Mannheim. „Stadt will Baufeld im Glückstein-Quartier wieder zurück“ titelte der „Mannheimer Morgen“ vor knapp einem Jahr – und berichtete über Zoff mit der Familienheim Rhein-Neckar wegen fehlender Bauaktivitäten. Jetzt ist die Rückübertragung notariell beurkundet worden. Und damit geht das Filetgrundstück erneut auf den Markt.
Wie zu hören ist, soll das Areal bei der vom 7. bis 9. Oktober in München veranstalteten Immobilienmesse Expo Real am Stand der Mannheimer Wirtschaftsförderung präsentiert werden – gemeinsam mit dem leerstehenden Collini-Bürotrakt (einst Technisches Rathaus), bei dem die Deutsche Wohnwerte als Investor abgesprungen ist.
In einer Presseerklärung, die an diesem Dienstag über den Ticker ging, lautet die Botschaft sowohl vom Rathaus als auch von der Familienheim Rhein-Neckar: „Freies Grundstück am Lindenhofplatz wieder im Eigentum der Stadt Mannheim.“
Blick zurück: Geschichte des Familienheim-Grundstücks
Rückblick: Im April 2016 gab die Stadt bekannt, dass die Baugenossenschaft Familienheim samt den in Mannheim ansässigen Tochterunternehmen ihren Firmensitz von M 7,24 beziehungsweise vom Exerzierplatz in das neue Glückstein-Quartier verlegen will. Einige Tage zuvor hatte der Gemeinderat dem Verkauf des 3200 Quadratmeter großen Grundstücks zwischen Meerfeldstraße, Carl-Metz-Straße sowie Glücksteinallee zugestimmt. Weil damals auf einer Teilfläche noch die Feuerwache-Mitte lag, sollte die Zeit bis zu deren Umzug für einen Gestaltungswettbewerb genutzt werden.
Anfang 2018 stellte die Familienheim den Siegerentwurf des renommierten Stuttgarter Architektenbüros Wittfoht mit einem repräsentativen Komplex für Büros und Wohnungen vor. Außerdem sollte zusätzlich im Erdgeschoss die dringend benötigte Kindertagesstätte für insgesamt 80 bis 100 Sprösslinge entstehen. Allerdings scheiterte das sich über Jahre hinziehende Vorhaben aus wirtschaftlichen Gründen – verwoben mit Kostenexplosionen in der Baubranche. In der Pressemitteilung heißt es diplomatisch: „Eine Einigung zu planerischen Anpassungen ließ sich zum Bedauern beider Seiten nicht erzielen.“
Das Rathaus hat die vertraglich vereinbarte Frist von 30 Monaten zur Fertigstellung des Großprojekts – das wäre Ende April 2023 gewesen – genutzt, um die Rückabwicklung des Verkaufs durchzusetzen. Letztlich einigte man sich beim Aushandeln der Rückgabemodalitäten, beispielsweise im Vorfeld geleistete Investitionen der Familienheim, auf dem Verhandlungsweg. Die Kommune hatte sich den Klageweg offen gehalten.
Kita weiterhin „wesentlicher Bestandteil der Planungen“
In der Pressemitteilung betont die Stadt, dass sie an den bisherigen „grundlegenden Nutzungsbausteinen für das Grundstück festhält“. Es soll also weiterhin ein Büro- und Wohnhaus entstehen. Die Kita sei dabei ebenfalls „wesentlicher Baustein der Planungen“. Allerdings signalisiert das Rathaus: Mannheim bleibt in einem allgemein veränderten Marktumfeld offen für neue Ideen – sofern sich diese in das Konzept des Glückstein-Quartiers und den Stadtteil Lindenhof einfügen.
Laut Pressemitteilung will die Stadt „umgehend mit den Vermarktungsaktivitäten beginnen“. Es gebe bereits „eine Reihe von Interessensbekundungen“.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-warum-ein-grosses-grundstueck-in-mannheim-wieder-zu-haben-ist-_arid,2237615.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-stadt-mannheim-will-baufeld-im-glueckstein-quartier-zurueck-haben-_arid,2123110.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html
Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Mannheimer Glückstein-Quartier: droht noch mehr?