Kommentar Mannheim erlebte ein gelungenes Stadtfest

Peter W. Ragge über drei Tage Feiern in Mannheim

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Peter W. Ragge
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Es wirkte, als sei bei einer unter sehr hohem Druck stehenden Flasche plötzlich der Korken gelöst: Von überall her strömten am Wochenende auf einmal die Menschen zum Mannheimer Stadtfest. Konnte man beim Maimarkt, wohl auch durch die geringere Ausstellerzahl, und dem als Frühjahrsempfang bezeichneten nachgeholten Mannheimer Neujahrsempfang im Rosengarten vor einer Woche noch eine ganz deutliche Zurückhaltung des Publikums beobachten, so schienen jetzt alle Dämme zu brechen. Ständig Gedränge und viele, viele eng stehende Menschen vor den Bühnen, an den Ständen.

Corona? Völlig vergessen oder verdrängt. Genauso Krise, Krieg, Inflation. Es schien, als wollten die Leute jetzt einfach mal für ein Wochenende nichts mehr von all dem wissen, was sie seit mehr als zwei Jahren beschäftigt, ja plagt. Beim Stadtfest spürte man nur die ungebändigte Lust nach Leben, nach Feiern, nach Freiheit, nach Party und guter Laune.

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Dafür, dass Veranstalter und Gastronomen mit dieser sehr guten Resonanz nicht gerechnet haben, sprechen zwei Beobachtungen: Einmal wurde zwischendurch immer wieder Nachschub herangekarrt, und es bildeten sich - was beim Stadtfest bisher in dem Umfang nicht üblich war - an vielen Essens-Ständen bis zu 15 Meter lange Warteschlangen. Dennoch war kaum Gemaule oder Gemurre zu hören, sondern Mannheim erlebte ein rundum friedliches, gelungenes Fest.

Das größte Kompliment gebührt denen, die es organisiert haben. In all der Unsicherheit zwischen erst kurzfristig weggefallenen Corona-Beschränkungen und dem Zweifel, ob das Publikum sich wieder zu Feiern traut, war das Stadtfest ein Risiko. Aber es hat geklappt und das Konzept erweist sich auch nach zwei Jahren Pause als zukunftsfähig.

Schließlich ist das Stadtfest dank dem üppigen Programm aus Kinderfest, Kunsthandwerkermarkt und immerhin fünf Bühnen weit mehr als eine große Freiluft-Sause für Bier- und Bratwurstfans. Vielmehr zeigt hier Mannheim mal dem breiten Publikum, warum es den Titel einer Unesco-City of Music trägt. Ob Popakademie oder Musikschule, ob Schlagerbands oder Schauspiel, ob Trommelpalast oder Rockband - eine solch breite Programm-Mischung gibt es sonst nicht. Aber von der zarten Sopranstimme bis zum harten Rap - alle finden sie ihr jeweils begeistertes Publikum, und zu verschiedenen Uhrzeiten und vor unterschiedlichen Bühnen trifft man ständig andere Leute, unter dem Strich aber einen sehr breiten Querschnitt der Mannheimer. Es ist ein Stadtfest für alle.

Redaktion Chefreporter

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