Ohne Buga-Effekt 20 Prozent minus

Starker Rückgang bei Anwohnerparkausweisen in Mannheim

Ein Minus von mehr als 20 Prozent: Die Antrage auf gebührenpflichtige Anwohnerparkausweise sind in Mannheim seit Januar im Jahresvergleich stark zurückgegangen. Die Ursache dafür dürfte ziemlich klar sein

Von 
Steffen Mack
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Dieses Auto steht in der Anwohnerparkzone im Bereich Beilstraße/Jungbuschstraße. Aufgenommen wurde das Foto im Mai vergangenen Jahres. © Christoph Blüthner

Mannheim. Anwohnerparkausweise sind aktuell in Mannheim gefragt wie nie. Dieses Jahr wurden bereits rund 7000 ausgestellt. Das liegt allerdings, wie ja so manches, vor allem an der Buga. Von 14. April bis 8. Oktober werden auch Teile von Feudenheim, Käfertal-Süd, Rott, Neuostheim und Neuhermsheim zu temporären Parkzonen. Die Bewohner können gratis Ausweise beantragen, das haben bereits fast 3500 getan. Bei gebührenpflichtigen Parkausweisen ist der Trend ganz anders.

Rechnet man die Buga raus, wurden seit Jahresbeginn 3576 Anwohnerparkausweis-Anträge gestellt, wie Stadtsprecher Kevin Ittemann mitteilt. Diese Zahl beinhaltet sowohl Neuanträge als auch Verlängerungen und Änderungen. Vergangenes Jahr waren es um diese Zeit bereits 4427. Das bedeutet ein Minus von mehr als 20 Prozent. Woran das liegen könnte, lässt sich auch ohne detektivischen Spürsinn erahnen: Die Stadt hat die Gebühren im Januar von 30,70 auf 63,75 Euro pro Jahr erhöht. Bis 2025 steigen sie schrittweise sogar auf 127,50 Euro.

Gleicher Effekt in Heidelberg

Dass steigende Preise zu sinkender Nachfrage führen, wurde auch in Heidelberg beobachtet. Dort hat die 2021 erfolgte Gebührenerhöhung - in einem Ruck von 36 auf 120 Euro - im vergangenen Jahr auch einen Rückgang um rund 20 Prozent bewirkt.

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Setzt sich der Trend in Mannheim fort, wird die Stadt mit Anwohnerparkgebühren deutlich weniger Geld als geplant erhalten. „Vorsichtig kalkuliert“, wie es beim Gemeinderatsbeschluss im Mai 2022 hieß, werden dieses Jahr rund 650 000 Euro, nächstes Jahr rund 1,2 Millionen und 2025 fast 1,8 Millionen Euro zusätzlich erwartet.

Gewaltiger Aufschrei in Feudenheim möglich

Allerdings wird das Ganze im letzten Quartal 2024 noch mal evaluiert. Da wäre ein Nachschlag möglich. So wollte die Stadt damals nicht, wie von Grünen und LI.PAR.Tie beantragt, Besitzer besonders großer und schwerer Wagen noch stärker zur Kasse bitten. Dagegen äußerte sie juristische Bedenken. Mittlerweile hat der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof aber ein entsprechendes Modell der Stadt Freiburg für rechtmäßig befunden.

Zusätzliche Einnahmen kämen, würden die Buga-Parkzonen dauerhaft bleiben und gebührenpflichtig. Das gäbe aber besonders in Feudenheim einen gewaltigen Aufschrei.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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