Mannheim. Der Obstbauer Jörg Hauck aus Edingen-Neckarhausen wird auch nach den Sommerferien Mannheimer Schulen und Kitas mit Ware beliefern. In den Streit mit der Stadt Mannheim um einen 55-Euro-Strafzettel schalteten sich nun die Freien Wähler/ML ein, die das Verwarngeld zahlen wollen.
Zum Hintergrund: Hauck beliefert die Mannheimer Einrichtungen seit 2010 im Rahmen des EU-Schulprogramms mit frischem Obst. Weil seine Mitarbeiter meist nicht in die Schulhöfe fahren können, stehen sie zum Ausladen oft im Parkverbot. Zuletzt sollte Hauck 55 Euro zahlen, weil er auf dem Gehweg vor der Luzenbergschule gestanden hatte. Hauck hatte angekündigt, „mit sofortiger Wirkung die Belieferung aller Mannheimer Einrichtungen einzustellen“, wenn er den Strafzettel bezahlen müsse: „Ich mache ja keinen Gewinn, ich liefere nur Spenden ab“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Stadt hatte sich nach ersten Berichten zwar gesprächsbereit gezeigt, beharrte aber weiter darauf, dass Hauck zahlen müsse.
Rücknahme nicht möglich
In einer aktuellen Pressemitteilung erklärt die Stadt nun, dass ihr Gesprächsangebot Bestand habe. „Die Rücknahme des Verwarngelds ist jedoch nicht möglich, da das Beliefern von Schulen und Kitas keinen Rechtfertigungsgrund für verkehrswidriges Verhalten darstellt“, so Erster Bürgermeister Christian Specht.
Hauck hatte nach seinem Urlaub erfahren, dass die Stadt den Bußgeldbescheid nicht zurücknimmt. Er habe deshalb alle Mannheimer Fraktionen informiert „bevor wir die Einstellung der Spenden und Lieferungen öffentlich bekannt geben“. Die Freien Wähler/ML teilten nun mit, das Bußgeld zu übernehmen: „Uns ist wichtig, dass das Schulobstprogramm weitergeht, das wäre ein großer Verlust für die Kinder, wenn das wegen dieses kleinen Betrages scheitern würde“, so Fraktionsgeschäftsführer Hartmut Beck.
Gegen Ende der Sommerferien, so Hauck, bekomme er vom Regierungspräsidium die Listen der Schulen und Kitas: „Dann suchen wir die heraus, die problematisch bei der Anfahrt sind, und sprechen mit der Stadt.“ Einer weiteren Versorgung stehe dann nichts im Wege. „Ich freue mich, dass die Kinder weiter ihr Obst bekommen.“ baum
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