Ausflugsziel

Wie der Luisenpark fit für die neue Saison gemacht wird

Es blüht überall, der Rasen ist gedüngt und gemäht, die Spielgeräte auf den Spielplätzen vom TÜV abgenommen und neu ergänzt: So sieht es in Mannheims grüner Oase im Jahr nach der Bundesgartenschau aus

Von 
Peter W. Ragge
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Timo Brendel zeigt die neuen Leitungen für die Bewässerung. © Michael Ruffler

Mannheim. Rote und gelbe Tulpen sprießen schon vor dem Haupteingang. Dahinter folgt ein Feuerwerk der Farben. Tulpen, Narzissen, Goldlack, Stiefmütterchen begrüßen hier die Besucher des Luisenparks, im Park selbst stoßen sie auf blühende Rhododendren, Magnolien, ja sogar erste Pfingstrosen. „Es wird sehr schön“, ist Timo Brendel mit Blick auf die Entwicklung der Pflanzen bis zum Osterwochenende überzeugt: „Wir arbeiten alle auf Hochtouren“, so der Landschaftsgärtnermeister.

So werden die Gäste begrüßt: das Wechselflorbeet, dahinter die Staudenflächen im Eingangsbereich des Luisenparks. © Michael Ruffler

Etwa 40 Gärtner und ihre Helfer sorgen das ganze Jahr über dafür, dass im Luisenpark alles grünt und blüht, Wege und Spielplätze in Ordnung sind. Seit Wochen haben sie auf den zu Ostern üblichen Saisonauftakt hingearbeitet. „Rasen düngen, Rasen mähen, Rasenkanten stechen, Gehölze lichten“ zählt Brendel auf, während viele seiner Kollegen in den Beeten zu sehen sind.

9000 Blumenzwiebeln im Luisenpark in Mannheim vor der Saison gesetzt

Nur gepflanzt wird nicht mehr ganz so viel wie früher: 9000 Zwiebeln haben die Gärtner vor der Saison gesetzt. Schließlich ist der Fahnenhügel komplett mit Stauden versehen, ebenso viele der großen Beete im Eingangsbereich. „Die werden im Januar/Februar runtergeschnitten, entfalten im Frühjahr ihre volle Blüte und blühen den ganzen Sommer“, erläutert Timo Brendel.

Am Teehaus blühen Kamelien und auch schon erste Pfingstrosen. © Michael Ruffler

„Das spart Arbeitsaufwand und damit Personal“, sagt Stadtpark-Geschäftsführer Michael Schnellbach – ein buntes, abwechslungsreiches Pflanzenbild gibt es dennoch. Die zur Bundesgartenschau neu angelegten Staudenbeete am Eulengehege sind daher alle beibehalten worden. Nur noch ein Beet komplett mit Wechselflor gibt es – dort, wo der Weg vom Eingang Richtung Pflanzenschauhaus oder Baumhain abzweigt. „Aber wir haben überall Tulpen und Narzissen ergänzt“, sagt Brendel.

Der Staudenpavillon, früher Kiosk und während der Bundesgartenschau von der Gruppe „Gemeinsam gärtnern“ genutzt, dient weiter dieser Gruppe von Ehrenamtlichen. „Ab und zu“, so Michael Schnellbach, werde es da Aktionen oder Beratung für Hobbygärtner geben.

Dünne Rohre bewässern die Pflanzen im Luisenpark wassersparend

In den Beeten dort am Wegesrand und auch an vielen anderen Stellen im Park sind immer öfter dünne Rohre zu sehen. Es handelt sich um Tropfleitungen, die – per Computer gesteuert – die Bewässerung weniger personalintensiv und zugleich wassersparend ermöglichen. „Die geben das Wasser fein dosiert direkt an die Wurzeln ab“, erklärt Brendel.

Neu angelegte Hangrutsche in der Nähe des Fernmeldeturms. © Michael Ruffler

Etwa 6000 Meter habe man davon bereits verlegt, weitere Leitungen sind geplant. Dabei hat der Luisenpark alle zur Bundesgartenschau auf dem Spinelli-Areal verwendeten Rohre übernommen, „im Sinne der Nachhaltigkeit“, betont Schnellbach.

Luisenpark hat unter der Bundesgartenschau auch gelitten

Während er hier von der Buga profitierte, habe der Park aber auch ein bisschen unter dem sommerlangen Fest gelitten, räumt Timo Brendel ein. „Man hat die zusätzlichen Besuchermassen schon gemerkt“, sagt er. Doch inzwischen habe sich das Grün erholt, und es seien alle strapazierten Stellen ausgebessert.

