Denkmalschutz

Wann das Mannheimer Museumsschiff wieder öffnet

Am Sonntag gibt es auf dem historischen Raddampfer einen Tag der offenen Tür, vorher einen ökumenischen Gottesdienst. Was dort zu sehen ist - und was noch nicht

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Peter W. Ragge
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Technisch überholt und mit neuem Anstrich versehen: das Museumsschiff an seinem Liegeplatz unterhalb der Kurpfalzbrücke. © Michael Ruffler

Mannheim. Seit 2018 war es geschlossen und zwischendurch gar nicht da, sondern auf der Werft in Köln. Doch nun wird das Museumsschiff wieder für das Publikum geöffnet. Am Samstag präsentiert der Verein Museumsschiff zunächst intern, was er seither gemacht hat. Am Sonntag, 21. Juli, ist dazu von 11 bis 18 Uhr Tag der offenen Tür.

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Der Tag beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst mit der evangelischen Schifferpfarrerin Anne Ressel und dem ehemaligen Schifferseelsorger Günter Johannes Barth (Alt-Katholische Kirche) um 11 Uhr auf dem überdachten Freideck, der begleitet wird von einem Bläserensemble unter Leitung von Herma Krieg. Danach haben Besucher die Gelegenheit, bei geführten Rundgängen Spannendes aus der Geschichte des ehemaligen Raddampfers „Mainz“ zu erfahren und darüber, wie die „Mainz“ nach Mannheim kam. Die Führungen finden ab 13 Uhr alle 30 Minuten statt. Dabei werden auch der technische Betrieb und die Dampfmaschine erklärt. Schließlich verfügt der 1929 auf der Mainzer Werft Christoph Ruthof vom Stapel gelaufene, mit 83 Metern Länge größte historische Raddampfer Deutschlands als einziger Personenraddampfer auf dem Rhein bis heute über funktionsfähige Kessel und Maschinen. Für das leibliche Wohl sei gesorgt, so der Verein, auch wenn es das Restaurant noch nicht wieder gibt. Ein Pächter ist aber gefunden. Betreiber wird die Sip & Smile Gastro UG sein. Sie plant die Eröffnung der Gastronomie für Spätsommer, da die Küche noch komplett eingerichtet werden muss.

Langfristig solle das Museumsschiff wieder „zu einem Ort der Begegnung und der Geschichte der regionalen Schifffahrt werden“, verspricht Rolf Götz. Der Unternehmer und Träger des Bloomaulordens ist Vorsitzender des Vereins, der das Museumsschiff – einst größtes Exponat des Technoseums – im April 2023 vom Technoseum übereignet bekam, es so vor der sonst drohenden Verschrottung rettete und es künftig betreiben wird.

Dreieinhalb Monate auf der Werft

Bis Oktober 2023 war der Raddampfer dreieinhalb Monate auf der Werft in Köln. Er wurde technisch überholt, bekam einen neuen Außenanstrich und hat seither auch wieder die Zulassung („Schiffs-TÜV“), weiter am Ufer einer Bundeswasserstraße zu liegen. Seither haben die Mitglieder des Vereins ehrenamtlich im Innern renoviert. Das, was sie inzwischen erreicht haben, wollen sie nun präsentieren. Was es aber noch nicht gibt, ist die Ausstellung. Bis dahin werde „noch einige Zeit vergehen“, sagt Sabine Pich, das damit betraute Vorstandsmitglied des Vereins. Früher war der Raddampfer Standort der vom Mannheimer Schiffahrtsverein zusammengetragenen Modellsammlung zur Rheinschifffahrt inklusive der Modelle der Stadt, es gab Experimentierstationen für Kinder, Objekte aus dem Arbeitsleben der Schiffer und Informationstafeln zur Rheinschifffahrt, zur Arbeit von Tauchern oder der Fischerei.

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Doch die Vitrinen und Ausstellungstafeln gibt es nicht mehr. Der Verein muss alles neu gestalten oder mühsam wieder zusammensuchen. „Aber wir wollten jetzt einfach mal aufmachen und zeigen, dass es das Museumsschiff noch gibt und dass wir dran sind“, erklärt Rolf Götz. Nach der letzten fahrplanmäßigen Fahrt 1980 auf dem Rhein war der Dampfer 1986 als Museumsschiff „Mannheim“ in Betrieb genommen, aber aus Kostengründen 2018 vom Technoseum geschlossen worden.

Redaktion Chefreporter

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