Mannheim. Der Abbau der Seilbahn läuft zügiger als gedacht. „Es geht ziemlich schnell vorwärts“, sagt Nadine Haas, die Projektleiterin der Firma Doppelmayr, zufrieden. Das Winterwetter mit teils heftigem Schneefall in der vorigen Woche hat die Arbeiter nicht behindert. „Schnee macht uns nichts aus, das sind wir von anderen Baustellen aus den Bergen gewohnt“, so Haas.
Die Kabinen sind weg. Im Luisenpark und auf dem Spinelli-Gelände wurden schon Teile der Stationen demontiert. Und das 4,3 Kilometer lange Förderseil, an dem die Gondeln hingen, ist zwischen den Masten schon nicht mehr zu sehen – nur noch ein sehr dünnes Nylonseil.

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Mit dem Nylonfaden hatte im Oktober 2022 die Montage der Anlage begonnen. „Jetzt läuft es wie beim Seilzug, nur in umgekehrter Reihenfolge“, erläutert Haas. Damals wurde erst ein zwei Millimeter dicker Nylonfaden zwischen den zehn Masten eingefädelt. Mit dem Zwei-Millimeter-Faden haben die Arbeiter dann einen sechs Millimeter dicken Faden nachgezogen, mit diesem einen zwölf Millimeter starken Nylonfaden. Er half dann, erst ein 13 Millimeter dickes Stahlseil und dann eines mit 22 Millimetern einzuziehen, ehe mit ihm das mehr als doppelt so dicke eigentliche Förderseil eingebracht wurde.
Nun ist das 48 Millimeter dicke Förderseil, an dem die 64 Kabinen hingen und transportiert wurden, an der Spinelli-Station aufgetrennt worden. „Dann haben wir an dem dicken Förderseil nach und nach dünnere Seile befestigt und diese unter Spannung eingezogen“, erklärt sie: „Das dünnere Seil wird am jeweils dickeren Seil befestigt und mit einer Seilzugwinde an einem Seilende und einer Bremswinde am anderen Seilende unter Spannung eingezogen“. Jetzt ist nur noch das sehr dünne Nylonseil, das sogenannte Pilotseil, übrig. Es wird nachts, wenn auf der Östlichen Riedbahn kein Zug verkehrt und auf der Feudenheimer Straße keine Stadtbahn, mit einer Drohne ausgeflogen. Dazu muss die Feudenheimer Straße am 31. Januar/1. Februar von 0 bis 6 Uhr gesperrt werden.
Abbau Buga-Seilbahn in Mannheim: Pfeiler verschwinden
In der nächsten Woche beginnt die Demontage der zehn Pfeiler. Auch dafür ist noch die Vorarlberger Firma Doppelmayr verantwortlich, die den Auftrag für Planung, Bau, Betrieb und Rückbau der Seilbahn hatte. „Ab Ende März wird nichts mehr zu sehen sein“, nimmt Haas an. Das gilt ebenso für alle Betonfundamente und Bodenplatten. Die in der Au müssen, so hat es das Regierungspräsidium in seiner Genehmigung vorgeschrieben, komplett entfernt werden, sonst bis zu einer Tiefe von 1,50 Metern.
Auf der 2049 Meter langen Strecke zwischen Luisenpark und Spinelli-Gelände waren während der Bundesgartenschau 2023 pro Stunde und Richtung bis zu 2800 Passagiere befördert worden, insgesamt über drei Millionen. Nun hat Doppelmayr die Anlage an das österreichische Skigebiet Kappl verkauft.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar (mit Video) Ein Plädoyer für die Seilbahn