Ein Bär, geschnitzt aus einem gefällten Baum. © Michael Ruffler

Jetzt erinnert an die Bundesgartenschau nur noch die neu erbaute „Neue Parkmitte“, um die herum auch viele Pflanzungen ergänzt worden sind. Hier wird ab Karfreitag die Unterwasserwelt geöffnet. „Fast alle“, so Schnellbach, der zwölf Süßwasserbecken seien in Betrieb, die acht Meerwasserbecken würden nach und nach fertig. „Da dauert es eben, bis Temperatur und Qualität des Wassers so eingestellt sind, dass sich die Fische wohlfühlen“, erklärt der Stadtpark-Geschäftsführer. Aber er freut sich, den Park-Besuchern nun zu Ostern wenigstens wieder Teile dieser Attraktion bieten zu können, die von Anfang an ein Sorgenkind, ab Ende August teilweise und seit Monaten wieder ganz geschlossen war. Als Problem erwies sich ein Anwendungsfehler bei der Beschichtung der Becken, „aber das ist jetzt gelöst“, so Schnellbach.

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Auch das Gerüst um die „Neue Parkmitte“ ist verschwunden, die breite Treppe zur Großvoliere mit dem lange fehlenden Handlauf versehen, und in der Voliere sind vier Gerippe alter Bäume platziert – als Sitzgelegenheit für Vögel. Es handelt sich um Reste einer großen Schwarznuss, die in der Nähe vom Seerestaurant gefällt werden musste und da zeitweise auf der Wiese lag. Aus ihrem Stamm hat ein Künstler zudem per Kettensäge einen Bären geschnitzt. „Das wird sicher ein beliebter Punkt für Selfies“, glaubt Brendel.

Nachwuchs bei den Ziegen



  • Pünktlich zu Ostern hat sich im Bauernhof im Luisenpark, wo überwiegend nordische Nutztierrassen leben, Nachwuchs eingestellt. Die beiden Göinge-Ziegen, eine schwedische Rasse, haben zwei männliche Böcke bekommen.
  • Der Vater ist jeweils das gleiche Tier – nämlich Fritjof, der auch mit dem Pony Folly befreundet ist. Besucher haben schon oft beobachtet, dass die beiden Tiere immer zusammen herumstehen. Die Zicklein haben aber zwei verschiedene Mütter, was nach Angaben der Tierpfleger des Luisenparks in der Tierhaltung nicht unüblich sei. Bei den beiden Zicklein handelt es sich um Thor (Mutter Smilla), erkennbar an einer kleinen schwarzen Stelle am Kopf, und um Loki, nach einem nordischen Gott benannt. Seine Mutter ist Lykka.
  • Bei den Coburger Fuchsschafen nebenan sind derzeit vier Tiere trächtig. Während also Loki schon fast wie ein Lamm aussieht, kann es tatsächlich sein, dass zu Ostern noch echte Osterlämmchen im Luisenpark zur Welt kommen. 

Alle Spielplätze im Luisenpark vom TÜV abgenommen

Eine beliebte alte Einrichtung gibt es unverändert weiter – die Klangoase. Während Parkbesucher sich hier zur Musik des Mannheimer Komponisten Peter Seiler in Liegestühlen unter hohen alten Bäumen entspannen können, gibt es ebenso unverändert das Trampolin, um sich auszutoben.

Ein neues Spielgerät am Wasserspielplatz, bewusst mit einer Miniseilbahn. © Michael Ruffler

Das steht, wie seit der Bundesgartenschau, weiter direkt neben den Mini-Cars unterhalb vom Fernmeldeturm. Alle Spielplätze seien, so berichtet Timo Brendel, pünktlich zum Saisonstart vom TÜV abgenommen worden. Am Wasserspielplatz haben die Gärtner eine neue Hangrutsche platziert, „komplett selbst geplant, konstruiert und gebaut“, wie der Landschaftsgärtnermeister hervorhebt – und zwar ressourcensparend mit vorhandenem Material.

Es wurde hier aber auch ein völlig neues Spielgerät angeschafft, mit Klettertürmen, Kletternetzen und einer Seilbahn als Flaschenzug. „Das haben wir bewusst gemacht – als Erinnerung an die Seilbahn der Bundesgartenschau“, betont Brendel. Schon in den ersten Tagen, seit es steht, sei es „super angenommen“ worden. Auch der Kleinkindspielplatz beim Seerestaurant ist um zwei Holz-Spielgeräte ergänzt worden.

Redaktion Chefreporter

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