das habe recht gut funktioniert. Doch plötzlich tagsüber von montags bis sonntags Autos nur noch mit Parkscheibe für maximal zwei Stunden auf der Straße abstellen zu dürfen, wäre für die Betroffenen schon sehr hart.

Ordnungsamt verlangt bei Parkverstößen keine Bußgelder

Aber was ist mit den Strafzetteln? Da gibt Stadtsprecherin Désirée Leisner Entwarnung: Das Ordnungsamt habe vor Versand der Bußgeldbescheide von der irrtümlich aufgestellten Beschilderung in der Dürerstraße erfahren. „Deshalb werden hier keine Bußgelder fällig.“

Das Parken ohne Parkscheibe kann bis zu 40 Euro kosten. Für den Fall, dass jemand schon bezahlt hat, wäre es vermutlich recht aussichtsreich, sein Geld zurückzuverlangen.

Schon damals Kritik an Buga-Parkregeln besonders in  Feudenheim

Zur Gartenschau im vergangenen Jahr wurden rund um den Luisenpark und Spinelli sogenannte Anwohnerschutzzonen eingerichtet, für die man spezielle Parkausweise brauchte. Nicht alle Menschen waren darüber indes beglückt, vor allem nicht in Feudenheim.

Seit dem Buga-Ende im Oktober sind die Zonen aufgehoben. Entsprechende Schilder wurden nach und nach abgebaut, doch eben auch einige andere erneut aufgestellt. Dort, wo vorher Kurzparkzonen waren. Neben der Dürerstraße betrifft das nach Angaben der Stadt die Feudenheimer Hauptstraße und den Gerd-Dehof-Platz in Neuhermsheim. Dabei seien „geringfügige Abweichungen möglich“. In Neuostheim war es nun indes ein bisschen arg viel.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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