Anwohnerschutzkonzept

In Mannheimer Buga-Parkzonen 581 Bußgelder in nur fünf Tagen verhängt

18 Autos wurden abgeschleppt, 581 Buga-Besucher müssen jeweils mindestes 25 Euro Bußgeld zahlen - die Stadt Mannheim macht bei unberechtigt Parkenden jetzt Ernst. Verwunderung gibt es aber um die Feudenheimer Talstraße

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Steffen Mack
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Stefanie Feist (l.) und Christiane Säubert vor der Zufahrt aufs Buga-Gelände in der Talstraße. Deren nördlicher Teil liegt nicht in der Anwohnerparkzone. © Steffen Mack

Mannheim. Die Stadt Mannheim geht nun mit Bußgeldern gegen Autofahrer vor, die ihren Wagen unberechtigt in einer Buga-Anwohnerparkzone abgestellt haben. Seit Donnerstag vergangener Woche seien insgesamt 581 Verwarnungsgelder verhängt worden, so am Montagnachmittag auf Anfrage Désirée Leisner, Sprecherin des Ordnungsdezernats. Dabei würden mindestens 25 Euro fällig. Wer länger parke oder andere Verkehrsteilnehmer etwa in Kreuzungsbereichen behindere, müsse mehr zahlen.

Einige Tage Verzicht auf Bußgelder

Nach der Eröffnung der Buga am 14. April hatte die Stadt bis einschließlich vergangenen Mittwoch noch auf Bußgelder verzichtet. Autos, die unberechtigt in den Anwohnerparkzonen standen, bekamen nur einen entsprechenden Hinweiszettel an den Scheibenwischer geklemmt. Das geschah 360 mal.

18 Fahrzeuge wurden nach Angaben von Leisner seit Buga-Beginn abgeschleppt. Die standen entweder auf dem nur für Reisebusse gedachten Friedensplatz oder in der Feudenheimer Talstraße, in der die Zufahrt zum Spinelli-Gelände liegt.

Der nördliche Teil der Talstraße, unmittelbar neben der Buga gelegen, liegt allerdings außerhalb der Anwohnerparkzone. Christiane Säubert, Bezirksbeirätin von der Mannheimer Liste, berichtet, sie habe mehrfach bei Vertretern der Verwaltung in Gremiensitzungen nachgefragt, warum das so sei. „Die Antwort war etwa: So dreist, dort zu parken, wird niemand sein.“

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Offenbar hat man da Autofahrer falsch eingeschätzt. Anwohnerin Stefanie Feist hat schon einige Buga-Besucher vor ihrer Tür in der Talstraße parken sehen. Noch ist da überwiegend Halteverbot, aber nur wegen einiger Baustellen. Und die Fernwärmeleitungen, die hier verlegt würden, sollten in ein, zwei Wochen fertig sein, sagt Feist. „Dann kann man hier wieder überall einfach so parken.“ Sie habe einige Autofahrer mit auswärtigen Kennzeichen darauf angesprochen, dass die hier nicht stehen sollten, und auch auf das noch geltende absolute Halteverbot hingewiesen. Die hätten jedoch wenig Verständnis gezeigt. „Einer Frau habe ich dann erklärt, wie sie zum Großparkplatz am Maimarktgelände kommt.“

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Feist und Säubert machen auch auf ein generelles Problem aufmerksam: Zwar steht auf der Buga-Homepage, rund um Spinelli könnten Besucher nirgends parken. Aber googelt man „Buga“ und „Parken“, wird man direkt zum Parkhaus in der Talstraße geleitet. Das ist allerdings nur für Mitarbeiter der Gartenschau. Ein Ordner berichtet, er müsse ständig an der Einfahrt Besucher abweisen. Drehen die um, sind die nächsten Parkplätze eben links in der Talstraße. Das Halteverbotschild, das an der Kreuzung zum Wingertsbuckel steht, sieht man beim Wenden nicht.

Säubert hat zudem übers Wochenende reichlich Väter beobachtet, der ihre Familie am Eingang aussteigen ließen und auf Parkplatzsuche in den umliegenden Straßen gingen. „Nach etwa zehn Minuten kommen sie dann zu Fuß wieder.“

Noch keine Besucherparkscheine

Anwohnerin Birgit Holländer aus der Yorkstraße ärgert sich derweil über einen weiteren Punkt. Sie hat, anders als von der Stadt angekündigt, keine Besucherparkscheine zugeschickt bekommen. „Die hat bei uns im ganzen Haus noch niemand.“ Bald komme ihr Sohn aus München, bei städtischen Stellen stoße sie nur auf taube Ohren.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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