Kobaltblau funkeln die Strasssteine eines Colliers neben pinkfarbenen, gezackten Ohrringen. Zart wie schimmernde Federn reihen sich die schwarzen Elemente eines Halsreifs zwischen kleinen Silberkügelchen ein. Dass Schmuck witzig, originell und doch ökologisch sinnvoll und durchaus erschwinglich sein kann, davon können sich die Besucher am Stand von Heike Ferber und Dieter Dausmann aus Mehlingen in der Pfalz überzeugen. Dicht umringen sie die Auslage mit den Armbändern aus Nespresso-Kapseln, den Ketten aus abgefahrenen Fahrradschläuchen und Anhängern, die einst als Ritzel dienten.
Sogar die Glitzersteine, Korallenästchen und Türkisperlen stammen unter dem Motto „Upcycling“ aus wiederverarbeiteten und modern designten Schmuckteilen, die als altmodisch abgelegt oder defekt weggeworfen werden sollten. „Im Prinzip alles Müll“, präzisiert die Chefin, die mit 1,53 Meter Größe nicht nur keine Riesin ist: „Ich habe auch kleine Finger. Das kommt mir bei der Schmuckarbeit zugute.“
Mit dem Standort auf den Planken gegenüber O 5 ist das kreative Duo zufrieden: „Die Stammkundschaft kennt unser Angebot seit mehr als fünf Jahren und findet uns immer.“ Schließlich erinnert sie sich auch an ihre Stadtfestdebüt-Zeit, als der Kunsthandwerkermarkt wegen der Planken-Baustelle auf den Paradeplatz verlegt wurde. „Das war halt dort für die vorbeilaufenden Leute nicht so eng“, sagt die Pfälzerin, während sie glättend über den Stoff ihrer Auslage streicht: „Do iss ähm schunn kää Brotworschtfett uff de Somt gedrobbst.“ Klar, das ist natürlich Gold wert.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Mannheim erlebte ein gelungenes Stadtfest