Mannheim. Ich bin ein Quadratekid. Ja, genau: Monnem mittendrin eben, statt Monnem vorne. Was ich mag am Herzen der Quadratestadt? Die Fußläufigkeit, die kurzen Wege, die vielen Geschäfte und Einkehrmöglichkeiten. Die Mannheimer Quadrate sind unterschiedlich, je nachdem, in welche Himmelsrichtung man sich bewegt. Sie sind vielfältig. Mal lebendig, mal ruhig. Mal sauber, mal dreckig. Mal arm, mal reich - mal leise mal laut.
Urbane Perle
Wo ich am liebsten bin, ist ein Ort, der so anders ist als die restlichen Quadrate. Eine Oase. Ein Ruhepol. Es ist der Schillerplatz mit seiner schönen Parkanlage. Eine urbane Perle, die fasziniert. Zu jeder Jahreszeit sieht er anders aus. Aber egal ob blühend oder winterkahl: Er spendet Ruhe und Gelassenheit. Mitten in der Stadt, nicht weit von Straßen voller Autos und bummelnden Menschen entfernt, liegt er im Quadrat B 3. Viele erhabene Bäume, grünes Gras, kojenhafte Bänke und ein malerischer Blick auf die Jesuitenkirche machen ihn aus.
Im Schillerpark sind Menschen aus allen Altersklassen. Zu ihm kommen alle hin. Zu jeder Tageszeit. Egal, ob Familien oder Touristen. Egal, ob Student oder Obdachloser. Ob Rollifahrer oder Sportlerin. Hier im Park ordnen die Städter ihre Gedanken. Man sieht spielende Kinder, plappernde Eltern, schmusende Paare und glückliche Hundehalter. Aber auch Flaschensammler oder Bettler. Sie alle eint eins: Sie wollen Ruhe finden für einen Moment.
Und mittendrin steht ein großer Denker. Die massive Statue von Friedrich Schiller wacht scheinbar über die Parkbesucher - und zeigt die Geschichtsträchtigkeit des Ortes auf. Das Mannheimer Nationaltheater stand einst an dieser Stelle. Im Jahre 1782 fand dort die Uraufführung der „Räuber“ von Schiller statt. Nach Berichten aus dieser Zeit soll es ein ekstatischer Abend gewesen sein, das Publikum tobte bei dem rebellischen Stück im vollen Theater.
Kühlend im Hitzesommer
Richtig voll ist es am Schillerplatz eigentlich fast nie. Deshalb ist die Anlage ein echter Geheimtipp für ruhige Stunden. Und sie ist ein wahrer Schattenspender, wenn die Hitze der Quadrate an heißen Sommertagen nicht mehr auszuhalten ist. Ich denke oft: Ein Schillerpark in groß mitten in der Stadt - oder mehr Flächen wie er: Das wär’s!
Kulinarische Erkundung
Mit zahlreichen Cafés - und den Reiss-Engelhorn-Museen und anderen Sehenswürdigkeiten wie Barockschloss etc. direkt nebenan - ist der Schillerpark zudem jeden Tag und nicht nur am Wochenende eine kleine Tour wert.
Und auch wenn einmal Besuch in der Stadt ist, dürfen der Stopp am Schillerplatz und einige kurze Sätze zur Historie nicht fehlen.
Dann kann das studentisch geprägte Viertel (auch kulinarisch) erkundet werden. Und in einer ausgiebigen Shoppingtour auf den nahe gelegenen Planken enden. Und wenn der Besuch dann wieder kommt, heißt es: „Gehen wir wieder in dem coolen Park chillen?!“ So hat dieser Ort inmitten der Quadratestadt also geschafft, einen bleibenden Eindruck hinterlassen...
Fakten zu den Mannheimer Quadraten
- Knapp jeder zwölfte Mannheimer wohnt in den Quadraten: rund 24 000 Menschen.
- Das Durchschnittsalter der Bewohner der Quadrate liegt bei 38,8 Jahren. Damit gehört der Bezirk Innenstadt zu dem mit dem niedrigsten Durchschnittsalter in ganz Mannheim.
- In gerade mal 9,8 Prozent der Haushalte in den Quadraten wohnen Kinder. Nur in der Schwetzingerstadt gibt es noch weniger Haushalte mit Kindern.
- 8,7 Jahre bleiben Bewohner der Quadrate durchschnittlich an einer Adresse. jwd
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