Als Reaktion auf den Vorschlag der Grünen im Gemeinderat, bei allen Veranstaltungen der Stadt ab 2023 nur noch pflanzliche Verpflegung anzubieten, hat die Fraktion der Freien Wähler/Mannheimer Liste (ML) einen Gegenvorschlag eingebracht. Das teilte die Fraktion am Dienstagnachmittag mit. „Das Essens- und Verpflegungsangebot der Stadt Mannheim bei Gremiensitzungen des Gemeinderats, wie u.a. Gemeinderatssitzungen, Fachausschüsse oder Beiräten und allen anderen Veranstaltungen der Stadt Mannheim und deren Gesellschaften wird wie bisher beibehalten“, heißt es in dem Schreiben.
Die Lebens- und Essensgewohnheiten aller seien sehr unterschiedlich. Es gebe eine Vielfalt, die sich im Laufe der Jahre entwickelt habe und ein differenziertes Abbild der Bevölkerung darstelle, begründet die Fraktion den Vorschlag. Es „gebietet der Respekt gegenüber allen, dass jeder seine Lebensgewohnheiten so ausleben darf, wie er möchte und dass aber, und das ist noch wichtiger, sein Gegenüber diese unterschiedlichen Lebens- und vor allem Ernährungsgewohnheiten akzeptiert und nicht versucht, dem Anderen seine eigene ganz persönliche Meinung und Ernährungsgewohnheit aufzuzwingen“, teilte die FW/ML-Fraktion mit.
Die Grünen hatten zunächst vorgeschlagen, auf allen Veranstaltungen der Stadt nur noch vegane Verpflegung anzubieten, um so den CO2-Fußabdruck zu verringern. Im Gespräch mit dieser Redaktion hatte Fraktionsvorsitzende Stefanie Heß betont: „Es ist kein Eingriff ins Privatleben und wir wollen niemandem vorschreiben, wie sich jemand zu ernähren hat.“ Vielmehr wolle man eine Debatte anstoßen.
Beide Anträge wurden laut Tagesordnung in die Sitzung des Hauptausschusses verwiesen. Der tagt nach der politischen Sommerpause im September wieder. seko
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