Bis Ende März soll alles fertig sein: In Feudenheim werden derzeit etwa 490 neue Verkehrszeichen aufgestellt, dafür 150 den neuen Regelungen widersprechende Schilder demontiert. Damit bereitet die Stadtverwaltung die Einführung der Anwohnerparkzone während der Bundesgartenschau vor.
In Neuhermsheim, Neuostheim, Käfertal-Süd und im Rott sind die Arbeiten bereits abgeschlossen. In Feudenheim, wo das Parkkonzept besonders heftig umstritten ist, hat die Stadt die Montage der Schilder ganz nach hinten geschoben – bis kurz vor Inkrafttreten.
900 Verkehrszeichen gesamt
In allen betroffenen Stadtteilen zusammen gibt es rund 560 neue Schilderstandorte mit 900 Verkehrszeichen. 400 Verkehrszeichen werden demontiert. Meistens fehlen noch die Ergänzungen, welche Bewohnerparkausweise im entsprechenden Bereich gültig sind – denn dafür gibt es ja spezielle Zonen. Doch dies werde noch bis zum Beginn der Bundesgartenschau ergänzt, versichert der Sprecher des zuständigen Dezernats für Umwelt und technische Betriebe. Mit Ende der Bundesgartenschau werde die Beschilderung wieder in den ursprünglichen Zustand zurückgebaut, so der Sprecher. Laut Gemeinderatsbeschluss ist die Anwohnerparkregelung in den Stadtteilen bis zum Ende des sommerlangen Fests am 8. Oktober befristet.
Derzeit gelten die Schilder auch noch gar nicht, sondern erst ab beginn der Bundesgartenschau am 14. April und auch da nur von 9 bis 18 Uhr. Man habe daher die entsprechenden Verkehrszeichen zunächst noch verhüllt. Teilweise fehlen die blauen Plastiksäcke aber. Ob sie von den Mitarbeitern der Stadt vergessen oder abgerissen wurden, ist unklar. Der Stadt sind auch „bisher keine Vandalismus-Schäden bekannt“, so der Sprecher – diese Redaktion hat aber Kenntnis von umgestürzten und beschmierten Schildern.
Für Verwirrung bei einigen Anwohnern hat gesorgt, dass sie nach den bisher veröffentlichten Karten der Stadtverwaltung davon ausgingen, in der Anwohnerparkzone zu leben – die Schilder nun aber anders platziert wurden. „Es gab ein bis zwei Stellen, die nachgebessert wurden“, erklärt dazu der Sprecher des Dezernats. Die Skizzen zu den Abgrenzungen der Bewohnerparkzonen auf der Internetseite der Stadt seien nur „konzeptionell und fußen auf einem sehr großen Maßstab“, sie stellten aber „keine Ausführungspläne dar und sind damit nur Orientierungen“. Wo dann tatsächlich das jeweilige Schild montiert werde, müsse „immer individuell vor Ort entschieden werden, da auf verschiedene Vorgaben oder auch Gegebenheiten Rücksicht genommen werden muss. Jeder Pfosten und jedes Schild seien „eine Einzelentscheidung“ und es sei „nicht möglich, die Standorte bereits vorher explizit festzulegen“, erklärt dazu die Stadt.
Sinn des aufwendigen Schilderwalds ist, dass während der Bundesgartenschau die Straßen nicht von Besuchern, welche die Parkgebühren sparen wollen, blockiert werden. „Dieser Parkraum soll den Anwohnern vorbehalten bleiben“, so die Stadt, die daher kostenlose Bewohnerparkausweise erhalten. Sie können digital über das Bürgerportal der Stadt Mannheim bestellt werden. Dafür benötigt man lediglich eine gültige E-Mail-Adresse. Nach der Antragstellung erhält man eine Benachrichtigung per E-Mail. Dann kann man seinen Bewohnerparkausweis herunterladen, ausdrucken und speichern. Wir empfehlen, den Bewohnerparkausweis zu speichern, damit man ihn jederzeit erneut ausdrucken kann.
Wer das Internet nicht nutzen möchte oder kann, erhält seinen Bewohnerparkausweis auch persönlich bei einem Bürgerservice. Termine können unter www.mannheim.de/terminreservierung oder telefonisch über die Behördennummer 115 vereinbart werden. In dieser Übersicht findet man die Öffnungszeiten aller Bürgerservices. Eine Antragstellung per E-Mail oder Post ist nicht möglich. Fragen beantwortet die Stadt aber über die E-Mail-Adresse 33.bewohnerparken@mannheim.de.
Zeitraum beschränkt
Zusätzlich zu Anwohnern haben – als Ergebnis insbesondere eines Vorstoßes vom Gewerbeverein Feudenheim – gemäß Gemeinderatsbeschluss Gewerbetreibende in Feudenheim, Neuostheim, Neuhermsheim und Käfertal-Süd/Rott die Möglichkeit, pro Betrieb jeweils zwei Ausnahmegenehmigungen zu beantragen. Mit ihnen kann man auch in einer Anwohnerzone parken, wen man nicht Bewohner mit Erstwohnsitz ist. Die Ausnahmegenehmigungen werden kostenlos zur Verfügung gestellt und sind auf den Zeitraum der Bundesgartenschau beschränkt. Ebenso erhalten Bewohner dieser Stadtteile für den Zeitraum der Bundesgartenschau pro volljährigem Haushaltsmitglied bis zu 20 Tagesparkscheine – und das unabhängig davon, ob ein Fahrzeug im Haushalt vorhanden ist oder nicht. Damit sei, so die Stadt, gewährleistet, dass auch Besuch von auswärts in der Bewohnerparkzone parken könne.
Keine Lösung gibt es bisher für die Beschäftigten von InFamila, der in Feudenheim einen Kindergarten, zwei Kindertagesgruppen und zwei Schulkindbetreuungen anbietet und zudem seinen Vereinssitz hat. Er machte bei der Bezirksbeiratssitzung auf sein Problem aufmerksam, dass die meisten der über 30 Angestellten aus dem Umland, teils aus der Pfalz, anreisen und ihre Autos nicht mehr in Feudenheim parken dürfen. Bürgermeister Ralf Eisenhauer (SPD) empfahl ihnen, sie sollten den Öffentlichen Nahverkehr nutzen. Der Verein fürchtet nun, angesichts des Fachkräftemangels diese Mitarbeiter einfach zu verlieren und nicht ersetzen zu können. Er fordert eine Gleichbehandlung mit Handwerkern und Gewerbetreibenden, die ja pro Betrieb zumindest zwei Parkausweise erhalten. Laut Bürgermeister Eisenhauer fällt aber Kinderbetreuung nicht unter die Kategorie Gewerbebetrieb.
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